Der Tag
2. Juli 2025
imageHeute mit Sabine Oelmann und Sebastian Schneider
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22:09 Uhr

Das war Mittwoch, der 2. Juli 2025

Liebe Leserinnen und Leser,

damit ist er nun fast geschafft: der bisher heißeste Tag des Jahres. Mehrere Wälder brennen im Osten, in Frankreich sterben sogar mindestens drei Menschen. Kein Hitzefrei gibt es indes für den Koalitionsausschuss der Bundesregierung. Die Spitzen von Union und SPD tagen derzeit im Kanzleramt - es geht noch um die Stromsteuer. Ansonsten hat die Fußball-Europameisterschaft in der Schweiz begonnen. Das DFB-Team steigt am Freitag gegen Polen ins Turnier ein.

Das war heute auch wichtig.

Kommen Sie gut durch die Nacht!

21:58 Uhr

Drei Menschen sterben bei Hitze in Frankreich

Bei der aktuellen Hitzewelle in Frankreich sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Es gebe zwei Tote nach hitzebedingten Beschwerden, sagte die französische Umweltministerin Agnès Pannier-Runacher. Mehr als 300 Menschen seien von Rettungskräften notversorgt worden. Wie der Sender France Info später berichtete, starb außerdem ein Bauarbeiter bei Arbeiten am Fußballstadion von Auxerre.

Am Dienstag waren weite Teile Frankreichs von Hitze überzogen worden. Für 16 Departements einschließlich der Millionenmetropole Paris galt die höchste Warnstufe Rot. Im Süden und in Zentralfrankreich kletterten die Temperaturen örtlich teils auf mehr als 41 Grad Celsius, in Paris wurden 38 Grad gemessen. Medienberichten zufolge war es an manchen Orten in Frankreich am Dienstag so heiß wie noch nie in einem Juli seit Messbeginn. Mittlerweile gilt die höchste Warnstufe nur noch für vier Gegenden.

21:36 Uhr

Grundschulkinder machen grausigen Fund

Grundschulkinder haben nahe Cölbe im Landkreis Marburg-Biedenkopf eine Leiche entdeckt. Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben zu den Hintergründen. Schüler einer dritten Grundschulklasse sollen den Toten im Rahmen einer Müllsammelaktion gefunden haben.

Mittlerweile stehe fest, dass es sich um einen 58-jährigen Mann handelt, sagte eine Polizeisprecherin. Wie er zu Tode kam, sei noch unklar. "Es deutet nichts auf ein Gewaltverbrechen hin." Konkrete Aussagen seien aber erst nach Abschluss einer Obduktion möglich. Ein Sprecher des Landkreises Marburg-Biedenkopf sagte, es sei ein Kriseninterventionsteam zu der Grundschule im Ortsteil Bürgeln entsandt worden.

20:56 Uhr

"Natürlich absurd": Heizung in Kölner Schule läuft trotz Hitzewelle

Sommerliche Hitze und dazu noch eine Heizung? Das ist in einem Kölner Gymnasium passiert. Denn dort ließen sich in mehreren Räumen nicht die Heizung nicht abschalten. Insgesamt 64 Thermostate und Heizkörperventile in rund 30 Klassenräumen seien defekt und müssten ausgetauscht werden, teilte die Stadt Köln mit. Um kurzfristig Abhilfe zu schaffen, sei die Zentralheizung der Schule kurzerhand komplett abgeschaltet worden.

Von der Stadt heißt es, der Defekt sei festgestellt worden, nachdem bei der städtischen Gebäudewirtschaft vor zwei Wochen eine Störmeldung über zu hohe Temperaturen in Klassenräumen eingegangen sei. Nach Angaben der Stadt handelt es sich bei den Heizungen in den Klassenräumen um sogenannte Behördenmodelle, die nicht manuell bedient werden können. Dies sei Standard, damit die Schülerinnen und Schüler nicht selbstständig Einstellungen an den Heizungen vornehmen könnten. "Es ist natürlich absurd, dass wir hitzefrei geben und selbst mitheizen", sagte Siegfried Feldmar, Schulleiter des Hölderlin-Gymnasiums, der "Kölnischen Rundschau". "Wir können es uns gar nicht erlauben, auf die Räume zu verzichten." Er hoffe, dass die Verwaltung das Problem in den Griff bekomme.

20:29 Uhr

Kuriose Aktion: Erzieher brät Ei auf dem Schulhof-Boden

Zu einer kuriosen Maßnahme griff ein Mann in Frankreich: Dort hat ein Erzieher ein Ei auf dem brutzelnd heißen Schulboden gebraten. Der Pädagoge stellte eine Pfanne auf dem Boden ab, wartete eine halbe Stunde und schlug dann ein Ei hinein, das in kürzester Zeit fertig gebraten war, wie der Lokalsender France Bleu berichtete. In einem Video ist zu sehen, wie der Mann am Ende seines Experiments die Temperatur am Stiel der Pfanne misst und mit gut 80 Grad Celsius angibt.

