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Gebrauchtwagencheck Fiat 500 - kleiner Sympathieträger mit Achsproblemen

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Der Fiat 500 wurde rund 17 Jahre lang in Deutschland verkauft. Die Auswahl auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist entsprechend groß.

Der Fiat 500 wurde rund 17 Jahre lang in Deutschland verkauft. Die Auswahl auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist entsprechend groß.

(Foto: Fiat)

Der Fiat 500 ist seit dem Sommer nach 16 Jahren Produktionszeit Geschichte. Das Angebot auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist jedoch gut. Allerdings sollte man nicht blauäugig kaufen: TÜV-Prüfer bemängeln während der Hauptuntersuchungen so einiges.

Im Sommer liefen die letzten Fiat-500-Modelle mit Verbrennermotoren von den Bändern. Mit dem Aus des kleinen Sympathieträgers aufgrund von neuen Sicherheits- und Datenschutzvorschriften ging eine sehr erfolgreiche Ära zu Ende. Der Cinquecento verkaufte sich zwischen 2007 und 2024 weltweit über 3,2 Millionen Mal, darunter mehr als 350.000 Exemplare in Deutschland. Wer nun ein gebrauchtes Modell erwerben möchte, sollte sich vom knuffigen Design nicht blenden lassen und genau hinschauen.

Qualität

Mit seiner rund dreieinhalb Meter langen Karosserie hat der Fiat 500 gute Chancen bei der Parkplatzsuche.

Mit seiner rund dreieinhalb Meter langen Karosserie hat der Fiat 500 gute Chancen bei der Parkplatzsuche.

(Foto: Fiat)

So süß der Fiat 500 auch aussieht, Gebrauchtexemplare sollte man ganz rational betrachten und checken lassen. Die TÜV-Prüfer bemängeln über alle Jahrgänge während der Hauptuntersuchungen zum Beispiel unter dem Prüfpunkt Fahrwerk die Achsaufhängung und die Achsfedern. Das Fahrwerk ist für den City-Betrieb zu schwach ausgelegt, Bremsen und Abgasanlage leiden unter dem Kurzstreckenverkehr und der Motor verliert zu viel Öl. Die Beleuchtungsanlage wird ebenfalls oft kritisiert.

Karosserie und Innenraum

Bei den frühen Fiat 500 waren die Cockpits noch nicht digitalisiert. Als eine Übergangslösung wurde deshalb eine Aufnahme auf dem Armaturenbrett für Stand-alone-Navigationsgeräte angeboten.

Bei den frühen Fiat 500 waren die Cockpits noch nicht digitalisiert. Als eine Übergangslösung wurde deshalb eine Aufnahme auf dem Armaturenbrett für Stand-alone-Navigationsgeräte angeboten.

(Foto: Fiat)

Der nur 3,55 Meter kurze Fiat 500 eroberte die Herzen der Kunden - nicht nur der Kundinnen - im Sturm. Retro-Elemente wie die runden Scheinwerfer, kleine Räder und wohlgeformte Rundungen machten den 500er auf Anhieb sympathisch. Für Sonnenanbeter nahm Fiat 2009 die C-Version mit elektrischem Faltdach ins Programm.

Auch im Inneren setzten die Designer mit einem zweifarbigen Armaturenbrett und schönen Rundinstrumente auf die Retro-Karte. Der Viersitzer bietet für seine Abmessungen zumindest vorn ordentliche Platzverhältnisse, der Einstieg in den Fond des Zweitürers gelingt allerdings nur Geübten leicht. Die Rückbank kann nur am Stück umgeklappt werden, das Kofferraumvolumen variiert zwischen 185 und 550 Litern. Da Fiat das Geld für Neuentwicklungen fehlte, wurde das Erfolgsmodell über die Jahre mit dem ein oder anderen Facelift sowie vielen Sondermodellen frisch gehalten.

Motor und Fahrwerk

2010 brachte Fiat den 500 mit dem Zweizylinder Twinair auf den Markt.

2010 brachte Fiat den 500 mit dem Zweizylinder Twinair auf den Markt.

(Foto: Fiat)

Das Motorenangebot umfasste Benziner, Diesel, Erd- und Flüssiggas und einen Stromer (2013 - 2019), der in Deutschland allerdings nie offiziell angeboten wurde. Basisbenziner war ein 1,4 Liter-Vierzylinder mit 51 kW/70 PS, auf den das Gros der Bestellungen fiel und der im Schnitt 5 Liter verbrauchte.

Wenn es etwas mehr sein darf: Den Motor gab es auch in stärkeren Ausbauvarianten, so mit 74 kW/100 PS, aber auch für die Abarth-Versionen mit 118 kW/160 PS oder 140 kW/190 PS. Seit 2010 war zudem ein 0,9-Liter-Zweizylinderturbo mit innovativem elektrohydraulischen Ventiltrieb im Programm, den es mit 63 kW/85 PS und 77 kW/105 PS sowie als Erdgasmotor gab. Dazu kommen 1,3-Liter-Diesel mit 55 kW/75 PS und 70 kW/95 PS.

Ausstattung und Sicherheit

Der geschlossene Fiat 500 wurde 2007 in Deutschland eingeführt, 2009 folgte der offene 500C.

Der geschlossene Fiat 500 wurde 2007 in Deutschland eingeführt, 2009 folgte der offene 500C.

(Foto: Fiat)

Der Fiat 500 war - anders als sein Technikbruder Panda - immer als schickes Lifestyle-Auto positioniert. Dementsprechend hochpreisig bot Fiat ihn an. Zudem orderten die Kunden fleißig Sonderausstattung, sodass die meisten gebrauchten Exemplare gut ausgestattet sind. Immer an Bord sind bei deutschen Modellen neben Radio und Fensterheber unter anderem sieben Airbags - in dieser Klasse eher ungewöhnlich. Der Schleuderschutz ESP war bis 2012 allerdings nicht in allen Varianten ab Werk vorhanden. Interessant für Gebrauchtwageninteressenten könnten die vielen Sondermodelle sein, die zum Teil nicht nur optische, sondern auch technische Upgrades boten.

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Fazit

Der Fiat 500 war und ist ein Herzensbrecher. Bei aller Begeisterung für sein Design sollte man nur nach gut gepflegten Exemplaren mit frischer HU-Plakette Ausschau halten. Ein professioneller Check schadet zudem keinesfalls. Bei mobile.de werden aktuell rund 8000 gebrauchte Fiat 500er offeriert. Los geht es ab rund 2000 Euro, für die Version mit Faltdach werden mindestens 3500 Euro aufgerufen.

Quelle: ntv.de, Mario Hommen, sp-x

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