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Gebrauchtwagencheck Nissan Note - besser als seine Ablösung

Der Nissan Note war als kleiner Familien-Van gedacht, der auf wenig Raum viel Platz bietet.

Der Nissan Note war als kleiner Familien-Van gedacht, der auf wenig Raum viel Platz bietet.

(Foto: Nissan)

Der Nissan Note fiel wie seine Artgenossen dem SUV-Boom zum Opfer. Deshalb war dem kleinen Van hierzulande auch nur ein kurzes Gastspiel vergönnt. Dabei hat der Japaner seine Qualitäten. Der TÜV gibt ihm jedenfalls bessere Noten als seiner Ablösung.

Der Nissan Note (E12) gab in Deutschland nur ein kurzes Gastspiel. Im Oktober 2013 gestartet, kam das Aus für die zweite Generation bereits Anfang 2017. Der kleine Vans musste dem Micra Platz machen, der im Frühjahr 2017 in fünfter Generation auf den Markt kam. Für zwei Kleinwagen im Portfolio sahen die Nissan-Strategen keine Zukunft mehr. Die TÜV-Experten schätzen den Note unterdessen aber mehr als den Micra.

Der 4,10 Meter lange Nissan Note setzte bei seinem Debüt auf schickere Formen als sein Vorgänger. Statt nüchterner, sachlicher Linienführung wie zuvor suggerierte die Formensprache mit gefälliger Front und auffälligem Heck eine gewisse Sportlichkeit und Modernität. Damit reihte er sich in das große Angebot an ähnlichen Kleinwagen ein, sein charakteristisches Van-Design ging verloren.

Nissan hatte sogar versucht, dem Note optisch einen Hauch von Sportlichkeit zu verpassen.

Nissan hatte sogar versucht, dem Note optisch einen Hauch von Sportlichkeit zu verpassen.

(Foto: Nissan)

Geblieben war jedoch das gute Raumnutzungskonzept. Trotz der im Vergleich zum Vorgänger leicht abgesenkten Dachhöhe punktet der Note mit viel Platz für Passagiere und Gepäck sowie durch praktische Details wie eine um 16 Zentimeter in Längsrichtung verschiebbare Rückbank oder einen variablen Ladeboden. Sind diese aufpreispflichtigen Optionen an Bord (Serie für höchste Ausstattungsstufe) variiert das Gepäckvolumen von 411 bis maximal 2012 Liter. Für leichteres und bequemeres Einsteigen in den Fond lassen sich die hinteren Türen im Winkel von bis zu 90 Grad öffnen. Das Interieur ist ansprechend gestaltet; zu hohe Anforderungen an die Kunststoffqualität sollte man aber nicht haben.

Übersichtliches Motorenangebot

Das Motorenangebot ist übersichtlich. Zur Wahl standen ein 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner und ein 1,5-Liter-Diesel. Den Dreizylinder gab es in zwei Ausbaustufen. Als Sauger leistet er 80 PS, mit Kompressorunterstützung 98 PS. Beide Triebwerke müssen durch eifriges Schalten bei Drehmomentlaune gehalten werden. Als Normverbrauchswert gab Nissan 4,7 beziehungsweise 4,3 Liter für den Kompressor an.

Der Kofferraum des Nissan Note bietet bei Bedarf bis zu 2012 Liter Stauraum.

Der Kofferraum des Nissan Note bietet bei Bedarf bis zu 2012 Liter Stauraum.

(Foto: Nissan)

Der aus dem Nissan-Renault-Programm bekannte 1,5-Liter-Diesel mit 90 PS begnügt sich laut Datenbblatt im Schnitt mit sagenhafte 3,6 Liter und bietet mit einem maximalen Drehmoment von 200 Newtonmetern deutlich mehr Durchzugskraft. Der Kraftübertragung an die Vorderachse erfolgt bei allen Aggregaten über ein manuelles Fünfganggetriebe. Als Alternative zum Handschalter hatte Nissan für den 98 PS-Benziner ein stufenloses CVT-Getriebe im Programm, das man getrost vernachlässigen kann.

Sehr spartanische Basisausstattung

Der Note wurde in den drei Komfortniveaus Visia, Acenta und Tekna angeboten. Die zum Marktstart ab rund 14.000 Euro erhältliche Basisvariante ist klassentypisch ausgestattet. Eine Klimaanlage und Radio gehörten nicht zum Serienumfang. Diese Ausstattungsdetails gab es aber gegen Aufpreis, so dass preissensible, aber komfortorientierte Gebrauchtwageninteressenten auch bei Visia-Modellen fündig werden können.

Besonders feine Materialien hat Nissan für den Innenraum im Note nicht verwendet. Hier zählt wohl eher die praktische Seite.

Besonders feine Materialien hat Nissan für den Innenraum im Note nicht verwendet. Hier zählt wohl eher die praktische Seite.

(Foto: Nissan)

Acenta wartete unter anderem mit Klima, Musikanlage sowie 15-Zoll-Leichtmetallfelgen auf. In der Top-Version Serie - gegen Aufpreis auch für Acenta bestellbar - war ein ganzes Bündel von Assistenzsystemen (Safety Shield) an Bord, darunter 360-Grad-Kamera, Spurhalteassistent und Totwinkelwarner. Die Rückfahrkamera warnte bei statischen und bewegten Objekten im Heckbereich. Beim NCAP-Crashtest erreichte der Not 2013 ein Vier-Sterne-Ergebnis.

Ölverlust und Achsaufhängung überprüfen

Bei den bislang absolvierten TÜV-Hauptuntersuchungen (HU) schlägt sich der Note recht ordentlich und deutlich besser als der Micra (Typ K14), für den das Feld räumen musste. Probleme bereiten bei der HU verstellte Hauptscheinwerfer und defekte Front- und Rückleuchten. Auf die Achsaufhängung sowie auf Ölverlust sollten Gebrauchtwageninteressenten ebenfalls achten.

Fazit: Der Nissan Note ist ein Kleinwagen, der mehr durch seine Variabilität als durch modisches Auftreten überzeugt. Wer Platz für Passagiere und Gepäck sucht, könnte hier glücklich werden. Mindestens 5000 Euro muss man investieren, erhält dann aber Fahrzeuge mit hoher Laufleistung. Soll die geringer ausfallen, werden mindestens 8000 Euro fällig.

Quelle: ntv.de, hpr/sp-x

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