Gebrauchtwagencheck Seat Mii - kurz und gut
04.12.2023, 17:38 Uhr Artikel anhören
Den Seat Mii gab es als Neuwagen in Deutschland zwischen 2012 und Anfang 2021.
(Foto: Seat)
Kleinstwagen wie der Seat Mii sind besonders in der Stadt praktisch. Beim TÜV schlägt er sich als Gebrauchter gut - in allen Altersklassen. Doch die Prüfer finden auch ein paar Mängel, etwa bei Bremsen, Beleuchtung und Abgasanlage.
Der Kleinstwagen Seat Mii war zwischen 2012 und Anfang 2021 in Deutschland erhältlich. Den Drillingsbruder von Skoda Citigo und VW up gab es anfangs mit konventionellen Motoren, seit Anfang 2020 nur noch als batterieelektrische Variante.
Qualität
Der Seat Mii schlägt sich bei den TÜV-Hauptuntersuchungen (HU) über alle Altersklassen gut. Bis auf die Altersgruppe der 4- bis 5-Jährigen liegen die Mängelquoten unter dem Durchschnitt aller untersuchten Fahrzeuge. Und auch die 4- bis 5-Jährigen überbieten den Schnitt nur knapp. Das gute Abschneiden dürfte auch daran liegen, dass Mii-Fahrer unterdurchschnittlich viele Kilometer zurücklegen.

Das Platzangebot geht für die Länge des Autos in Ordnung, ebenso das Kofferraumvolumen (252 bis 951 Liter).
(Foto: Seat)
Einige Schwachpunkte sollten Gebrauchtwagenkäufer jedoch beachten: Die TÜV-Prüfer bemängeln häufig die Funktionsweise der Fußbremse und die Beleuchtungsanlage. Bei älteren Jahrgängen fällt die Abgasanlage negativ auf, jüngere neigen zum Ölverlust.
Karosserie und Innenraum
Der Mii streckt sich auf 3,56 Meter und bietet bis zu vier Personen Platz. Die Sitze sind ordentlich gepolstert. Das Platzangebot geht für die Länge des Fahrzeugs in Ordnung, dito das Kofferraumvolumen (252 bis 951 Liter). Den Kleinstwagen gab es bis 2018 auch als Dreitürer, danach ausschließlich als Fünftürer.
Türverkleidungen, Kunststoffe oder die Teppichauslegware vermitteln nicht unbedingt einen haptisch anspruchsvollen Eindruck. Aber die Verarbeitung stimmt. 2016 erhielt der Spanier ein Facelift, das hauptsächlich den Innenraum betraf. Unter anderem waren nun moderne Infotainmentsysteme verfügbar und das Interieur wurde aufgehübscht.
Motoren und Antrieb
Das Motorenangebot war übersichtlich. Der 1,0-Liter-Dreizylinder wurde in zwei Ausbaustufen offeriert: mit 40 kW/60 PS und 55 kW/75 PS. Der 75 PS-Motor schafft Tempo 172, der kleinere 160. Die Kraftübertragung erfolgt jeweils über ein manuelles Fünfganggetriebe, alternativ stand für beide Triebwerke ein automatisiertes Schaltgetriebe zur Wahl. Die Durchschnittsverbräuche bewegen sich zwischen 4 und 5 Litern.
Eine Erdgas-Spezifikation mit 50 kW/68 PS war ebenfalls im Angebot. Die batterieelektrische Variante kam auf 61 kW/83 PS. Der 32 kWh große Akku ermöglicht Reichweiten von rund 250 Kilometern.
Ausstattung
Klimaanlage, Radiovorbereitung, Servolenkung, elektrische Fensterheber oder höhenverstellbarer Fahrersitz sucht man in der namenslosen Basisversion vergeblich. Wer etwas mehr Annehmlichkeiten goutiert, muss zu den höheren Niveaus (etwa Reference, Style, FR-Line) oder zu Sondermodellen wie etwa Mango oder I-Tech greifen. Elektrische Fensterheber oder elektrische Helfer für die Außenspiegel sowie eine Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung tauchen erst mit Style auf. Eine Klimaanlage gehörte aber auch bei Style nicht zum Serienumfang und musste noch dazu gebucht werden.
Fazit und Markt
Die Kombination aus Kürze und kleinem Wendekreis machen den Seat Mii zu einem praktischen Auto - besonders fürs städtische Umfeld. Nach Auswertung von mobile.de werden aktuell rund 1000 gebrauchte Mii auf dieser Plattform zum Kauf angeboten. Los geht es ab rund 3000 Euro für ältere Fahrzeuge mit hoher Laufleistung. Gebrauchte Stromer sind ab rund 13.000 Euro erhältlich.
Quelle: ntv.de, Elfriede Munsch, sp-x