Unterhaltung

"Ich habe gar nichts gefühlt" Joko Winterscheidt spricht über Therapie

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Auch bei ihm ist nicht alles eitel Sonnenschein: Joko Winterscheidt.

Auch bei ihm ist nicht alles eitel Sonnenschein: Joko Winterscheidt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Vor der Kamera gibt Joko Winterscheidt stets den gut gelaunten Entertainer. Doch vor anderthalb Jahren sei es ihm "richtig beschissen" gegangen, offenbart er nun. Er habe daraufhin eine Therapie begonnen.

Seit rund 20 Jahren steht Joko Winterscheidt inzwischen vor der Kamera. Seit seinem Karrierestart bei MTV hat er inzwischen in zahlreichen Sendungen, nicht selten an der Seite von Klaas Heufer-Umlauf, den ebenso draufgängerischen wie gut gelaunten Entertainer gegeben. Mit "Wer stiehlt mir die Show?" führt er seit 2021 aber auch ohne die Unterstützung seines TV-Zwillings durch ein Erfolgsformat.

Dabei ist in seinem Leben bei weitem nicht alles so eitel Sonnenschein, wie es auf dem Bildschirm meist wirkt. Zwar hält sich der Moderator mit Infos zu seinem Privatleben weitgehend bedeckt, über den frühen Krebs-Tod seiner Mutter, die starb, als er sechs Jahre alt war, hat er in der Vergangenheit jedoch schon mehrfach gesprochen.

Rat und Nothilfe bei Suizid-Gefahr und Depressionen
  • Bei Suizidgefahr: Notruf 112
  • Deutschlandweites Info-Telefon Depression, kostenfrei: 0800 33 44 5 33

  • Beratung in Krisensituationen: Telefonseelsorge (0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222, Anruf kostenfrei) oder Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111)
  • Bei der Deutschen Depressionshilfe sind regionale Krisendienste und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.
  • In der Deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige. Dort gibt es auch eine E-Mail-Beratung für Depressive.
  • Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zur Depression bieten die örtlichen Kontaktstellen (KISS).

Im Podcast "Deutschland3000" lüftet er im Gespräch mit Journalistin Eva Schulz nun ein weiteres Geheimnis. Er habe vor anderthalb Jahren eine Therapie begonnen, verrät der 45-Jährige. Auslöser sei ein "katastrophaler Sommerurlaub" gewesen. Auf einem gemieteten Katamaran sei er mit Freunden und Freundinnen an den schönsten Orten Europas gewesen, sagt Winterscheidt. Aber: "Ich habe gar nichts gefühlt. Mir ging es richtig beschissen. Das hat was mit mir gemacht. Ich habe gedacht: 'Das ist nicht normal, das ist nicht gut.'"

"Habe mich lange selber angelogen"

Er sei "sehr gut darin, anderen zu helfen und sehr schlecht darin, sich selbst zu helfen", offenbart Winterscheidt. Sein Freundeskreis, der bemerkt habe, dass es ihm nicht gut gehe, habe ihm deshalb dabei unter die Arme gegriffen, sich Unterstützung zu suchen. Durch die Therapie habe er sich inzwischen "besser kennengelernt". Dies sei "das Wertvollste", das er nur jedem empfehlen könne.

Ein möglicher Auslöser für seine Gefühle sei der nicht vollständig verarbeitete Tod seiner Mutter, deutet Winterscheidt an. "Weil ich so jung war, war mir gar nicht klar, was ich verloren habe", sagt er. Ohne die Mutter wuchs er mit seinem Vater und zwei Geschwistern in einer kleinen Stadt im Rheinland auf. "Für mich galt immer der Satz: 'Ich kenne das ja nicht anders, deswegen ist das okay für mich.' Ich glaube aber, da habe ich mich sehr lange selber angelogen. Das war einfach die Scheu vor der Auseinandersetzung, dass das passiert ist", erklärt er nun.

Daneben ist auch Winterscheidts Job in den Medien Thema im Podcast. Um das Leben im Rampenlicht gehe es schließlich auch immer wieder in der Therapie, denn "die Liebe, die man vielleicht bekommen will", bekomme man dort ja möglicherweise. "Ich weiß immer nicht, wie man das richtig beantworten kann. Wenn ich mir das gewünscht hätte, dass das alles so kommt, dann würde mir das viel mehr bedeuten", zeigt sich Winterscheidt hierzu nachdenklich. Zwar sei er natürlich dankbar für seinen Erfolg und die Möglichkeiten, die sich deshalb für ihn böten. Gleichzeitig sei es aber eigentlich gar nicht so sein "Ding", im Mittelpunkt zu stehen.

Quelle: ntv.de, vpr

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen