Donnerstag, 01. Juni 2023Der Tag

mit Heidi Ulrich
Heidi Ulrich
22:31 Uhr

Das war Donnerstag, der 1. Juni 2023

Liebe Leserinnen und Leser,

während in der Redaktion darüber spekuliert wird, welche Funktion der Sandsack auf der Bühne hatte, der mutmaßlich den US-Präsidenten zum Stolpern gebracht hat, schauen wir auf einige wichtige Meldungen des Tages zurück:

Ich wünsche Ihnen noch einen gemütlichen und erholsamen Abend!

21:48 Uhr

Biden stürzt auf der Bühne

Links liegt ein Gegenstand, über den Biden offenbar gestolpert ist.

Links liegt ein Gegenstand, über den Biden offenbar gestolpert ist.

(Foto: AP)

US-Präsident Joe Biden ist bei einem öffentlichen Auftritt auf offener Bühne gestürzt. Der 80-Jährige sprach vor Absolventen einer Militärakademie im Bundesstaat Colorado. Als er die Bühne wieder verlassen wollte, geriet er ins Stolpern und fiel vornüber auf den Boden. Sicherheitskräfte halfen ihm auf. Ein Mitarbeiter des Weißen Hauses twitterte, dem Präsidenten gehe es gut, und legte nahe, Biden sei über einen Sandsack auf der Bühne gestolpert. In sozialen Netzwerken nahmen Kritiker das Video zum Anlass, um Bidens Alter und seine Kandidatur für eine zweite Amtszeit zu thematisieren. Bei der Wahl in anderthalb Jahren wird Biden 81 Jahre alt sein, am Ende einer möglichen zweiten Amtszeit wäre er 86.

21:36 Uhr

Organisation: Iran exekutiert im Mai im Schnitt vier Menschen pro Tag

Im Iran sind einer Menschenrechtsorganisation zufolge seit Beginn des Jahres mindestens 307 Menschen hingerichtet worden. Mindestens 142 von ihnen seien allein im Mai exekutiert worden, teilt die in Norwegen ansässige Organisation Iran Human Rights (IHR) mit. Das entspricht pro Tag im Schnitt vier Hinrichtungen. So viele Hinrichtungen in einem Monat habe es seit 2015 nicht mehr gegeben. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International kritisieren unter anderem undurchsichtige Verfahren und häufig durch Folter erzwungene Geständnisse, die zu den Todesstrafen führen. Im Iran fordern die Menschen - und vor allem viele Frauen - seit Monaten mehr Rechte ein. Die Gesamtzahl der im Zusammenhang mit den Protesten Hingerichteten liegt mittlerweile bei sieben Menschen. "Die Intensivierung willkürlicher Hinrichtungen durch die Islamische Republik soll Angst in der Gesellschaft schüren, um Proteste zu verhindern", und die Herrschaft der Führung in Teheran verlängern, sagt Mahmood Amiry-Moghaddam, der Direktor der Organisation IHR.

21:19 Uhr

Toter Pottwal an Mallorcas Küste gefunden

An der Nordküste von Mallorca ist ein toter Pottwal entdeckt worden. Der Kadaver liege an der Steilküste des Tramuntana-Gebirges zwischen den Ortschaften Banyalbufar und Estellencs, berichtet unter anderem die "Mallorca Zeitung". Das tote Tier soll nicht von der Fundstelle entfernt werden, da es weder für die Schifffahrt noch für Strandbesucher eine Gefahr darstelle. "Viele andere Meeresbewohner können sich von dem Körper ernähren, was zu einer Stärkung des Lebensraums führt", sagt ein Sprecher des Palma-Aquariums der "Mallorca Zeitung". Geschultes Personal habe dem Kadaver des vier Meter langen weiblichen Jungtiers Gewebeproben entnommen, um unter anderem die Todesursache zu ermitteln.

