
Der Aston Martin Valhalla hat nach mehr als 50 Jahren einen selbst entwickelten V6 unter dem Blech.
(Foto: Aston Martin)
Dass es den Valhalla geben wird, hat Aston Martin schon vor geraumer Zeit bekannt gegeben. Doch jetzt verraten die Briten auch, wie der Sportler für die Ruhmeshalle befeuert wird. Erstmals seit über 50 Jahren wird es ein Treibsatz aus dem eigenen Haus sein.
Mit der Umstrukturierung bei Aston Martin sollen auch neue Modelle auf den Markt kommen. Da ist das SUV DBX, von dem sich die Briten hohe Stückzahlen versprechen, der viertürige Rapid AMR sowie der allseits beliebte Vantage, DB11 und DBS. Als Prestige-Projekt darf der Valkyrie und der Speedster mit V12-Saugmotor angesehen werden. Doch das wohl emotionalste Fahrzeug ist der für kommendes Jahr angekündigt Valhalla.
Die Leichtbauflunder wird über einen Plug-in-Hybrid-Antrieb mit mehr als 1000 PS verfügen. Dieser kombiniert einen E-Antrieb mit einem Verbrenner, der zwischen Fahrgastzelle und Hinterachse sitzt. Ergo handelt es sich um einen echten Mittelmotorsportwagen. Allerdings wird der Valhalla nur mit der Hälfte der Zylinder der Valkyrie unterwegs sein. Seine Leistung muss er sich durch den Einsatz von Turboladern sichern.
Brandet die Emotionswelle?

Der V6 ist das erste Triebwerk seit 1968, das Aston Martin selbst entwickelt hat.
(Foto: Aston Martin)
Das lässt die Emotionswelle schon wieder etwas flacher erscheinen, aber im Zusammenspiel mit dem Hybridsystem werden dann zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: die Leistungssteigerung auf gigantische 1000 PS und die Einhaltung der immer schärfer werdenden Abgasnormen, die 2021 aller Wahrscheinlichkeit nach in EU-Norm 7 münden werden.
Der Kenner wird jetzt zu Recht anmerken, dass die 1000 PS ja schön und gut sind, aber ein Valkyrie sich sogar mit 1176 PS auf die Straße wagt. Richtig. Aber während der Valkyrie in den Augen der Briten ein Sondermodell ist, soll der Valhalla ein Serienmodell werden.

Nach nicht offiziellen Angaben soll der Aston Martin Valhalla 354 km/h schnell werden.
(Foto: Aston Martin)
Die größte Besonderheit am Valhalla ist aber sein Motor. Den hat Aston Martin nämlich selbst entwickelt. Seit 1968 ist es der erste Treibsatz in Eigenentwicklung. Sein interner Codename lautet TM01, benannt nach dem einstigen Aston-Martin-Ingenieur Tadel Marek. Der TM01 ist ein Dreiliter-V6 mit doppelter Turboaufladung und soll weniger als 200 Kilogramm wiegen. Nur zum Vergleich: der V12-Sauger des Valkyrie, der von Cosworth kommt, wiegt 206 Kilogramm.
Auch Valhalla mit "heißem V"
Die Turbolader befinden sich wie bei den V8-Motoren von AMG und Porsche zwischen den Zylinderbänken, also im sogenannten "heißen V", was eine extrem kompakte Bauform garantiert. Wie die sportliche Konkurrenz setzt auch Aston Martin auf eine Trockensumpfschmierung, damit das Öl auch bei der Kurvenhatz an die entscheidenden Stellen des V6-Turbos gelangt.
Nun ist so ein 3.0 V6 mit Turboaufladung, der seine Kraft an die Hinterachse bringt, eine feine Sache, aber allein kann er die Leistung der oben genannten 1000 PS natürlich nicht erbringen. Deshalb bekommt er Unterstützung von einem Elektroantrieb an der Vorderachse. Nun wäre natürlich interessant, wie sich die Leistung aufteilt, ob es sich tatsächlich um einen Plug-in-Hybrid handelt, der sich an der Steckdose laden lässt oder ob das System lediglich als Boost gedacht ist.
Die genauen Details will Aston Martin erst bei der Premiere bekannt geben. Wann die sein wird, kann derzeit nicht gesagt werden. In einer 2019 aufgetauchten Händlerbroschüre war die Rede davon, dass der Sprint aus dem Stand auf 100 km/h in 2,5 Sekunden erledigt ist und dass die Höchstgeschwindigkeit bei 354 km/h liegen soll.
Mindestens eine Million Euro
Aber mindestens so spannend wie die Leistungsdaten wird der Preis sein, den die Briten für den Valhalla aufrufen werden. Es wird gemunkelt, dass er nicht unter einer Million Euro zu haben sein wird. Fakt ist, dass 500 Exemplare gebaut werden sollen. Bekannt ist auch, dass das Platzangebot für die zwei Passagiere deutlich über dem des Valkyrie liegen soll. Hinter den Sitzen soll es Raum für Gepäck geben.
Das Cockpit ist einem Sportwagen entsprechend reduziert. Die wichtigsten Bedienelemente und ein zusätzlicher Screen sind im Lenkrad verbaut. Die Schalter für Blinker und Parkbremse sitzen auf der Mittelkonsole, die Sitze werden wie Außenspiegel und Klimaautomatik über ein keines Touchfeld gesteuert.
Quelle: ntv.de