Was sich zunächst kurios anhört, hat einen ernsten Hintergrund. Der Erzieher will darauf aufmerksam machen, wie schlecht das Gelände seiner Mittelschule in Quissac für Hitze gemacht ist. Nach seiner Rechnung gibt es pro Schüler gerade einmal 60 bis 80 Quadratzentimeter Schatten auf dem Hof. "Wir haben drei Tischtennisplatten aus Beton. Manchmal flüchten die Schüler sich darunter, um etwas Schatten zu finden", sagte er dem Sender France Bleu. "Ich bin mir nicht sicher, ob der Architekt, wenn er wiederkäme, seine Kinder in diese Einrichtung geben würde." Eigentlich war an seiner Schule wegen der massiven Hitzewelle hitzefrei, doch die Schülerinnen und Schüler wuden dennoch betreut.

19:52 Uhr

"Konstruktiv diskutiert": BSW-Fraktionschef trifft sich mit Höcke

Beide Lager bestätigten die Zusammenkunft: Der Vorsitzende der Thüringer BSW-Landtagsfraktion, Frank Augsten, hat sich mit dem dortigen AfD-Fraktionschef Björn Höcke getroffen. "Wir haben ein intensives zweistündiges Gespräch geführt und konstruktiv die Lage des Freistaates Thüringen besprochen", sagte Höcke in einer Mitteilung nach dem Treffen.

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Frank Augsten gehört mit dem BSW der Brombeer-Koalition gemeinsam mit SPD und CDU an. (Foto: picture alliance/dpa)

Die Thüringer AfD wird seit 2021 vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft und beobachtet. Höcke ist in der AfD einer der Wortführer der äußersten Rechten. Augsten sagte, er und Höcke hätten "konstruktiv und offen über unsere unterschiedlichen Sichtweisen, Probleme und Perspektiven der aktuellen Landespolitik gesprochen". Höcke habe abgestritten, dass die AfD ein Interesse daran hat, dass der Staat nicht funktioniert.

Inhaltlich ging es um die Ernennung von Richtern und Staatsanwälten. Die AfD verfügt über ein Drittel der Sitze im Thüringer Landtag - und verfügt damit über eine sogenannte Sperrminorität. Damit kann sie potenzielle Kandidaten für die Ämter blockieren. "Wir haben verabredet, dass wir uns nach der Sommerpause und nach Absprache mit unseren Fachleuten und Koalitionspartnern gegebenenfalls nochmal zusammensetzen, um zu schauen, wie wir bei diesem ernsten Problem weiterkommen", so Augsten. Um einen Ausweg aus der scheinbar festgefahrenen Situation zu suchen, hatte Augsten der AfD das direkte Gespräch angeboten. Die Offerte galt aber als umstritten.

19:12 Uhr

Regenradar zeigt anrollende Gewitterfront

Nach der Hitze kommen Gewitter: In Nordrhein-Westfalen haben Wind und Regen schon für Schäden, Feuerwehreinsätze und Chaos bei der Bahn gesorgt. Auf dem Regenradar lässt sich beobachten, wo die Wetterfront gerade ist. Die stärksten Gewitter mit zahlreichen Blitzen und starkem Niederschlag gab es bislang am Niederrhein und im westlichen Münsterland - doch das wird sich in der Nacht noch ändern. Im Süden des Landes, besonders über Gebirgen wie dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb, soll es ab dem Nachmittag und Abend teils heftig gewittern - lokal gebe es Unwettergefahr, so der DWD. Im Laufe des späten Nachmittags und am Abend wurden teils schwere Gewitter in Nordwestdeutschland erwartet, in der Nacht auch bis nach Mecklenburg und zur westlichen Ostsee.

18:35 Uhr

Es ist erst der zweite: Trump verkündet Zoll-Deal

Langsam wird es ernst für US-Präsident Donald Trump und seinem weltweiten Zollhammer. Rund eine Woche vor Ablauf der Frist hat er nun verkündet, eine Einigung mit Vietnam im Zollstreit erzielt zu haben. Im Rahmen der Einigung würden auf vietnamesische Einfuhren ein Zoll in Höhe von 20 Prozent erhoben, schrieb er auf seinem Onlinesprachrohr Truth Social. Auf Waren, die aus anderen Ländern über Vietnam eingeführt werden, werde ein höherer Zoll von 40 Prozent fällig.

"Im Gegenzug wird Vietnam etwas tun, was es noch nie zuvor getan hat, nämlich den Vereinigten Staaten von Amerika den vollständigen Zugang zu seinen Handelsmärkten gewähren", fuhr er fort. Das bedeute, dass "wir unsere Produkte in Vietnam mit null Zöllen verkaufen können". Vietnam wäre damit eines der ersten Länder, mit denen sich die USA auf einen Deal haben einigen können. Zuvor hatten sich die Vereinigten Staaten bereits mit Großbritannien auf einen Handelskompromiss geeinigt. Der Deal kommt nur wenige Tage vor dem Ende einer wichtigen Frist: Bis zum 9. Juli hatte Trump seine Zölle von 46 Prozent auf vietnamesische Einfuhren ausgesetzt. Auch mit anderen Ländern und auch der Europäischen Union laufen Verhandlungen.