20:53 Uhr

USA planen diplomatische Vertretung nördlich des Polarkreises

Die USA wollen ihre erste diplomatische Vertretung nördlich des Polarkreises eröffnen. Geplant ist ein sogenannter Beobachtungsposten in Tromsö, im Norden Norwegens. Solche Posten sind für gewöhnlich mit nur einem US-Diplomaten besetzt. US-Außenminister Blinken sagt, der Schwerpunkt des Außenpostens werde auf dem Klimawandel und der Zusammenarbeit mit indigenen Völkern liegen. Die USA wollten mit "gleichgesinnten Verbündeten" zusammenarbeiten, um "unsere Vision einer friedlichen, stabilen, florierenden und von Kooperation geprägten Arktis" voranzutreiben. Die USA, Russland und China betrachten die Arktis zunehmend als strategisch wichtig. Zum Beispiel ist absehbar, dass zuvor zugefrorene Wasserwege künftig für Handels- und Militärschiffen offen stehen werden. Außerdem könnten sich durch die Erderwärmung bei Bodenschätzen und Fischerei neue Möglichkeiten eröffnen.

Blick auf die Hafenstadt Tromsö im März.

Blick auf die Hafenstadt Tromsö im März.

(Foto: picture alliance / ZB)

20:27 Uhr

Leipzig verbietet Soli-Demo für Lina E.

Nach dem Dresdner Urteil gegen die Studentin Lina E. wegen linksextremistischer Gewalttaten hat die Stadt Leipzig eine für Samstag geplante Demonstration verboten. Das teilt die Versammlungsbehörde des Ordnungsamtes mit. Die Demonstration sollte unter dem Motto "United we stand - Trotz alledem, autonomen Antifaschismus verteidigen!" stehen. Für Samstag ruft die linksradikale Szene überregional zur Teilnahme an einem großen "Tag X" in Leipzig auf. Die Polizei befürchtet Ausschreitungen und bereitet einen Großeinsatz vor. Grund für das Verbot seien unter anderem die Gefahrenprognosen der Polizeidirektion Leipzig und die Lageeinschätzungen des Landesamtes für Verfassungsschutz, heißt es. Die öffentliche Sicherheit sei nach den derzeit erkennbaren Umständen durch die Versammlung unmittelbar gefährdet.

20:05 Uhr

Verurteilter Entführer von Ursula Herrmann soll frei kommen

Der verurteilte Entführer des Mädchens Ursula Herrmann kommt, so wie es aussieht, nach 15 Jahren aus dem Gefängnis frei. Das Landgericht Lübeck erklärt, der Rest seiner Freiheitsstrafe solle zur Bewährung ausgesetzt werden. Der Mann bleibe noch im Gefängnis, bis die Entscheidung rechtskräftig ist. Die "Augsburger Allgemeine" schreibt, Werner M. könnte das Gefängnis am Mittwoch verlassen, wenn die Augsburger Staatsanwaltschaft, wie erwartet, keine Rechtsmittel gegen die Entscheidung einlegt. Der 73-Jährige bestreitet bis heute, die Tat begangen zu haben.

2010 wurde M. wegen erpresserischen Menschenraubs mit Todesfolge verurteilt.

2010 wurde M. wegen erpresserischen Menschenraubs mit Todesfolge verurteilt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ursula Herrmann war 1981 am Ammersee in Bayern verschleppt und in einer Kiste vergraben worden. Die Zehnjährige erstickte darin. 27 Jahre später wurde der mutmaßliche Täter in Schleswig-Holstein festgenommen. M. wurde zu lebenslänglicher Haft verurteilt - in einem Indizienprozess, der sich unter anderem auf das Gedächtnisprotokoll einer widerrufenen Aussage eines mittlerweile Verstorbenen stützte. Die Strafe kann nach 15 Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden.

19:26 Uhr

Die EVG will mit der Bahn reden – die Bahn auch?

Es drohen die nächsten Streiks auf der Schiene, wenn sich keine Seite im Tarifkonflikt bewegt. Aber ein ganz bisschen Bewegung gibt es immerhin: Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ruft die Deutsche Bahn auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. "Wir sehen durchaus Möglichkeiten, eine Basis für konstruktive Verhandlungen zu finden", erklärt die Gewerkschaft. Die EVG verhandelt mit der Bahn und 50 weiteren Unternehmen der Branche über Löhne und Gehälter für insgesamt rund 230.000 Beschäftigte, davon rund 180.000 bei der Bahn. Am Dienstag hatte die EVG ein erneutes Angebot der Bahn als unzureichend zurückgewiesen und Nachbesserungen gefordert. Die Bahn sieht hingegen derzeit keinen Sinn in neuen Gesprächen.

