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Sportlicher geht SUV kaum Lamborghini Urus Performante - leicht nachgeschärft

Mit dem Performante bietet Lamborghini nun eine nochmals dynamisch geschärfte Version seines SUV-Modell Urus an.

Mit dem Performante bietet Lamborghini nun eine nochmals dynamisch geschärfte Version seines SUV-Modell Urus an.

(Foto: Lamborghini)

Nach etwa fünf Jahren überarbeitet Lamborghini seinen Verkaufsschlager Urus. Es gibt mehr Leistung sowie optische und technische Retuschen am Antriebsstrang. Außerdem reicht der Autobauer eine sportliche Version namens Performante nach. Wie fährt sie sich?

Lamborghini hat sein Sport-SUV Urus dezent überarbeitet und dabei eine neue Variante kreiert, die fahrdynamisch optimiert wurde: den Performante. Der auf 490 kW/666 PS erstarkte Urus - früher 650 PS - rollt in dieser Form 2 Zentimeter tiefer an den Start und steht auf einer 1,6 Zentimeter breiteren Spur. Kostenpunkt für die weiterentwickelte Offerte: exakt 260.000 Euro. Als Urus S gibt es auch die normale Version weiterhin, allerdings ebenfalls leicht angepasst und mit dem überarbeiteten 666-PS-Motor.

Diabolische 666 PS stellt der Achtzylinder des Urus zur Verfügung.

Diabolische 666 PS stellt der Achtzylinder des Urus zur Verfügung.

(Foto: Lamborghini)

Die Ingenieure haben das Fahrwerk des Urus für den Performante umgekrempelt. Die Luft- (beim Urus S weiterhin) haben sie gegen straffe Stahlfedern getauscht und die Hinterachslenkung neu abgestimmt. Es gibt mehr Abtrieb für den Einsatz auf dem Track und viele CFK-Teile konnten das Leergewicht um 47 Kilogramm absenken. Neu entwickelte Semislicks aus dem Hause Pirelli sollen dabei helfen, den immer noch 2,2 Tonnen schweren Alleskönner stabil in der Spur zu halten.

Von 0 auf 100 in 3,3 Sekunden

Aus den vier Auspuffrohren kann der Lamborghini Urus Performante auf Wunsch sehr sportlich tönen.

Aus den vier Auspuffrohren kann der Lamborghini Urus Performante auf Wunsch sehr sportlich tönen.

(Foto: Lamborghini)

Also steigen wir ein und erblicken den fast verschwenderischen Einsatz von Alcantara. Doch um die Innenarchitektur samt Infotainment-Overkill mit drei Displays und haufenweise Schaltern kümmern wir uns heute nicht. Nach dem Druck auf die Starttaste, die als Reminiszenz an den Motorsport unter einer kleinen roten Abdeckung versteckt ist, bollert der Vierliter-Doppelturbo achtzylindertypisch los - beim Performante energischer dank speziell abgestimmter Titan-Auspuffanlage aus dem Hause Akrapovic.

Der Instruktor im Urus vor uns wartet schon ungeduldig auf den Start. Luft holen, kurz innehalten. Und dann voll aufs Gaspedal: Es gibt keine Schonrunde, um den Kurs des Autodromo Vallelunga im nahegelegenen Rom kennenzulernen. Schon auf der Geraden zum Track hin wird voll beschleunigt. Nach lediglich 3,3 Sekunden soll der Performante 100 km/h schnell sein. Nach weiteren 8,2 Sekunden auf dem rechten Pedal sind 200 km/h erreicht. Natürlich gibt es hier und heute keine Möglichkeit nachzumessen - allerdings sind die Werksangaben glaubwürdig, denn Leistung satt hat der Urus ja. Und die handelsüblichen Sportler sind sowieso alle in diesen Regionen unterwegs.

Betont niedrig mit 1,62 Metern

Nur 3,3 Sekunden soll der Lamborghini Urus Performante brauchen, um auf 100 km/h zu kommen.

Nur 3,3 Sekunden soll der Lamborghini Urus Performante brauchen, um auf 100 km/h zu kommen.

(Foto: Lamborghini)

Mindestens sieben fiese Kehren hält der Kurs bereit und fast noch beeindruckender als die Beschleunigung ist die bissig zupackende, riesige Keramikbremse. Feintuning im Bereich des Mitteldifferenzials soll noch einmal für bessere Querperformance sorgen - und das Speedlevel des mit 1,62 Metern betont niedrigen SUV ist in der Tat frappierend hoch. Um die 214 km/h schafft der Urus Performante auf der knapp gehaltenen Gerade des Vierkilometer-Kurses, dann geht es wieder in die Eisen. Wie er sich im Komfortkapitel verhält, müssen spätere Ausfahrten auf der Straße zeigen. Denn dass der Testwagen mit montierten 22-Zöllern auf der glatten Piste nicht rumpelt, ist wohl kein Kunststück.

Schon die Sitze des Lamborghini Urus Performante stellen auf eine eher sportliche Fahrweise ein.

Schon die Sitze des Lamborghini Urus Performante stellen auf eine eher sportliche Fahrweise ein.

(Foto: Lamborghini)

Im Grunde geht es heutzutage gar nicht mehr darum, ob ein Hersteller mit einem Fahrzeug besser oder schlechter abschneidet, sondern um die Auslegung. Wer ist der Sportlichste im Angebot? Wer kann ein bisschen mehr Komfort? Der Urus Performante ist nicht der stärkste im Segment der Highend-SUV (Aston Martin kommt beim DBX-Topmodell auf 707 PS, der künftige Ferrari Purosangue macht 725 PS aus zwölf Zylindern) und sowieso nicht der komfortabelste - hier sollten Brocken wie Bentley Bentayga oder der noch einmal locker 100.000 Euro teurere, sämige Rolls-Royce Cullinan den Hut aufhaben. Aber der Urus dürfte das größte sportlichste Fahrvergnügen mit einer noch immer hinreichend komfortablen Ausrichtung verbinden.

Und noch ein Komplex ist Lamborghini sehr wichtig, da ändert auch das Facelift nichts: Individualisierung. Über 40 verschiedene Lacktöne stellt allein der Konfigurator bereit - das ist schon deutlich mehr als beim durchschnittlichen Neuwagen. Und im persönlichen Gespräch dürfte noch mehr gehen. Schön, wenn man Autos ohne Budgetgrenzen zusammenstellen darf.

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Technische Daten

  • Sportliches SUV der gehobenen Klasse
  • Länge: 5,14 Meter, Breite: 2,03 (2,18 mit Außenspiegeln) Meter, Höhe: 1,62 Meter, Radstand: 3,01 Meter
  • Laderaumvolumen: 616-1600 Liter
  • 4,0-Liter-Achtzylinder-Otto mit Direkteinspritzung und doppelter Turboaufladung, 490 kW/666 PS, maximales Drehmoment: 850 Nm bei 2300 bis 4500 U/Min, Achtgang-Automatik (Wandler), Allradantrieb
  • 0-100 km/h: 3,3 s, Vmax: 306 km/h
  • Durchschnittsverbrauch: 14,1 l/100 km
  • CO2-Ausstoß: 320 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6 AP
  • Preise: ab 260.000 Euro

Quelle: ntv.de, Patrick Broich, sp-x

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