"Design-Papst" Rudolf Horn ist tot
Der "Design-Papst" der DDR, Rudolf Horn, ist tot. Das teilte die Direktorin der Kunststiftung Sachsen-Anhalt, Manon Bursian, mit. Der Sachse wurde berühmt für die Erfindung des "MDW-Möbelprogramms" (Montagemöbel der Deutschen Werkstätten). Das waren Teile, die jeder und jede zu Hause zusammenbauen konnte - eine Art Ikea-System aus dem Osten, das zu einem der am längsten produzierten Möbelsysteme Europas wurde. "Rudolf Horns Möbel begleiteten Millionen Menschen im Alltag", hieß es in der Urteilsbegründung der Jury, die ihm noch Anfang des Monats den Kunstpreis des Landes Sachsen-Anhalt für sein Lebenswerk verlieh.

Freischwingender Clubsessel - entworfen von Rudolf Horn.
(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)
Der Designer wurde 1929 in Waldheim in Sachsen geboren. Er absolvierte zunächst eine Tischlerlehre und studierte anschließend in Mittweida, Dresden und Halle/Saale. 1968 wurde er Dozent und Professor an der Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle Burg Giebichenstein (HIF). Horn wurde mehrfach ausgezeichnet. 1983 erhielt er den Designpreis der DDR und 1989 den Nationalpreis für Kunst und Literatur der DDR. "Wir verneigen uns in Dankbarkeit vor einem großen Gestalter, Lehrer und Menschen", schreibt die Kunststiftung Sachsen-Anhalt in ihrem Nachruf. Horn starb am Sonntag im Alter von 96 Jahren in Halle.