"Das ist echt ekelig" Bonnie Strange hält genervte Ansprache
07.10.2020, 15:09 Uhr
Bonnie Strange steht dazu, dass nicht alles an ihr echt ist.
(Foto: imago/Gartner)
Bonnie Strange weiß, wie man sich in den sozialen Medien in Szene setzt. Das tun viele ihrer Influencer-Kolleginnen zwar auch, doch sind die nach Meinung der 31-Jährigen dabei nicht ehrlich genug. Nun geigt sie ihnen in einem minuntenlangen Video ordentlich die Meinung.
Gerade sorgt Bonnie Strange bei Instagram wieder mit einem provokanten Foto für Aufsehen. Darauf trägt sie nur einen weißen Slip. Hinter ihr steht ihr guter Freund, der Musiker Pertu, und hält mit seinen Händen ihre Brüste. Dazu schreibt die 31-Jährige: "Mein persönlicher Nippel-Zensor!"
Es ist eben Stranges Art, mit Fotos wie diesem und jeder Menge nackter Haut die Aufmerksamkeit auf ihr Instagram-Profil zu lenken. In ihrer Story hält die Influencerin nun aber eine Ansprache, die sich gewaschen hat, und die richtet sie sich an ihre Influencer-Kolleginnen, die sich und ihr Leben ebenfalls auf Instagram präsentieren.
"Ich kann nach reiflichem und wirklich dollem Überlegen sagen, dass ich meine Instagram-Kollegen teilweise richtig doll hasse", beginnt Strange ihre Ausführungen, während sie im Batikshirt auf der Terrasse ihrer Finca auf Ibiza sitzt. Vor allem rege es sie auf, dass die meisten behaupteten, an ihren Körpern und ihren Gesichtern sei nichts gemacht, doch Strange ist sich sicher: "80 Prozent der Lippen sind gemacht. 80 Prozent der Wangenknochen sind gemacht. 80 Prozent der Brüste sind gemacht. 80 Prozent der Ärsche sind gemacht."
"Das ist doch noch viel schlimmer"
Die Inszenierungen auf den Instagram-Fotos der Influencer regen sie offenbar vor allem dann auf, wenn behauptet wird, nichts davon sei gestellt. "Ich weiß, dass sie lügen. (...) Ich kann mir das nicht mehr anschauen", wettert sie. "Das ist echt ekelig. Wie die Leute in echt sind und wie sie auf Instagram sind." Dann berichtet Strange von dem Trend, bei dem Bilder für Instagram nicht mehr bearbeitet werden sollen, um mehr Authentizität zu vermitteln. Laut ihr passiert aber genau das nicht. Die Bilder würden genauso manipuliert wie zuvor, nur schreibe man nun einfach darunter, sie seien nicht bearbeitet. "Das ist doch noch viel schlimmer. Wollt ihr euren Leuten das Gefühl geben, dass sie schlechter sind als ihr?"
Bonnie Strange steht dazu, dass sie diverse Eingriffe und Unterspritzungen vornehmen ließ. Auch das sagt sie in einem der Videos nun noch einmal. Gerade deshalb erkenne sie, wenn andere auch nachgeholfen hätten. Und das sei auch okay, nur soll man laut Strange das eben auch zugeben. Denn sie "hasse, hasse, hasse Lügner". Die Designerin und Moderatorin sorgt selbst mit ihren ausgefallenen Styles immer wieder für Aufsehen. "Ich finde jede Frau und auch jeder Mann sollte sich individuell ausleben können, sodass sie oder er glücklich ist - und nicht nur was das Aussehen betrifft", stellt sie jetzt in einem Interview auch klar.
Für stärkeren Zusammenhalt
Die Mutter einer zweijährigen Tochter stand für eine neue Lingerie-Kollektion des Hamburger Modeunternehmens Lascana unter dem Motto "Female Empowerment" vor der Kamera. Ein Begriff, der aktueller ist denn je. "Frauen bekommen die Kinder, ziehen sie oft allein groß und arbeiten 'nebenbei' auch noch. Für mich sind sie definitiv das stärkere Geschlecht", erklärt Strange. "Es ist wichtig, dass wir dieses alte Frauenbild über Bord werfen. Die Gesellschaft sollte einem nicht vorschreiben, wie man zu sein hat, nur weil man eine Frau ist."
Das Model setzt sich gemeinsam mit Lascana auch für einen stärkeren Zusammenhalt von Frauen sowie mehr Toleranz für Individualität ein. "Ich finde, Frauen sollten Frauen immer supporten und zusammenhalten. Man sollte auch alle Frauenbilder respektieren. Ob man sich offen oder verschlossen präsentiert, ob man introvertiert oder extrovertiert ist. Das ist doch alles egal, Hauptsache, man fühlt sich wohl."
Natürlich habe auch sie selbst manchmal mit Selbstzweifeln zu kämpfen. "Ich glaube, jede Mutter - vor allem, wenn sie dann auch noch alleinerziehend und berufstätig ist - durchlebt diese Momente. Aber wenn ich dann meine Tochter anschaue, sind diese Momente auch ganz schnell wieder vergessen."
Ihrer Tochter Goldie möchte sie vor allem eines mit auf den Weg geben: respektvoll mit anderen umzugehen. "Und natürlich möchte ich einfach, dass sie die Chance hat, glücklich zu werden und das zu tun, was sie liebt." Hauptsache ist wohl nur, dass sie dabei ehrlich und authentisch bleibt.
Quelle: ntv.de, nan/spot