Halb und halb Seat Minimó - der spanische Twizy
26.02.2019, 09:44 Uhr
Auf den ersten Blick sieht der Seat Minimó wie eine Weiterentwicklung des Renault Twizy aus.
(Foto: Seat)
Bereits vor acht Jahren versuchte Renault mit dem Twizy, einen Beitrag zur Verkehrswende in den Metropolen zu leisten. Durchschlagenden Erfolg hatten die Franzosen nicht. Jetzt stellt Seat den Minimó vor, der dem Twizy wie aus dem Gesicht geschnitten scheint.
Immer wieder werden auf Automessen Mikromobile als Antwort auf die Herausforderungen urbaner Mobilität präsentiert. Jüngster Vorstoß ist der auf dem Mobile World Congress in Barcelona gezeigte Seat Minimó, der stark an den bereits vor acht Jahren eingeführten Renault Twizy erinnert. Mit einer Länge von 2,50 Metern und einer Breite von 1,24 Meter halbiert der Minimó die durchschnittliche Verkehrsfläche eines Pkw, ist aber einige Zentimeter größer als der Twizy.
Das Sicherheitsniveau des Minimó soll hoch sein, es sei mit dem eines modernen Pkw vergleichbar, gibt Seat an. Bei der Wendigkeit im Stadtverkehr soll sich das Mikromobil sogar mit einem Motorroller messen können. Entsprechend bezeichnen die Spanier das Konzept auch als Quadricycle. Basis ist nach Angaben des Herstellers ein besonders steifes Chassis mit 17-Zoll-Rädern an den äußeren Karosserieecken. Trotz der knappen Außenmaße verspricht Seat eine recht geräumige und zudem geschlossene Fahrgastzelle mit Platz für zwei hintereinander sitzende Personen. Ob seiner geringen Breite eignet sich der Minimó auch für sehr schmale Parklücken, da sich seine Einstiegstür auf der linken Seite nach oben statt zur Seite öffnen lässt.
E-Mobil mit Wechsel-Akku
Angetrieben wird der vollvernetzte Zweisitzer natürlich elektrisch. Genaue Angaben zu Motor und Leistung machen die Spanier nicht. Dafür verraten sie, dass es sich bei der Batterie um einen Wechsel-Akku handelt. Für die herausnehm- und damit schnell austauschbare Batterie werden mehr als 100 Kilometer Reichweite versprochen. Das Einsatzgebiet des Minimó ist natürlich die Stadt, allerdings erlaubt die Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h auch kurze Spritztouren auf Landstraßen. Für Führerscheinbesitzer der Klasse AM kann das Microcar auf 45 km/h gedrosselt werden. Das erlaubt auch einem 16-Jährigen mit entsprechendem Führerschein, den Minimó im Verkehr zu steuern.
Optisch hinterlässt der Minimo einen seriennahen Eindruck. Ob allerdings überhaupt und wann ein Marktstart geplant ist, lässt Seat vorläufig offen. Auch über einen möglichen Preis kann man nur spekulieren. Mit knapp 8000 Euro dürfte sich dieser wohl oberhalb des Renault Twizy einsortieren.
Quelle: ntv.de, hpr/sp-x