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18:57 Uhr

IKK-Chef würde gerne bei Zahnbehandlungen sparen

Angesichts des milliardenschweren Defizits in der gesetzlichen Krankenversicherung schlägt IKK-Kassenchef Ralf Hermes Leistungskürzungen vor. Dem "Handelsblatt" sagt er, gekürzt werden sollte in den Bereichen zahnärztliche Behandlungen, Zahnersatz und Homöopathie. "Der Lage angemessen wäre es, die komplette zahnärztliche Versorgung aus dem Leistungskatalog zu streichen", sagt Hermes. Dieser Bereich sei in der Regel stark durch Prävention beeinflussbar, so Hermes weiter. "Wer sich im Wesentlichen zweimal am Tag ordentlich die Zähne putzt, bekommt fast keine Probleme."

"Für einen 'Kassenchef' keine nette Position", entgegnet Gesundheitsminister Karl Lauterbach. "Zahnbehandlungen bleiben eine Kassenleistung", twittert er und versichert, dass es nicht zu Leistungskürzungen kommen werde. "Rezession, Inflation und jahrelanger Reformstau. Die Patienten werden wir nicht auch noch zur Kasse bitten."

Statt Leistungskürzungen könnten auf die Versicherten wegen des Defizits höhere Beiträge zukommen. Das "Handelsblatt" hatte vor gut einem Monat berichtet, dass die Versicherungen einen Anstieg um 0,2 bis 0,3 Prozentpunkte beim Zusatzbeitrag erwarteten. Auch eine höhere Beitragsbemessungsgrenze, bis zu der Versicherte Beiträge zahlen müssen, ist im Gespräch.

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18:16 Uhr

Florenz geht gegen Kurzzeitvermietungen vor

Im Kampf gegen Wohnungsnot, hohe Mietpreise und die Überbelegung durch Touristen will das italienische Florenz die Kurzzeitvermietung von Wohnungen in seiner historischen Innenstadt verbieten. Die Stadt wolle mit neuen Regeln gegen die "unkontrollierte Ausbreitung von Kurzzeitvermietungen" vorgehen, kündigt Florenz' Bürgermeister, Dario Nardella, an. Die Regelung soll nicht rückwirkend gelten, sondern zukünftige Vermietungen betreffen. Vermieter, die ihre Wohnungen für "normale Vermietungen" nutzen, sollen weniger Grundsteuer für Immobilien zahlen.

17:41 Uhr

Halskette im Wrack der Titanic entdeckt

Das Wrack der Titanic ist letzten Sommer komplett gescannt worden, was neue Blicke auf das versunkene Schiff ermöglicht. Das Unternehmen, das den Scan durchgeführt hat, erklärt nun, es habe auf den Bildern eine Halskette entdeckt. Diese bestehe aus Gold und dem Zahn eines Urzeithais, eines Megalodons. U-Boote hatten von dem Wrack mehr als 700.000 Bilder gemacht, die zu dem 3D-Scan zusammengesetzt wurden.

Und so sieht der digitale 3D-Scan des Wracks aus:

Kein Foto, aber eine 3D-Abbildung vom Bug der Titanic.

Kein Foto, aber eine 3D-Abbildung vom Bug der Titanic.

(Foto: dpa)

17:00 Uhr

Schlagzeilen zum Feierabend

16:14 Uhr

Sergio Calderón ist tot

Der mexikanisch-amerikanische Schauspieler Sergio Calderón ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Er sei gestern in Los Angeles eines natürlichen Todes gestorben, berichtet der "Mirror". Millionen Kinozuschauern ist sein markantes Gesicht bekannt. Über sechs Jahrzehnte war Calderón in der Film- und TV-Branche tätig. Erste größere Bekanntheit erfuhr er 1997 durch seine Rolle als sprechender "Kopf auf einem Stock" in der Science-Fiction-Komödie "Men in Black". Zudem kennt man ihn aus dem Film "Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt" von 2007, in dem er den Piratenfürsten Eduardo Villanueva verkörperte. Auch in Fernsehserien wie "Das A-Team" war er zu sehen.