18:30 Uhr

Von der Leyen muss sich Misstrauensvotum stellen

Das kommt überraschend: Die EU-Kommission von Ursula von der Leyen muss sich im Europäischen Parlament der Abstimmung über einen Misstrauensantrag stellen. Parlamentspräsidentin Roberta Metsola unterrichtete soeben die Fraktionsvorsitzenden darüber.

17:59 Uhr

Ölbohrschiff bricht auf Weg zum Einsatzort zusammen

Auf einem Ölbohrschiff vor dem Suezkanal bricht während der Fahrt plötzlich Chaos aus. Handyaufnahmen zeigen, wie der Ölbohrturm zusammenbricht. Vier Menschen sterben bei dem Unfall, mehr als 20 Besatzungsmitglieder können gerettet werden.

17:13 Uhr

Großeinsatz der Feuerwehr: Mehrfamilienhaus in Berlin steht in Flammen

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Viel zu tun für die Feuerwehr. (Foto: picture alliance/dpa)

Dichte Rauchschwaden ziehen derzeit über Berlin-Schöneberg: Dort brennt der Dachstuhl eines fünfstöckigen Mehrfamilienhauses, wie der "Tagesspiegel" meldet. Die Feuerwehr sei derzeit mit 104 Kräften vor Ort, die Rede ist von einem "umfangreichen Dachstuhlbrand" an der Hauptstraße Ecke Kärntner Straße. Einige Bewohner hätten sich schon dem Eintreffen der Einsatzkräfte in Sicherheit gebracht. Unklar ist aber, wie viele Menschen sich noch in dem Gebäude befinden. Angeblich sollen sich auch Gasflaschen auf dem Dachboden befinden.

16:38 Uhr

Kita warnt Kinder mit Trillerpfeife vor neuen Nachbarn

In Bochum betreibt die AWO jahrelang eine Flüchtlingsunterkunft neben einer Kita - ohne Probleme. Im Februar übernimmt die Stadt die Einrichtung und bringt dort unter anderem Ex-Häftlinge und psychisch Kranke unter. Jetzt rüsten sich Erzieherinnen mit Trillerpfeifen aus: Aufs Signal fliehen die Kinder ins Haus.

16:31 Uhr

Geschworene sprechen Sean "Diddy" Combs teilweise schuldig

Im Prozess gegen Sean "Diddy" Combs wegen Sexualstraftaten haben die Geschworenen den früheren Rap-Superstar teilweise schuldig gesprochen. Das teilte die Jury dem Gericht in New York übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge mit.

16:03 Uhr

Der Papst macht sich Sorgen

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Bleibt nicht ohne Grund im Schatten: Papst Leo XIV. (Foto: picture alliance/dpa/AP)

Die Hitzewelle in Europa geht auch an Papst Leo XIV. nicht spurlos vorbei. "Extreme Naturereignisse, die durch den vom Menschen verursachten Klimawandel hervorgerufen werden, nehmen an Intensität und Häufigkeit zu, ganz zu schweigen von den mittel- und langfristigen Auswirkungen der menschlichen und ökologischen Verwüstung durch bewaffnete Konflikte", heißt es in einem Schreiben des Oberhaupts von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken. "In verschiedenen Teilen der Welt ist mittlerweile offensichtlich, dass unsere Erde im Verfall begriffen ist."

Der Papst äußert sich wegen eines von der katholischen Kirche ausgerufenen Gebetstags zur Bewahrung der Schöpfung. Weiter heißt es in dem Schreiben: "Überall führen Ungerechtigkeit, die Verletzung des Völkerrechts und der Rechte der Völker, die Gier und die daraus resultierende Ungleichheit zu Entwaldung, Umweltverschmutzung und Verlust der Biodiversität." Die mittel- und langfristigen Auswirkungen der "ökologischen Verwüstungen" würden nicht ausreichend berücksichtigt, mahnt Leo.

15:21 Uhr

Schlüssel-Trick kühlt aufgeheiztes Auto schneller ab

Ein geparktes Auto heizt sich in der prallen Sonne rasant auf. Bis die Klimaanlage dagegen ankommt, kann es dauern. Doch mit ein paar einfachen Tricks lässt sich die Abkühlung beschleunigen. Wem der Schlüssel nicht hilft, der kann mit Wedeln und optimiertem Klimaanlagen-Einsatz nachhelfen.

14:41 Uhr

Tier-Sensation "Wolke" erfreut Schleswig-Holstein

Landwirt Tim Peemöller kann es zunächst kaum glauben: In seinem Stall wird ein ganz besonderes Wasserbüffel-Tier geboren. "Wolke" weist nämlich einen Gendefekt auf, der bei den Tieren nur äußerst selten vorkommt.

14:14 Uhr

Schichtwechsel

Liebe Leserinnen und Leser,

meine Kollegin Sabine Oelmann darf sich jetzt abkühlen, ab jetzt bin ich an den Tasten. Mein Name ist Sebastian Schneider und ich versorge Sie bis zum späten Abend mit Nachrichten aus aller Welt. Bei Anmerkungen, Hinweisen und Fragen schreiben Sie mir gerne unter: sebastian.schneider(at)ntv.de.

Los geht's!

