Auto

Keine Diesel mehr Skoda hat den Fabia geliftet

Kaum zu erkennen sind die Veränderungen an den Scheinwerfern und am Kühlergrill des Skoda Fabia.

Kaum zu erkennen sind die Veränderungen an den Scheinwerfern und am Kühlergrill des Skoda Fabia.

Nach vier Jahren verpasst Skoda dem Fabia ein fast unmerkliches Facelift. Dafür gibt es aber ein moderneres Infotainment-System und mehr Sicherheit. Zudem trennen sich die Tschechen komplett vom Diesel, aber nicht vom Kombi.

Am Heck des Skoda Fabia hat sich nichts verändert.

Am Heck des Skoda Fabia hat sich nichts verändert.

Es waren einfach zu wenige Kunden, die sich beim Skoda Fabia noch für den Dieselmotor begeistern konnten. "Die Einbaurate lag bei unter zehn Prozent", kommentiert ein Sprecher der tschechischen VW-Marke den Abschied vom Selbstzünder. Mit der jetzt anlaufenden Modellauffrischung des Fabia wird es den Kleinwagen nur noch mit Benzinmotoren geben. Innerhalb des Volkswagen-Konzerns ist Skoda damit der erste, der im sogenannten A0-Segment den Diesel aus dem Programm schmeißt. VW Polo und Seat Ibiza halten bis auf weiteres an dem effizienten Selbstzündern fest.

Damit gestaltet sich das Motorenangebot für den Fabia sehr übersichtlich. Bei allen Aggregaten handelt es sich um einen Einliter-Dreizylinder, wahlweise mit 75 PS, 95 PS oder 110 PS. Auch der ehemalige 1,2-Liter-Vierzylinder wandert zum Alteisen. Ihn ersetzt der 1.0 TSI, der serienmäßig mit einem Partikelfilter ausgerüstet ist. Der Motor wird konzernweit eingesetzt, werkelt im Golf, im Octavia, bei Seat und bei Audi. Alle Aggregate im Fabia erfüllen die Abgasnorm Euro 6d Temp. Zum Ende des Jahres wollen die Tschechen noch eine Version mit 60 PS nachreichen. Sie dürfte allerdings aufgrund der geringen Leistung bei uns nur wenig Zuspruch finden. Das größte Volumen wird nach Auskunft von Skoda die 95-PS-Variante ausmachen.

Überzeugender Direkteinspritzer

Der TFT in der Mittelkonsole des Skoda Fabia ist auf 6,9 Zoll gewachsen.

Der TFT in der Mittelkonsole des Skoda Fabia ist auf 6,9 Zoll gewachsen.

Der Direkteinspritzer überzeugt durch gute Elastizität schon aus niedrigen Touren, dreht munter hoch und lässt durch seinen etwas knurrigen Sound beim Beschleunigen den Fahrer nie im Unklaren darüber, dass eben nur drei Kolben die Arbeit unter der Haube verrichten. Gekoppelt ist der Motor mit einem manuell zu schaltenden Fünfganggetriebe. Wer sich für die 110-PS-Version entscheidet, darf sportliche sechs Mal schalten oder in der Preisliste das "7-Gang-DSG" ankreuzen, um den Fabia als Automatik zu fahren.

Der Verzicht auf den Diesel ist auch deshalb sinnvoll, weil moderne Turbobenziner im Verbrauch mittlerweile recht dicht an den eines Selbstzünders herankommen. 4,6 Liter verspricht Skoda. Im Alltag dürfte sich der Wert um die sechs Liter einpendeln. Dies zumindest signalisierte der Bordcomputer auf einer ersten Testfahrt rund um die tschechische Metropole Prag.

Skoada ist eine der wenigen Marken die im Segment der Kleinwagen am Kombi festhält.

Skoada ist eine der wenigen Marken die im Segment der Kleinwagen am Kombi festhält.

Äußerlich ist der neue Fabia vor allem an seinen veränderten Scheinwerfern und dem neuen Grill zu erkennen. Außerdem kann der Fabia erstmals mit LED-Licht bestellt werden, was dem Kleinwagen eine hochwertigere Anmutung verleiht. Die Rückleuchten sind in ihrer Form gleichgeblieben, erhielten nur ein anderes Innenleben. Meist werden bei Facelifts wie das des Fabia lediglich Anbauteile geändert. Selten geht man den Autos dabei ans Blech, weil dies millionenteure Werkzeugkosten nach sich ziehen würde und sich für die Restlaufzeit von zirka drei Jahren finanziell nicht lohnt.

Verbesserte Konnektivität

Auch ein komplett neues Armaturenbrett hätte zu viel Geld gekostet. Warum auch ändern? Auszusetzen gab es daran schließlich nichts. Dennoch fährt der Fabia künftig mit neu gestylten Instrumenten, erhielt neue Stoffe, Farben und Materialien sowie einen größeren Bildschirm in der Mittelkonsole. Im Zuge dessen wurde auch die Konnektivität verbessert. Das Infotainmentsystem Amundsen bietet eine Online-Vernetzung sowie einen WLAN-Hotspot. Für die Steigerung des Komforts lassen sich alle vier Fenster per Automatik bedienen.

Eine Tablet-Halterung ist nicht die pfiffigste Idee, aber eine recht praktische.

Eine Tablet-Halterung ist nicht die pfiffigste Idee, aber eine recht praktische.

Bekannt ist Skoda dafür, pfiffige Ideen für den Alltag ins Auto zu bringen, wie zum Beispiel den Tickethalter in der Windschutzscheibe, den Eiskratzer in der Tankklappe, den Abfalleimer in der Türverkleidung oder die Taschenhaken im Kofferraum. Neu sind jetzt zwei USB-Anschlüsse und ein Tablet-Halter im Fond sowie eine Wendematte im Kofferraum.

Beim Thema Assistenzsysteme ließ sich der Fabia zuvor schon recht üppig ausstatten. Neben Abstandsassistenten, Rückfahrkamera, Parksensoren, Frontradar mit Notbremsfunktion kann die Liste der Extras fortan mit einem Spurwechsel- sowie einem Fernlichtassistenten erweitert werden. Außerdem gibt es eine Warnung, falls während des Rückwärtsausparkens sich Querverkehr nähert.

Preislich startet der kleine Tscheche bei 13.490 Euro. Für diese Summe verlässt natürlich kein Fabia den Hof des Händlers. Die Basisversion dient mehr dazu, Kunden neugierig auf das Auto zu machen. Die 95-PS-Version kostet mindestens 14.890 Euro, und mit wenigen Klicks bei der Konfiguration geht es schnell in Richtung 20.000 Euro. Weiterhin behält Skoda die Combi-Version im Programm. Sie kostet jeweils 600 Euro mehr als die Steilheck-Variante. Während andere Hersteller – auch VW und Seat gehören dazu – in dieser Klasse gar keinen Kombi mehr anbieten, entscheiden sich beim Fabia fast die Hälfte der Kunde für das praktische Familienmodell. So dürfte es nach Ansicht der Tschechen auch in Zukunft weitergehen.

Quelle: ntv.de, Michael Specht, sp-x

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