Er liebe es, Bösewichte zu spielen, sagte Sergio Calderón in einem Interview.

Er liebe es, Bösewichte zu spielen, sagte Sergio Calderón in einem Interview.

(Foto: picture alliance / NurPhoto)

Erst vor wenigen Tagen erschien ein Interview mit ihm in der "Los Angeles Times". Darin sagte Calderón, dass er gerne die Rolle des Bösewichts spiele: "Ich liebe es, diese Art von Figuren zu spielen, denn die Leute hassen mich wirklich. Sie sagen mir auf der Straße, wie sehr sie mich hassen. Aber für mich ist das mein Erfolg. Denn das bedeutet, dass ich die Leute mit dem, was ich gespielt habe, überzeugen konnte."

15:51 Uhr

Unbekannte sollen Transmann gegen Kopf getreten haben

Die Polizei in Hannover sucht Zeugen zu einem Verbrechen, bei dem zwei Menschen den Zeugenaussagen zufolge erst queerfeindlich beschimpft und dann angegriffen wurden. Der Vorfall passierte am Samstagabend, als eine Vierergruppe vom Christopher-Street-Day zum Hauptbahnhof lief. Zwei unbekannte Männer sollen die Gruppe queerfeindlich beleidigt haben. Anschließend sollen ein 17-jähriger Transmann und eine 18-jährige nichtbinäre Person (damit ist gemeint, dass sich ein Mensch nicht ausschließlich als weiblich oder männlich identifiziert) geschlagen worden sein. Die Polizei schreibt, dass die beiden Unbekannten dem 17-Jährigen mehrfach gegen den Kopf getreten haben sollen. Er wurde ins Krankenhaus gebracht. Die Täter sollen auch noch sein Handy gestohlen haben. Wer den Vorfall beobachtet hat, soll sich bei der Polizei melden. Die Tatverdächtigen sollen etwa zwischen 16 und 18 Jahre alt sein.

15:14 Uhr

Einsatz gegen Menschenhandel: Mehr als 200 Verdächtige gefasst

Fahnder von Interpol, Frontex und Europol haben bei einem internationalen Einsatz gegen organisierten Menschenhandel 212 Verdächtige festgenommen. Es geht um Zwangsprostitution, Zwangsarbeit und Schmuggelaktivitäten. Die Ermittler haben etwa 1400 mutmaßliche Opfer in 44 Ländern identifiziert. Laut Interpol richtete sich der Einsatz gegen kriminelle Banden, die in Afrika, Asien, Südamerika, auf dem Balkan und in der Ukraine aktiv waren. Insgesamt seien 1,6 Millionen Menschen an Grenzposten, Flughäfen und Bahnhöfen überprüft worden.

14:39 Uhr

Bericht: Lindner fordert Einsparungen von Ministerien

Der Etat für nächstes Jahr sorgt in der Koalition seit Monaten für Unruhe. Mehrere Ministerien haben teils hohen Mehrbedarf angemeldet, Finanzminister Lindner will aber die Schuldenbremse einhalten und schließt Steuererhöhungen aus. Das "Handelsblatt" berichtet, das Finanzministerium habe allen Ressorts Briefe mit Sparvorgaben geschickt. Darin stehe, wie hoch die Ausgaben im kommenden Jahr jeweils maximal sein dürfen. Von allen Ministerien bis auf das Verteidigungsministerium würden Einsparungen gefordert, heißt es weiter. So solle ein hoher einstelliger Milliardenbetrag eingespart werden. Die Finanzlücke für den Haushalt 2024 liegt dem Ministerium zufolge bei etwa 20 Milliarden Euro.

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14:30 Uhr

Schichtwechsel

Die Ablöse ist da! Bei mir und meinem Kollegen Tim Kröplin kostet das nichts. Selbst Lionel Messi kann ablösefrei wechseln. Sein Vertrag bei Paris Saint-Germain läuft am 30. Juni aus. Übermorgen steht Messi im letzten Match der Saison in der französischen Ligue 1 für PSG das letzte Mal auf dem Platz. Das hat sein Trainer eben klargestellt, der von Messis "letztem Spiel im Parc des Princes" spricht. Mal schauen, wann wir erfahren, wie es für Messi weitergeht. Alles andere behalte ich für Sie ebenso im Auge. Ich bin Heidi Ulrich, zu erreichen über dertag(at)n-tv.de.

14:01 Uhr

Deutschland und Frankreich schließen sich für KI-Forschung zusammen

Um die Forschung zu Künstlicher Intelligenz voranzutreiben, schließen sich Deutschland und Frankreich zusammen. Ein gemeinsamer Förderaufruf habe "hohe Resonanz" gezeigt, sagt Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger. Laut ihrem Ministerium werden nun zehn Verbundprojekte gefördert; insgesamt stehen dafür 13 Millionen Euro zur Verfügung. Die Projekte trügen "zur Entwicklung neuer Methoden in aktuellen Forschungsfeldern der KI" bei und sollten "neue Anwendungen erschließen". Mit den neuen Forschungsvorhaben würden "nachhaltige Kooperationsbeziehungen" aufgebaut und so die Grundlage geschaffen "für technologische Souveränität und die Entwicklung von vertrauenswürdiger KI 'Made in Europe'". Es gebe auf dem Gebiet der KI-Forschung "große Expertise in Deutschland und Frankreich".

13:26 Uhr

Oxford-Forscherin: Warnung vor KI ist eine "PR-Aktion"

Sam Altman, der Chef von OpenAI, dem Unternehmen hinter ChatGPT, warnte neben vielen Tech-Mogulen vor den Gefahren, die von KI-basierten Systemen ausgehen. Die Wissenschaftlerin Sandra Wachter bezeichnet das als "PR-Aktion". Sie selbst forscht zu rechtlichen und ethischen Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz, Big Data und Robotik an der Universität Oxford. Demnach gehe die Gefahr, dass KI die Menschheit auslöschen könne, gegen null. Reale Probleme gebe es hingegen eher im Bereich von Vorurteilen und Diskriminierung. Auch die Auswirkungen auf die Umwelt hebt sie hervor. Es brauche beispielsweise etwa 1,4 Millionen Liter Wasser täglich, um ein mittelgroßes Rechenzentrum zu kühlen.

12:43 Uhr

Bayer kauft Rechte an Krebs-Wirkstoffen von US-Biotechfirma

Bayer will sich in der Krebsmedizin besser aufstellen und schließt einen Deal mit der US-Biotechfirma Cedilla Therapeutics. Von Cedilla übernimmt Bayer die Rechte zur Entwicklung und Vermarktung von Wirkstoffen, die sich noch im präklinischem Stadium befinden, heißt es vonseiten des Pharma- und Agrarkonzerns. Vor allem geht es darum, den Bereich der Präzisionsonkologie auszubauen. Die hat zum Ziel, mittels einer umfassenden Tumoranalyse individualisierte Therapieansätze zu entwickeln. Cedilla erhält eine Vorabzahlung. Wie hoch diese ausfällt, ist bisher nicht bekannt.

12:17 Uhr

Mitschüler zeigt erste Film-Aufnahmen von Heidi Klum

Heidi Klum ist ein Model von Weltruhm. Weniger bekannt sind ihre Anfänge, die mittlerweile Jahrzehnte zurückliegen. Für ein Schulprojekt steht sie zum ersten Mal vor der Kamera. Ein ehemaliger Mitschüler erinnert sich.

