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Krieg treibt Öl-Preise an Tanken ist so teuer wie nie

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Russland gehört zu den wichtigsten Erdölförderern. Der Angriffskrieg auf die Ukraine lässt den Preis für Rohöl auf den Weltmärkten stark ansteigen. Das bekommen auch die Autofahrerinnen und Autofahrer an den Tankstellen deutlich zu spüren.

Russlands Krieg gegen die Ukraine hat die Spritpreise auf neue Rekordhöhen getrieben. Wie der ADAC mitteilte, machten Benzin und Diesel in drei Tagen einen Preissprung von mehr als fünf Cent je Liter. Laut ADAC mussten Autofahrer am Sonntag für einen Liter Super E10 im Durchschnitt 1,811 Euro zahlen und damit 5,4 Cent mehr als am vergangenen Donnerstag. Diesel kostete durchschnittlich 1,729 Euro je Liter und hat sich damit innerhalb von drei Tagen um 5,9 Cent verteuert.

Der Preis für ein Fass Rohöl der Sorte Brent sei aktuell auf über 100 US-Dollar gestiegen, rund vier Dollar höher als am vergangenen Dienstag. "Für die Spritpreise extrem belastend wirkt sich die Rohstoffabhängigkeit von Russland aus", erklärte der ADAC. Deutschland habe im vergangenen Jahr gut ein Drittel seines Rohöls aus Russland importiert.

Der ADAC rät, in den Abendstunden zu tanken. Zwischen 18 und 19 Uhr sowie zwischen 20 und 22 Uhr sei Kraftstoff am günstigsten. In den Morgenstunden gegen 7 Uhr koste er am meisten. In einigen Nachbarstaaten sei das Tanken billiger als in Deutschland, zum Beispiel in Polen, Tschechien, Österreich und Luxemburg. ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand forderte von der Bundesregierung eine höhere Pendlerpauschale für alle: "Es sollten auch diejenigen entlastet werden, die weniger als 21 Kilometer pendeln." Die Ampel hatte jüngst beschlossen, die Pendlerpauschale

Westen könnte Ölreserven freigeben

Noch ist beim Ölpreis keine Entspannung in Sicht. Angesichts der steigenden Preise erwägen die USA und ihre Verbündeten aber laut Insidern, Ölreserven freizugeben. Die genaue Menge stehe allerdings noch nicht fest, sagte ein hochrangiger Branchenvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. "Das Volumen wird noch diskutiert." Vor allem Europa werde Ölreserven auf den Markt werfen. Zuvor hatte das "Wall Street Journal" berichtet, dass eine Freigabe von 70 Millionen Barrel erwogen werde.

Die Ölpreise sind nach der russischen Invasion auf den höchsten Stand seit 2014 gestiegen. Die westlichen Verbündeten haben Sanktionen gegen Russland verhängt und einige Banken von einem globalen Zahlungssystem Swift ausgeschlossen, was zu einer Unterbrechung der russischen Ölexporte führen könnte. Die Internationale Energieagentur (IEA), die in Paris ansässig ist und die Energiepolitik der Industrieländer koordiniert, will noch an diesem Dienstag ein außerordentliches Ministertreffen abhalten. Dieses werde von der amerikanischen Energieministerin Jennifer Granholm geleitet und solle sich mit der Frage, wie die Industrieländer die Energiemärkte stabilisieren könnten, twitterte IEA-Chef Fatih Birol.

Quelle: ntv.de, hul/dpa/rts/AFP

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