Reichweiten-Analyse bei E-Autos Welchen Einfluss haben Temperatur und Tempo?
08.02.2023, 17:52 Uhr Artikel anhören
Der Analyse von Geotab zufolge ist der jahreszeitliche Einfluss auf die Reichweite bei Autobahntempo nur marginal. Bei 30 km/h ist das anders.
(Foto: picture alliance / Jochen Eckel)
Kälte kann vor allem im Stadtverkehr zu deutlich geringeren Reichweiten bei Elektroautos führen. Auf der Autobahn bleibt der Einfluss der Witterung auf die Reichweite dagegen gering, so eine neue Studie.
Mit zunehmendem Reisetempo nimmt der Einfluss der Außentemperatur auf die Reichweite von Elektroautos deutlich ab, wie eine Analyse von Bewegungsdaten durch die Telematik-Experten von Geotab, einem Anbieter vernetzter Transportlösungen, zeigt. Demnach ist der jahreszeitliche Einfluss auf die Reichweite bei Autobahntempo nur marginal.
Basis für die Analyse waren anonymisierte Daten von drei Millionen Fahrten mit Elektrofahrzeugen und 550.000 Stunden Fahrzeit. Auf Grundlage dieser Daten wurden die Reichweiten der Fahrzeugtypen Limousine und Kleintransporter mit jeweils gleichem Batterietyp mit 65 Kilowattstunden (kWh) Energiegehalt in Abhängigkeit von Außentemperatur (0, 20 und 30 Grad Celsius) und Tempo in einer Simulation verglichen. In allen Fahr- und Temperatursituationen konnte die Limousine aufgrund des geringeren Luftwiderstands deutlich weiter fahren.
Höchste Reichweite bei 20 Grad und 30 km/h
Die jeweils höchsten Reichweiten erzielten beide Fahrzeuge bei 20 Grad Außentemperatur sowie bei einem Fahrtempo um die 30 Kilometer je Stunde. Bei dieser Geschwindigkeit sorgt der Faktor Temperatur auch für die größten Reichweitenunterschiede. Bei 20 Grad fuhr die Limousine ungefähr 630 Kilometer weit, bei Hitze (30 Grad) waren es rund 475 und bei Kälte um die 380 Kilometer. Steigt jedoch das Tempo auf 130 Kilometer je Stunde, werden die temperaturabhängigen Reichweitenunterschiede deutlich kleiner. Bei Wohlfühltemperatur und Tempo 130 waren es knapp über sowie bei Hitze und Kälte knapp unter 300 Kilometer.
Für Flottenbetreiber heißt das: Um bei Autobahnfahrten die größte Reichweite zu erhalten, sollten hohe Geschwindigkeiten vor allem mit größeren Fahrzeugen vermieden werden. Auf langsameren Strecken werden hingegen jahreszeitliche Schwankungen einen größeren Einfluss auf die Reichweite haben.
Quelle: ntv.de, Mario Hommen, sp-x