11:53 Uhr

Verbände fordern 100 Milliarden Euro für Schulen und Kitas

Das deutsche Bildungssystem hat massive Probleme. Da wären etwa ein eklatanter Lehrkräftemangel, marode Gebäude und eine mangelhafte digitale Ausstattung. Die Bildungsministerin Stark-Watzinger verkündete bereits stolz, eine Milliarde Euro für ein Startchancenprogramm für sozial benachteiligte Schüler zu investieren. Mit Blick auf die 100 Milliarden für die Bundeswehr ist das doch recht dünn. Gewerkschaften, Bildungsverbände, Eltern- und Schülervertretungen sehen das ähnlich, fordern den Bund auf, mindestens 100 Milliarden Euro für eine "echt Bildungswende" in Kitas und Schulen zur Verfügung zu stellen. Ebenso soll er mindestens zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Bildung und Forschung investieren. Damit beziehen sich die Akteure auf eine Vereinbarung, die 2008 mit der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel geschlossen wurde. Den aktuellsten Daten des Statistischem Bundesamts vom April zufolge lagen die Ausgaben für Bildung, Forschung und Wissenschaft im Jahr 2021 bei 351,3 Milliarden Euro, das waren 9,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Außerdem fordern sie einen Staatsvertrag, in dem sich alle Bundesländer verpflichten, genügend Lehrkräfte auszubilden und die Studienabschlüsse gegenseitig anzuerkennen.

11:25 Uhr

Klimawandel kann zu mehr Infektionskrankheiten führen

Gelbfieber, Fleckfieber, Dengue: Alles Erkrankungen, die eher in tropischeren Regionen auftreten. Durch den Klimawandel können jedoch die Fälle in Deutschland zunehmen, wie ein Bericht des Robert Koch-Instituts zeigt. Demzufolge führen höhere Temperaturen dazu, dass sich krankheitserregende Bakterien vermehren, aber auch Insektenpopulationen, die Krankheiten übertragen, zunehmen. Ein Beispiel wäre die Tigermücke. "Wir stehen vor einer wirklich großen Herausforderung, auch für unser Gesundheitssystem", sagte Mitautorin Elke Hertig bei der Vorstellung der Ergebnisse. Der Bericht gehört zum dreiteiligen Sachstandsbericht "Klimawandel und Gesundheit", an dem viele Wissenschaftler beteiligt waren.

Schon jetzt wirkten sich gestiegene Temperaturen auf die Verbreitung einiger hierzulande untypischer Tiere aus, sagte Mitautor Klaus Stark. "Bestimmte neue Zeckenarten dringen nach Deutschland vor", sagte der RKI-Epidemiologe. Zum Beispiel die Hyalomma-Zecke, die laut Stark bis vor wenigen Jahren nicht in Deutschland vorkam und bakterielle Erreger von Fleckfieber übertragen kann. "Es gibt in den letzten Jahren klare Trends, dass ein Teil der klimasensitiven Erreger zugenommen hat." Natürlich heißt das nicht, betonen die Wissenschaftler, dass es in den nächsten ein, zwei Jahren zahllose Gelbfieber-Fälle in Deutschland geben wird. Dennoch sollten Politik wie auch Wissenschaft die Lage weiterhin im Blick haben und Maßnahmen entwickeln.

10:51 Uhr

Mindestlohn lässt Niedriglohnsektor schrumpfen

Der gesetzliche Mindestlohn stieg im Oktober vergangenen Jahres auf 12 Euro die Stunde. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Volkswirtschaft, immerhin nimmt die Kaufkraft der Arbeitnehmer zu, sondern ebenso auf den Niedriglohnsektor. Der ist mittlerweile geschrumpft. Der Mindestlohn wird über die Niedriglohnschwelle bei zwei Drittel des mittleren Verdienstes definiert. Weniger als 12,76 Euro in der Stunde gab es demnach im Oktober 2022 in 6,1 Millionen Jobs. Das waren 1,5 Millionen Niedriglohnjobs weniger als ein halbes Jahr zuvor. Der Niedriglohnsektor verkleinerte sich von 19 auf 15 Prozent. Insgesamt hat der gesetzliche Mindestlohn die Einkommenssituation von rund 5,8 Millionen Menschen in Deutschland verbessert.

10:20 Uhr

Hund attackiert sechs Menschen in Oldenburg

Im niedersächsischen Oldenburg riss ein Pitbull aus einer Wohnung aus, stürmte auf einen Parkplatz und attackierte ein zweijähriges Kind auf dem Arm seiner Großmutter, heißt es in einer Polizeimeldung. Das Kind wurde in den Arm gebissen, die Großmutter im Gesicht verletzt. Des Weiteren attackierte der Hund die Mutter des Kindes, die Halterin, als sie das Tier beruhigen wollten, sowie zwei weitere Personen. Polizisten erschossen kurz darauf den Hund, um eine "akute Gefahrensituation" zu beenden. Mehrere Rettungswagen brachten die Verletzten in umliegende Krankenhäuser. Gegen die Besitzerin wird nun ermittelt. Die Frau war demnach alkoholisiert.