13:59 Uhr

Kaja Kallas warnt Peking

Vor einem Treffen mit dem chinesischen Außenminister Wang Yi hat die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas Peking vorgeworfen, durch sein Handeln "europäischer Sicherheit und Arbeitsplätzen" zu schaden. China führe "Cyberangriffe durch, greift in unsere Demokratien ein und betreibt unfairen Handel", erklärt Kallas. China sei zwar nicht Gegner der EU, "aber in Sicherheitsfragen stehen unsere Beziehungen zunehmend unter Druck", argumentierte die Außenbeauftragte.

Mit Blick auf die Ukraine kritisierte Kallas, chinesische Unternehmen seien "Moskaus Rettungsanker" in dem Krieg. "Krieg in Europa zu ermöglichen und gleichzeitig engere Beziehungen zu Europa anzustreben, ist ein Widerspruch."

Wang war für seine Europareise am Dienstag in Brüssel gelandet und hatte sich dort zunächst mit dem belgischen Premierminister Bart De Wever getroffen. Am Mittwochvormittag traf Wang dann EU-Ratspräsident António Costa. Die beiden hätten "offen und ehrlich" über "Sorgen der EU" gesprochen, schrieb Costa im Anschluss im Onlinedienst X. Dazu gehörten "wirtschaftliche und handelsbezogene Ungleichgewichte". Auch sei es um "Chinas Verantwortung" gegangen, "zu einem gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine beizutragen".

13:22 Uhr

Bundestag kein Zirkuszelt, aber der Kanzler ein Clown?

Bundeskanzler Friedrich Merz hat mit seiner "Zirkuszelt"-Aussage über das Hissen der Regenbogenflagge auf dem Bundestag breite Kritik ausgelöst - auch in Reihen des Koalitionspartners SPD. "Das ist eine sehr unglückliche Aussage. Und der Bundeskanzler sollte diese Aussage noch mal überdenken", so SPD-Fraktionsvize Armand Zorn im RTL/ntv Frühstart. In Zeiten, in denen "queere Menschen besonders viele Anfeindungen erleben, halte ich das nicht für die richtige Aussage".

Merz hatte sich in der ARD-Talkshow "Maischberger" hinter den Kurs von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner zum Christopher Street Day (CSD) gestellt. Auf die Frage, wie er es finde, dass Klöckner die Regenbogenflagge zum CSD nicht auf dem Bundestag hissen will, sagte er: "Der Bundestag ist ja nun kein Zirkuszelt", auf das man beliebig Fahnen hisse. Es gebe einen Tag im Jahr, das sei der 17. Mai - der Tag gegen Homophobie -, an dem die Regenbogenflagge gehisst werde. Klöckner hatte zuvor entschieden, zum CSD am 26. Juli die Flagge nicht wie in den Vorjahren am Parlament aufzuziehen.

Auch die Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sophie Koch, übte Kritik. "Wenn die Regenbogenfahne die Fahne auf einem Zirkuszelt ist, was sind dann queere Menschen?", sagt die SPD-Politikerin bei ZDF-heute.de. Besonders in Zeiten, in denen queere Menschen angegriffen würden, wäre die Regenbogenflagge auf dem Bundestag ein kraftvolles Bekenntnis des Staates zum Schutz des Grundgesetzes, so Koch. "Ein Verständnis dafür wäre für einen Bundeskanzler angemessen." Der queerpolitische Sprecher der Linksfraktion, Maik Brückner, sagte: Es stimme zwar, dass der Bundestag kein Zirkus sei, "dafür haben wir einen Clown als Kanzler".

12:39 Uhr

So reagiert Lilly auf Boris Beckers Babynews

Boris Becker hat vor wenigen Tagen mit Babynews überrascht: Der ehemalige Tennisprofi und seine Ehefrau Lilian de Carvalho Monteiro erwarten das erste gemeinsame Kind, Becker wird zum fünften Mal Vater. Ex-Ehefrau Lilly, mit der er den 15-jährigen Sohn Amadeus hat, äußert sich nun erstmals - und stimmt ungewöhnlich versöhnliche Töne.

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Mit Boris und Noah 2013. (Foto: imago images/Eventpress)

"Ich finde das schön. Er hat es auch verdient. Ein bisschen Ruhe", sagt Lilly Becker gegenüber RTL beim Reitturnier CHIO in Aachen - und spielte damit wohl auf die turbulenten vergangenen Jahre ihres Ex-Ehemanns an. Doch bei aller Gelassenheit ließ sich die gebürtige Niederländerin einen kleinen Seitenhieb nicht nehmen. Sie habe von den Neuigkeiten nicht von Boris selbst, sondern wie alle anderen über dessen öffentliche Bekanntmachung erfahren. Und der gemeinsame Sohn Amadeus ebenfalls. "Daran haben wir uns mittlerweile aber gewöhnt", gibt Lilly Becker zu.

