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Gewundenes Statement zum Krieg Anna Netrebko will "keine politische Person" sein

In der Vergangenheit gab es durchaus gegenseitige Wertschätzung: Wladimir Putin und Anna Netrebko.

In der Vergangenheit gab es durchaus gegenseitige Wertschätzung: Wladimir Putin und Anna Netrebko.

(Foto: picture alliance/dpa/Sputnik)

Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine wird auch die Haltung russischer Künstler hinterfragt. Opernstar Anna Netrebko erklärt nun, sie wolle, "dass der Krieg aufhört". Zugleich aber klagt sie über den öffentlichen Druck, sich politisch zu positionieren. In der Vergangenheit hatte sie damit weniger Probleme.

Jetzt hat sich auch die russische Opernsängerin Anna Netrebko zum Krieg ihres Heimatlands gegen die Ukraine gemeldet. Via Instagram veröffentlichte sie ein gemeinsames Statement mit ihrem Ehemann, dem aserbaidschanischen Tenor Yusif Eyvazov.

Darin bringt die 50-Jährige klar zum Ausdruck, dass sie gegen diesen Krieg sei: "Ich möchte, dass der Krieg aufhört." Sie sei eine Russin und liebe ihr Land, habe aber auch viele Freunde in der Ukraine: "Der Schmerz und das Leid brechen mir das Herz." Sie wolle, dass die Menschen in Frieden leben könnten, dafür bete sie.

Netrebko war in der Vergangenheit des Öfteren aufgrund ihrer Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Kritik gestanden. Teilweise unterstützte sie den Machthaber öffentlich. Mit Blick auf die Erwartungshaltung der Öffentlichkeit in den vergangenen Tagen, die auf ein Bekenntnis von ihr drängte, sagt Netrebko nun: "Ich möchte allerdings anführen, dass es nicht richtig ist, Künstler oder irgendeine öffentliche Person zu zwingen, ihre politischen Ansichten öffentlich zu machen und ihr Vaterland zu beschimpfen."

Mit Separatistenführer posiert

Jeder solle das frei entscheiden, so Netrebko. Sie persönlich sei keine politische Person und keine Fachfrau: "Ich bin Künstlerin und mein Ziel ist es, über politische Unterschiede hinweg zu vereinen."

2014 stattete Netrebko den Separatisten in der Ostukraine einen Besuch ab.

2014 stattete Netrebko den Separatisten in der Ostukraine einen Besuch ab.

(Foto: imago/Russian Look)

In den Kommentaren zu ihrem Post stößt dies nicht auf ungeteilten Zuspruch. So stellen einige Nutzer die Frage, warum sie denn in der Vergangenheit Äußerungen pro Putin getroffen habe, wenn sie nun von sich selbst sage, "keine politische Person" zu sein.

2012 hatte sich Netrebko etwa öffentlich für eine Wiederwahl Putins zum russischen Präsidenten eingesetzt. 2014 war sie in die Kritik geraten, als sie sich mit einem der russischen Separatistenführer im Osten der Ukraine ablichten ließ. Dabei posierte sie auch vor einer Flagge, die den international nicht anerkannten Staat "Neurussland" symbolisieren soll. Dieser umfasst die Gebiete um die Städte Donezk und Luhansk, die Putin in einem Alleingang als Volksrepubliken anerkannte, ehe er den Krieg gegen die gesamte Ukraine vom Zaun brach.

Quelle: ntv.de, vpr/spot

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