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Viele werden kaum genutztLadesäulen für E-Autos gibt es eigentlich genug

24.12.2025, 06:23 Uhr
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Der Stromversorger EnBW ist mit seinem Hypercharger-Netz größter Anbieter von Schnellladesäulen in Deutschland. (Foto: EnBW/sp-x)

Um Elektroautos ranken sich viele Mythen, ein Mythos ist die schlechte Ladeinfrastruktur. Dabei gibt es eher ein Überangebot an Stationen. Doch weil es an Fahrzeugen fehlt, sind viele Ladepunkte nicht ausgelastet.

Bei Elektroautos herrscht in Deutschland weiter Skepsis. Zwar können sich viele Menschen eine Anschaffung grundsätzlich vorstellen, um sich vom alten Benziner oder Diesel zu verabschieden. Doch die Mehrheit zögert dann doch: Viele warten darauf, dass Elektroautos erschwinglicher werden. Andere zweifeln an ihrer Alltagstauglichkeit und befürchten, dass es nicht genug Ladestationen gibt.

Und tatsächlich kommt der Ausbau auf den ersten Blick nur schleppend voran. Eine Million öffentliche Ladepunkte soll es bis 2030 geben. Dieses Ziel stammt noch aus der Regierungszeit von Angela Merkel von der CDU. Davon scheint das Land noch weit entfernt. 139.285 Normalladepunkte und 45.321 Schnellladepunkte waren am 1. November 2025 laut Bundesnetzagentur in Betrieb.

80 Prozent der E-Auto-Fahrer laden privat zu Hause

Das mag zunächst nach zu wenig klingen. Doch viele E-Auto-Fahrer steuern im Alltag gar keine öffentlichen Ladesäulen an - weil sie bequem zu Hause laden können. In Untersuchungen gaben bis zu 80 Prozent der E-Auto-Fahrer an, privat daheim zu laden. Nach Angaben der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur gingen durch Förderprogramme allein 2021 und 2022 etwa 690.000 private Ladepunkte in Betrieb.

Inzwischen sollen mindestens eine Million Wallboxen allein mithilfe der Förderbank KfW an Wohnhäusern oder auf Betriebsgelände errichtet worden sein. Dazu kommen viele weitere ohne finanzielle Zuschüsse. Das Millionen-Ladesäulen-Ziel ist bei den privaten Punkten also schon erreicht.

Problem: Ladesäulen werden zu wenig genutzt

Auch was das öffentliche Laden betrifft, hat Deutschland längst mehr als genug Stationen, jedenfalls entlang der Autoahnen und in städtischen Ballungsräumen. Das Problem ist derzeit eher, dass sie zu wenig genutzt werden. Denn: Die Zahl der neuen Ladesäulen wächst schneller als die Neuzulassungen von Elektroautos.

Viele der öffentlichen Ladepunkte werden daher kaum genutzt, zeigt eine Analyse des Ladeunternehmens Elvah. Danach sind viele Stationen nicht ausgelastet, manche werden nur tageweise genutzt. Besser sieht es in Ballungsräumen und an viel befahrenen Autobahnen und Schnellstraßen aus.

Um den Ausbau weiter voranzubringen, hat die Bundesregierung im November den neuen "Masterplan Ladeinfrastruktur 2030" vorgestellt. Dazu gehört auch, dass die Ladepreise transparenter werden und das Bezahlen einfacher wird. "Wer laden will, muss laden können - bequem, einfach und überall in Deutschland", erklärte Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder von der CDU. Die Anzahl der Ladesäulen scheint dabei inzwischen das kleinere Problem zu sein.

Quelle: ntv.de, Haiko Prengel, sp-x

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