Gebrauchte

Julchen zickt nicht mehr Alfa Romeo Giulietta - gebraucht solide

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Ab 2014 gab es die Giulietta sogar mit 240 PS.

Schön, aber zickig, heißt es über Alfa-Modelle. Inzwischen scheint diese Aussage nicht mehr zu stimmen. Denn die seit 2010 gebaute Giulietta zeigt sich auch nach einigen Jahren selbstbewusst und ohne größere Schwächen beim TÜV.

Mit einem Alfa Romeo fährt man traditionell nur ungern zum TÜV. Die seit 2010 gebaute Giullietta kann man aber ruhigen Gewissens auf die Hebebühne lassen: Die italienische Golf-Konkurrentin sieht nicht nur hinreißend aus, sie kann auch unter dem wohlgeformten Blech überzeugen.

Form vor Funktion

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Fahrspaß gibt es vor allem mit den potenteren Motorisierungen.

Selbst wenn man es auf den ersten Blick nicht sieht – Alfas Kompaktmodell ist immer ein Fünftürer. Die Griffe für die Fond-Portale sind in der C-Säule versteckt – hübsch, aber etwas fummelig. Auch in anderer Hinsicht war den Konstrukteuren Form wichtiger als Funktion: Im Fond sitzt man unter dem flott abfallenden Dach vergleichsweise beengt, der Rundumblick vom Fahrersitz aus ist höchstens mäßig. Nicht voll überzeugen kann auch das Bedienkonzept im allerdings ganz hübschen Cockpit. Im Gegenzug wartet der Alfa mit ordentlichem Platzangebot vorne, guten Sitzen und ausgewogen-sportlichem Fahrverhalten auf.

Die Giulietta ist ausschließlich Turbomotoren zu haben. Das Angebot bei den Benzinern reicht vom 105 PS starken 1,4-Liter-Vierzylinder bis zum 1,8-Liter-Motor mit 240 PS ab 2014. Die vernünftigste Wahl dürften in der Regel die mittelstarken 1,4-Liter-Triebwerke mit 150 PS und 170 PS mit Multi-Air-Ventilsteuerung sein, die in der Praxis nicht mehr verbrauchen als ihre schwächeren Brüder, aber deutlich mehr Fahrspaß bieten.

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Je besser die Ausstattungslinie desto angenehmer das Umfeld im Innenraum der Giuiletta.

Wer unbedingt Sprit sparen will, wählt einen der sieben Diesel mit 1,6 oder 2,0 Litern Hubraum. Das Leistungsangebot startet bei 105 PS und reicht bis 175 PS. Geschaltet wird in der Regel per Hand, die starken Benziner (170 PS, 240 PS) und der stärkste Diesel sind mit Doppelkupplungsgetriebe ausgestattet, für den 170-PS-Diesel gab es dieses als Option. Alle Antriebe wirken auf die Vorderräder, Allradtechnik gibt es nicht.

Klassentypische Ausstattung

Die Basisvariante der Giulietta ist klassentypisch konfiguriert. An Bord sind neben sechs Airbags auch Klimaanlage und CD-Radio. Optisch macht das Grundmodell "Impression" trotz seines Namen allerdings wenig Eindruck, so dass die meisten Kunden ins höhere Fach greifen. Als "Turismo" hat der Italiener etwa 16-Zoll-Leichtmetallfelgen und Lederlenkrad an Bord, als "Sprint" kommen Sportoptik und Teilledersitze hinzu. Top-Modell ist wie in jeder Baureihe der "Quadrifoglio Verde" mit dem grünen Kleeblattsymbol an der Flanke, das es aber nur in Verbindung mit dem Top-Motor gibt. Die übrige Ausstattungsliste führt Bekanntes auf, moderne Assistenten und Technik-Features fehlen aber. Immerhin gibt es Xenon-Kurvenlicht und Parksensoren. Beim EuroNCAP-Crashtest reichte es 2010 für fünf von fünf Sternen.

War das Vorgängermodell Alfa 147 noch eine HU-Katastrophe, schlägt sich der Neue bei der turnusmäßigen Prüfung richtig gut. Vor allem die schlimmsten Mängel des alten Kompakten wie Rost, schwächelnde Achsaufhängungen und marode Auspuffanlagen scheinen der Vergangenheit anzugehören. Ärger machen höchstens kleinere Verarbeitungsmängel, vereinzelt schlechte Lackierung und Zicken beim Doppelkupplungsgetriebe TCT. Besonderes TÜV-Lob gibt es für die Absolventen der zweiten HU; dort liegt die Zahl der mängelfreien Fahrzeuge über dem Schnitt.

Fazit: Wer eine Alternative zu Vernunftautos wie VW Golf oder Opel Astra sucht, wird bei Alfa Romeo fündig. Anders als früher muss man dabei keine größeren Zugeständnisse bei der Qualität machen. Wer zuschlagen will, sollte mindestens rund 8000 Euro flüssig haben.

Quelle: ntv.de, hpr/sp-x

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