09:32 Uhr

Für ausschweifende Touristen: Bali gibt Benimmregeln raus

Bali, für Australier sowas wie Mallorca für die Deutschen, hat wie das europäische Pendant schwere Probleme mit Touristen, die sich, nett ausgedrückt, despektierlich verhalten. Nun gibt Balis Regionalregierung eine spezielle "Touristenkarte" heraus, die über Verhaltensregeln aufklärt. Der Leitfaden werde allen ankommenden Reisenden am Flughafen der indonesischen Urlaubsinsel ausgehändigt, teilt Inselgouverneur Wayan Koster mit. Er werde dort zusammen mit dem Visum in den Reisepass geheftet. Vor allem soll es dabei um die Tempeletikette und Kleider- sowie Benimmregeln rund um heilige Wahrzeichen gehen. Heilige Götzen und religiöse Symbole dürfen nicht verunreinigt, heilige Bauwerke nicht bestiegen und Nacktfotos nicht vor ihnen geschossen werden.

08:58 Uhr

Schlagzeilen zum Morgen

08:22 Uhr

Gesundheitswarnungen auf einzelnen Zigaretten?

Die Tabakindustrie ist in Kanada demnächst dazu verpflichtet, auf jede einzelne Zigarette und Zigarre eine Gesundheitswarnung zu drucken. Das sei laut kanadischer Regierung eine "Weltpremiere" im Kampf gegen das Rauchen. Die Warnhinweise sollen ab 1. August schrittweise eingeführt werden. Dazu gehören Sätze wie "Gift in jedem Zug", "Tabakrauch schadet Kindern" oder "Zigaretten lösen Krebs aus". Die zuständige Ministerin Carolyn Bennett nannte das einen "kühnen Schritt". Das dürfte dann doch etwas übertrieben sein. Ein Bergsteiger ohne Seil ist kühn, eine Regierungsentscheidung für mehr Gesundheitsschutz eher nicht. Sinnvoll passt da vielleicht eher. Laut Bennett können Raucher so außerdem Gesundheitswarnungen künftig nicht mehr entgehen. Naja, bis sie runtergebrannt sind.

07:47 Uhr

Windenergiebranche zeigt sich zuversichtlich

Für die Windenergiebranche läuft es wohl recht gut. Die positiven Einschätzungen des vergangenen Halbjahrs für Deutschland, Europa, Nordamerika und Asien blieben weitgehend erhalten, heißt es im elften Trendindex der Windenergy Hamburg, der Weltleitmesse für Windenergie. Vor allem Asien und Nordamerika setzen ihren Aufwärtstrend fort, Europa, Afrika, Australien und Zentral- sowie Südamerika fallen leicht ab. Im Offshore-Bereich, also bei der Energiegewinnung aus Wind auf dem Meer, verbessere sich Deutschland. Leider soll es sich auf dem Festland verschlechtern, der Ausbau geht nur schleppend voran.

500 Marktakteure nahmen an der Befragung teil. Eine klare Mehrheit ging dabei davon aus, dass die Leistungsfähigkeit der Windräder on- wie offshore bis 2030 noch deutlich steigen wird. So rechnen sie onshore mit einer durchschnittlichen Größe von 8,2 Megawatt pro Windrad, offshore seien es 18,8 Megawatt. Aktuell liegt die Nennleistung an Land zwischen zwei und fünf Megawatt, auf See bei fünf bis zwölf Megawatt. Rechnerisch kann ein Windrad mit einer Nennleistung von sechs Megawatt in einem Jahr rund zehn Gigawattstunden Strom produzieren und damit bis zu 3500 Haushalte ganzjährig mit Energie versorgen.