12:04 Uhr

Die gestohlenen Kinder der DDR

Vor acht Jahren hörte der Designer Kilian Kerner zum ersten Mal, dass in der früheren DDR Eltern ihre Kinder weggenommen wurden. Seither lässt ihn das Thema nicht mehr los. Jetzt macht er eine Modenschau daraus. Wie soll das gehen? "Mode hat mit Zwangsadoption oder angeblichem Säuglingstod erstmal gar nichts zu tun", weiß der 46-jährige Fashionweek-Veteran. Seit 2008 ist er dabei, mit zwei Kollektionen im Jahr. Vor einem halben Jahr hieß seine Show in Berlin "Shitstorm", auch nicht gerade Zuckerwatte, und nun die Kinder? Er lächelt: "Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann muss ich es machen. Und je öfter einer fragt, oder zweifelt, desto mehr muss ich das tun." Er war schockiert und zutiefst berührt von dem Thema, ist es noch, und deswegen kommt es nun auf den Laufsteg. Kerner wird seine Zuschauer heute in die Achtzigerjahre versetzen, ihnen die Farben Blau, Silber, Gold, Bordeaux und ein ganz spezielles Grau zeigen. Und Denim. Denn wären Mauerfall und Montags-Demos ein Stoff, es wäre Denim. Jeans aus den USA - das war der Stoff, aus dem die Träume sind.

Zurück zu den Kindern. Eine Doku hat Kerner nicht mehr losgelassen: Ein gesundes Baby wird von staatlichen Stellen für tot erklärt und zur Adoption vermittelt - und die leiblichen Eltern bleiben verwaist zurück, mit dem Trauma dieser Lüge. Jahrelang recherchierte Kilian Kerner, nahm Kontakt zum Verein "Gestohlene Kinder der DDR" auf. Nach seinen Informationen begann dieses dunkle Kapitel in den späten 1950er Jahren: Vermutet werden insgesamt 15.000 Fälle vermeintlicher Säuglingstode und etwa 10.000 Zwangsadoptionen. Besonders unbegreiflich: Aufgeklärt seien bisher nur fünf Fälle angeblich gestorbener Babys. Bei Zwangsadoptionen seien es etwa 20 bis 40 Fälle, erzählt er ntv.de. Es gibt eine Studie des Bundesinnenministeriums (2021), die Ergebnisse sollen Anfang 2026 vorliegen. Die "politisch motivierte Kindeswegnahme" steht - natürlich - oft im Zusammenhang mit politischer Haft oder Ausreisebegehren der Eltern.

Aber Moment mal, Mode und DDR, nicht gerade das, was man von diesem Designer, der von Stars wie Kylie Minogue und Jella Haase getragen wird, der gern glamourös schneidert und andere glitzern lässt, erwartet. Aber er sagt: "Ich habe viel über die Mode in der DDR recherchiert. Die hatten echt glamouröse Klamotten, total faszinierend." Trotzdem: Diese Show heute wird keine wie sonst, es wird Momente geben, die nicht angenehm sind. Dass Kerner seine Mode mit diesem ernsten Thema promotet ist übrigens ein alberner Vorwurf - denn er zeigt nicht nur, was er kann, er stellt auch Forderungen: Dass eine DNA-Bank eingerichtet wird, dass es den Eltern, die Zweifel haben, erlaubt wird, die Adoptionsakten einzusehen. Das dürfen nur die Kinder. Und dass sich Zeitzeugen melden. "Es geht mir nicht um finanzielle Gutmachung oder Bestrafung, das Ganze ist eh verjährt", sagt er, aber wenn heute ein Anstoß dazu gegeben werden würde, ein paar mehr Fälle aufzuklären, das fände er schön.

11:41 Uhr

Tödlicher Sturz in den Teltowkanal, Verdächtiger wird Haftrichter vorgeführt

Nach dem tödlichen Sturz eines Manns in den Teltowkanal in Berlin haben die Ermittler einen Tatverdächtigen festgenommen. Der 58-Jährige stehe im Verdacht, den 62-Jährigen in den Kanal gestoßen zu haben, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Mann wurde am Dienstagabend an einem Imbiss in Berlin-Neukölln festgenommen. Heute sollte er einem Haftrichter vorgeführt werden.

Zeugen hatten am Montagabend beobachtet, wie der 62-Jährige in Berlin-Britz von einer Brücke in den Teltowkanal stürzte und unterging. Den alarmierten Rettungskräften gelang es, den Mann zu bergen und wiederzubeleben. Er starb jedoch kurze Zeit später im Krankenhaus.

10:19 Uhr

Ungewöhnlicher Fund beim Baden im Fluss

Das hätte auch schlimmer enden können: Einen ungewöhnlichen Fund musste ein Mann am frühen Dienstagabend machen, als er im Bereich der Hausbrücke in der Saale baden war. Unter seinen Füßen spürte er einen metallischen Gegenstand, den er aufhob und ans Ufer brachte.

Da die Vermutung bestand, dass es sich um eine Granate handelte, rief er die Polizei. Und tatsächlich - es handelte sich um eine verrostete Panzergranate aus vergangenen Zeiten. Da der Zustand des circa 45 cm langen Gegenstandes unbekannt war, ist der Bereich kurzzeitig weiträumig gesperrt worden. Ein angeforderter Bergungsdienst nahm das Munitionsteil auf und transportierte es ab.

09:53 Uhr

Lösungen gesucht für den Krieg nebenan

Russlands Krieg gegen die Ukraine läuft im dritten Jahr auf Hochtouren, zivilgesellschaftliche Organisationen stoßen – sowohl in der Ukraine als auch in ganz Europa – an ihre Grenzen. Während sie jedoch weiterhin Verantwortung übernehmen, reduzieren die internationalen Geber ihre Unterstützung, Gespräche scheinen zu scheitern, ein Fortschritt ist nicht zu verzeichnen. Außerdem ist eine gefährliche Finanzierungslücke entstanden, die die Kontinuität der lebenswichtigen humanitären, medizinischen und Wiederaufbaubemühungen in der Ukraine bedroht.

Der Verein Be an Angel lädt heute deswegen zur Ukraine Expert Conference on Civil Society, Resilience & Reconstruction ein, die gemeinsam mit der European Ukrainian Bridge und der Evangelischen Akademie organisiert wird. Die Konferenz bringt Führungspersönlichkeiten aus der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft, dem Gesundheitswesen und der Technologie zusammen, um sich den eskalierenden Herausforderungen des Wiederaufbaus der Ukraine nach dem Krieg zu stellen. Die Nachfrage nach branchenübergreifenden Partnerschaften ist groß. In Podiumsdiskussionen, Expertenbeiträgen und durch strategisches Networking werden die Teilnehmer konkrete Lösungen für verschiedene Sektoren finden, die in Kriegszeiten funktionieren und in Friedenszeiten skalierbar sind.

Höhepunkte auf dem Programm (Französische Friedrichstadtkirche, Gendarmenmarkt 5, 10117 Berlin) bis 18 Uhr:

  • Humanitäre Hilfe: Was funktioniert – und was nicht?

  • Medizinische Hilfe: Trauma, Pflege und Kapazität

  • Investitionen und wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit

  • Re:build – Wiederaufbau & Digitale Lösungen

09:18 Uhr

Lernen aus der Hitzewelle?

"The Guardian" fragt ihre Leser: "Könnte die gefährliche Hitze dazu beitragen, den Fokus wieder auf das Wesentliche zu lenken? Portugal und Spanien verzeichneten Rekordwerte mit Temperaturen über 46 Grad. Diese Woche kommen Wissenschaftler zu einer Konferenz in Exeter zusammen, um über Klimakipppunkte zu diskutieren. Im Allgemeinen bezieht sich dieser Begriff auf das Überschreiten gefährlicher Grenzen – wie beispielsweise geschmolzene Eisschilde –, nach denen eine Katastrophe nur noch schwer zu verhindern ist. (...)

Europäische Regierungen sollten es nicht dabei belassen, Menschen zu unterstützen, mit der Hitze fertig zu werden, und verschiedene Anpassungsmaßnahmen (etwa im Bauwesen und in der Stadtplanung) zu fördern. Sie sollten die aktuelle Lage auch nutzen, um daran zu erinnern, wie viel auf dem Spiel steht, und die Wichtigkeit ehrgeiziger, aber erreichbarer Klimaziele betonen. (...)

Aber die Angst, die durch das Erkennen der Risiken entsteht, kann auch positiv genutzt werden: Die Hitzewelle könnte nicht nur als ein Problem betrachtet werden, das es zu bewältigen gilt, sondern auch als eine lehrreiche Erfahrung – wenn die Öffentlichkeit empfänglicher für die dringende Notwendigkeit von Veränderungen wird."

08:49 Uhr

Festnahmen nach Großdemo der Opposition in Istanbul

Nach einer Großdemonstration in der türkischen Metropole Istanbul gegen die Verhaftung des Bürgermeisters Ekrem Imamoglu sind 42 Menschen festgenommen worden. Ihnen werde Beleidigung des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und Widerstand gegen Sicherheitskräfte vorgeworfen, teilt Innenminister Ali Yerlikaya auf X mit.

Am Dienstagabend hatten Zehntausende Menschen vor dem Istanbuler Rathaus gegen die Verhaftung und Absetzung Imamoglus vor 100 Tagen demonstriert. Medienberichten zufolge gab es am Rande der Kundgebung Ausschreitungen mit der Polizei, die mit Tränengas gegen Demonstranten vorging.

Imamoglu ist ein populärer Politiker der größten Oppositionspartei CHP und gilt als aussichtsreicher Herausforderer Erdogans bei künftigen Wahlen. Er war am 23. März verhaftet und abgesetzt worden. Zahlreiche weitere Personen aus seinem Umfeld und seiner Partei wurden in mehreren Festnahmewellen in Gewahrsam genommen. Seine Partei hat ihn trotzdem als Präsidentschaftskandidaten aufgestellt. Die nächsten regulären Wahlen sollen 2028 stattfinden.

08:32 Uhr

Geschworene in Sean-Combs-Prozess teilweise einig

Im Prozess gegen Sean Combs wegen Sexualstraftaten haben die Geschworenen in einigen Anklagepunkten ein Urteil gefällt. Mehrere US-Medien berichteten übereinstimmend unter Berufung auf eine Nachricht der Jury, dass sich diese in mehreren Punkten einig war, jedoch nicht in allen. Dem Sender NBC zufolge handelte es sich bei dem streitigen Punkt um den der organisierten Kriminalität.