So optimistisch die Branche auch ist, Sorgen gebe es weiterhin, wie es in der Untersuchung heißt. Da wäre etwa der Fachkräftemangel, aber auch lahme Genehmigungsverfahren. Wachstum wird zwar weiterhin erwartet, doch es gibt eben auch Luft nach oben.

07:22 Uhr

E-Sport-Branche kämpft mit Rezession

Der internationale E-Sport, sportlicher Wettkampf mit Computerspielen, kämpft seit einiger Zeit mit einigen Problemen. Da wären etwa regelmäßig Sexismus-Vorwürfe, Wettskandale, Rassismus. Mittlerweile kommen auch wirtschaftliche Sorgen hinzu. Die Branche lebt von Investitionen großer Unternehmen. Die fahren aber aufgrund der noch immer recht unklaren Lage ihre Ausgaben diesbezüglich zurück. Laut Alexander Müller, Geschäftsführer der E-Sport-Organisation SK Gaming aus Köln, mussten viele Organisationen in den vergangenen Monaten Angestellte entlassen. Außerdem suchen viele wohl gerade einen Käufer. Um das Sponsoring-Problem zu lösen, setzen große E-Sport-Teams unter anderem auf Diversifizierung der Umsätze oder eine Expansion in weitere Branchen.

06:52 Uhr

Das wird heute wichtig

Liebe Leserinnen und Leser,

wenn Sie sich gerne durch umfangreiche Berichte wühlen, dabei nichts verpassen möchten, ist das heute Ihr Tag. Unter anderem erscheint heute der erste Teil des Sachstandsberichts Klimawandel, der dieses Jahr in drei Teilen im "Journal of Health Monitoring" erscheinen wird. Der kommt zu dem Schluss, dass steigende Temperaturen das Risiko für Infektionskrankheiten und die Verbreitung krankheitserregender Bakterien in Deutschland erhöhen können. Passend zum Thema Klimawandel legt die Internationale Energieagentur ihren Bericht zur Nutzung erneuerbarer Energien vor. Natürlich gibt es auch noch eine Reihe weiterer Termine:

  • Heute treffen sich die Außenministerinnen und Außenminister des Ostseerats, um über den Angriffskrieg Russlands und den Ausbau von erneuerbaren Energien, etwa in Offshore-Windparks, zu sprechen.
  • Bei der anstehenden zweitägigen Plenarsitzung des Europäischen Parlaments geht es wiederum um die Positionen zum EU-Lieferkettengesetz.
  • Außerdem findet heute noch ein Gipfeltreffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft in Moldau statt. Die EPG soll europäische und vorderasiatische Staaten, die keine Mitglieder der Europäischen Union sind, näher an die EU heranführen.
  • Ebenso spannend: Der Auftakt der Dialogreihe Wolf - "Monitoring, Erfassung und Entwicklung der Wolfspopulation" mit einer Rede von Bundesumweltministerin Steffi Lemke.

Mein Name ist Tim Kröplin und bis zum Nachmittag versorge ich Sie im "Tag" mit spannenden und unterhaltsamen Nachrichten aus aller Welt. Bei Fragen, Anregungen oder Kritik - gerne eine Mail an dertag@n-tv.de.

Los geht's!

06:24 Uhr

Rund jeder zweite Deutsche besitzt Organspendeausweis

Sind Sie Organspender? Gut möglich, immerhin wird das Thema "Organspende" immer populärer. Darauf deutet eine Umfrage der Techniker Krankenkasse hin. Demnach besitzt etwa die Hälfte der erwachsenen Menschen in Deutschland einen Organspendeausweis. Ihr Anteil erhöhte sich in den vergangenen beiden Jahren deutlich von 41 auf nun 49 Prozent. "Dass immer mehr Menschen diesen Ausweis mit sich tragen, ist vor allem für diejenigen, die auf eine lebensrettende Spende angewiesen sind, ein gutes Zeichen", erklärte TK-Vorstandschef Jens Baas. 92 Prozent der Spender vermerkten in ihrem Ausweis, nach dem Tod spenden zu wollen. Was genau die anderen acht Prozent wollen, ist unklar.

05:59 Uhr

Schlagzeilen aus der Nacht

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