Staatsanwaltschaft und Verteidigung zeigten sich demnach zunächst entschlossen, die Jury zu weiteren Beratungen zu veranlassen. Der 55-jährige Combs war unter anderem wegen Sexhandels, organisierter Kriminalität und weiterer Straftaten angeklagt. Dass die Jury sich bei allen Punkten, außer dem schwerwiegendsten, dem der organisierten Kriminalität, laut den Berichten einig ist, könnte Beobachtern zufolge darauf hindeuten, dass Combs sich auf Schuldsprüche bei diesen Vorwürfen einstellen muss. Dies gilt zunächst aber erst einmal als Spekulation.

Richter Arun Subramanian zeigte sich demnach aber entschlossen, kein teilweises Urteil zu akzeptieren, sodass die Geschworenen heute weiter beraten müssen.

08:13 Uhr

Charles Brauers Tipps, um 90 zu werden

Der vielbeschäftigte Schauspieler Charles Brauer ("Tatort") hat ein persönliches Rezept für ein langes, gutes Leben: "Ein Glas Wein und eine Zigarre am Tag, dazu gutes Essen und achtsam mit sich und der Gesundheit umgehen", sagt er kurz vor seinem 90. Geburtstag am morgigen Donnerstag.

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Charles Brauer erhält den Ehrenpreis bei der Verleihung des Deutschen Schauspielpreises 2024. (Foto: dpa)

"Als alter Sack wirst du ja oft gefragt: wie machst du das, noch so fit zu sein?", sagt er. "Ich habe vielleicht einiges richtig gemacht im Leben. Ich habe nie exzessiv geraucht oder getrunken." Brauer lebt seit rund 40 Jahren bei Basel in der Schweiz. Er ist mit einer Schweizer Bühnenbildnerin verheiratet.

Die markante Stimme Brauers ist unter anderem bei den Hörbüchern zu den Thrillern von John Grisham zu hören. Das neueste, "Die Legende", ist in diesem Jahr herausgekommen. Für Herbst hat Brauer mehrere Literaturleseabende geplant und im November steht er wieder auf der Bühne des Ernst-Deutsch-Theaters in Hamburg im Zwei-Personen-Stück "Dienstags bei Morrie".

07:44 Uhr

Feuerwerkskörper legen Gebäude in Schutt und Asche

Was als kleines Feuer in einer Lagerhalle im Norden Kaliforniens beginnt, endet in einer gewaltigen Explosion. Hunderte Feuerwerkskörper legen das Gebäude in Schutt und Asche. Einsatzkräfte kämpfen gegen die lodernden Flammen und evakuieren die umliegenden Wohngebiete.

07:30 Uhr

Was heute wichtig und schön wird

Ich habe meine Glaskugel rausgeholt und kann Ihnen deswegen zuverlässig mitteilen, was heute mal wieder wichtig wird. Es wird heiß. Millionäre geben weiterhin viel Geld aus für absoluten Blödsinn. Gleichzeitig werden Millionen von Kindern verhungern und verdursten, zum Beispiel, weil Politiker Versprechen nicht halten. Hilfsprogramme kürzen.

Irgendein Irrer wird sich auch heute wieder ein Messer einpacken und irgendeine arme Person wird dran glauben müssen. Jemand wird Mitleid mit P. Diddy haben, obwohl man mit so jemandem echt kein Mitleid haben muss und ein anderer, der sich ähnlich danebenbenommen hat, wird unentdeckt davonkommen. Vorerst. Trump wird etwas sagen, beschließen, denken, was von zu vielen bejubelt und zu wenigen kritisch gesehen wird, und Merz wird sich weiterhin in seinen ersten 100 Tagen im Kanzleramt beweisen müssen. Einige werden, den Kopf schief neigend, sagen, macht er gar nicht so schlecht. Andere das Gegenteil. Ich hoffe, nachdem meine Glaskugel langsam milchig wird, dass mich heute etwas Schönes erwartet. Offen gesagt, ich weiß es: Etwas Schönes wird mich heute erwarten. Und Sie auch.

Folgendes steht an:

  • Die Spitzen von Union und SPD wollen ab 17 Uhr in einer Sitzung des Koalitionsausschusses über eine mögliche Ausweitung der geplanten Stromsteuersenkung auf private Haushalte beraten. Bundeskanzler Friedrich Merz stellte kurz vor dem Treffen eine Lösung in Aussicht.

  • Israel hat nach Angaben von US-Präsident Donald Trump einem aktualisierten Vorschlag für eine zunächst auf 60 Tage begrenzte Waffenruhe im Gaza-Krieg zugestimmt. Während dieser Zeit würden die USA mit allen Parteien zusammenarbeiten, um den Krieg zu beenden.

  • Deutschland steht mit Temperaturen von örtlich bis zu 40 Grad der heißeste Tag des bisherigen Jahres bevor. Auch mit Unwettern müssen die Menschen rechnen.

  • Mit Autokorsos und Kundgebungen in mehreren großen Städten will das Taxi-Gewerbe für höhere Preise bei der Konkurrenz von Uber und Co. protestieren. Unter anderem in Berlin, Frankfurt, Stuttgart, Mainz und Köln sind Aktionen geplant.

  • Weil sich Lachgas als gefährliche Partydroge etabliert hat, soll der Verkauf stark eingeschränkt werden. Das Bundeskabinett will einen Gesetzentwurf auf den Weg bringen, der Kindern und Jugendlichen den Erwerb und Besitz verbieten soll. Auch der Online-Handel und der Kauf an Selbstbedienungsautomaten soll untersagt werden.

07:00 Uhr

"Anlassbezogene Gelegenheitsgeschenke" für acht Millionen Euro

Anfang des Jahres kam heraus, wo der Pleitier seinen Tresor geparkt hatte - im Keller seiner Tante hinter Pappkartons - jetzt wurde auch eine Liste gefunden, auf der René Benko "anlassbezogene Gelegenheitsgeschenke" an seine Frau von 2014 bis 2023 notierte. Die jährlichen Summen variierten zwischen 200.000 und 2,5 Millionen Euro, schreibt die "Bild"-Zeitung.

Die Polizisten spüren den Reichtümern nach, die Benko nach der Pleite seiner Signa-Gruppe versteckt haben soll. In der Geschichte geht es hauptsächlich um einen Ring, der allein um zwei Millionen Euro kosten sollte und für den anscheinend sehr verliebten Benko dennoch unerreichbar blieb, denn bezahlen konnte er ihn nicht mehr: Nach den Erkenntnissen des österreichischen Bundeskriminalamts habe Benko die finanziellen Mittel nicht rechtzeitig aufbringen können. So steht es im Ermittlungsbericht.

Kein Wunder, möchte man als Normalsterblicher denken - in dem Schriftverkehr mit dem Juwelier wird deutlich, dass dies nicht der einzige Ring dieser Preisklasse war.

06:33 Uhr

Bayrou übersteht weiteres Misstrauensvotum

Der französische Ministerpräsident François Bayrou hat ein weiteres Misstrauensvotum im Parlament überstanden. Dies gelang ihm, weil die rechtspopulistische Partei Rassemblement National (RN) am Dienstag den Antrag der Linken nicht unterstützte. Der Antrag erhielt 189 Stimmen und verfehlte damit die für einen Sturz der Regierung nötige Mehrheit deutlich. Bayrous Regierung verfügt wie schon die seines Vorgängers über keine Mehrheit im Parlament. Sie ist daher auf die Duldung oder Zustimmung von Teilen der Opposition angewiesen, was zu einer instabilen politischen Lage führt.

Der RN als stärkste Einzelkraft in der Nationalversammlung will sich ein Misstrauensvotum für einen späteren Zeitpunkt aufsparen. Vertreter der Partei erklärten, sie wollten die Regierung bei den schwierigen Verhandlungen über den Haushalt 2026 unter Druck setzen. In einem Interview mit dem französischen Sender CNews forderte RN-Parteichef Jordan Bardella Präsident Emmanuel Macron auf, das Parlament aufzulösen und Neuwahlen anzusetzen.

Macron hatte im vergangenen Jahr nach dem starken Abschneiden des RN bei den Europawahlen vorgezogene Parlamentswahlen ausgerufen, bei denen sein Bündnis jedoch die absolute Mehrheit verlor. Seitdem ist Frankreich politisch blockiert. "Ich sehe nicht, wie bis 2027 irgendetwas Gesundes entstehen kann", sagte Bardella.

06:15 Uhr

Millionen von Kinderleben durch Sparmaßnahmen gefährdet

Die SOS-Kinderdörfer weltweit schlagen angesichts der Konsequenzen der massiven Kürzungen humanitärer Hilfsgelder durch die US-Entwicklungsbehörde USAID Alarm. Eine aktuelle Analyse der renommierten Fachzeitschrift "The Lancet" prognostiziert bis zu 4,5 Millionen zusätzliche Todesfälle bei Kindern bis 2030.

Besonders betroffen sind Kinder in Krisenregionen, die ohnehin unter Hunger, Gewalt und prekären Lebensbedingungen leiden. Der dramatische Rückgang an Hilfsgeldern gefährdet ihre Ernährung, medizinische Versorgung und Bildung - und damit ihre Zukunft. "Die Lancet-Zahlen zeigen klar: Wenn wir jetzt nicht handeln, riskieren wir Millionen Kinderleben. Die internationale Gemeinschaft muss umgehend die entstehenden Finanzierungslücken schließen - es geht um nichts weniger als das Überleben der Schwächsten", warnt Lanna Idriss, Vorständin der SOS-Kinderdörfer weltweit.

Die Analyse zeigt auch, wie wirksam internationale Hilfe in der Vergangenheit war: Allein durch Programme der US-Entwicklungsbehörde USAID konnten zwischen 2001 und 2021 mehr als 30 Millionen Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren verhindert werden. Doch seit Januar 2025 wurden 83 Prozent der USAID-Programme eingestellt - darunter nahezu alle Maßnahmen im Bereich der Mutter-Kind-Gesundheit. Die Entscheidung der Trump-Regierung, einen Großteil der US-Hilfen zu streichen, bedeutet den abrupten Wegfall von mehr als 40 Prozent der weltweiten humanitären Mittel.