"Bananen aus Vaginas essen" Lizzo wegen sexueller Belästigung verklagt
02.08.2023, 09:27 Uhr Artikel anhören
Lizzo, hier bei einem Auftritt im Oktober 2022, soll Tänzerinnen dazu gedrängt haben, nackte Frauen in einem Nachtclub anzufassen.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Die US-Sängerin Lizzo wird von ihren Fans als Vorbild in den Bereichen Diversität und Body Positivity gefeiert. Privat soll die Künstlerin jedoch ein anderer Mensch sein. Tänzerinnen sprechen von Mobbing, Rassismus und sexueller Belästigung.
Drei Frauen, die ehemals als Tänzerinnen für Lizzo gearbeitet haben, haben in Los Angeles eine Klage gegen die Sängerin, ihre Firma Big Grrrl Big Touring, Inc. und die Leiterin ihres Tanzteams, Shirlene Quigley, eingereicht. Die Frauen werfen der 35-Jährigen nach übereinstimmenden US-Berichten sexuelle Belästigung und das Schaffen einer toxischen Arbeitsumgebung vor, wie etwa das Branchenmagazin "Variety" schreibt, das die Klage einsehen konnte. Außerdem soll es zu religiösen und rassistischen Beleidigungen sowie Diskriminierung aufgrund von Übergewicht gekommen sein. Die Sängerin und ihr Team haben sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert.
Lizzo habe demnach im Rotlichtviertel von Amsterdam angeblich Mitglieder des Teams dazu aufgefordert, während einer Sexshow nackte Tänzerinnen anzufassen. Sie habe eine der Klägerinnen dazu gedrängt, die Brüste einer der Tänzerinnen des Clubs zu berühren. Lizzo habe einen Sprechgesang angestimmt, um die Klägerin anzustacheln. Jene habe drei Mal abgelehnt. Laut "Billboard" hat sie schließlich nachgegeben, damit die Sprechgesänge verstummten.
Ein anderes Mal seien die Frauen in einen Club eingeladen worden, ohne dass ihnen gesagt wurde, dass dort ein Cabaret mit nackten Performern stattfinden würde. Die ehemaligen Tänzerinnen Lizzos seien der Entscheidung beraubt worden, ob sie teilnehmen wollten. Laut "Page Six" soll Lizzo die Tänzerinnen ermutigt haben, "die nackten Stripperinnen anzufassen, die aus ihren Vaginas geschossenen Dildos aufzufangen und Bananen zu essen, die aus den Vaginas der Stripperinnen ragten".
"Illegal und absolut demoralisierend"
Quigley habe Tänzerinnen ihren Glauben aufzwingen wollen und eine der Klägerinnen etwa als "Ungläubige" bezeichnet. Nachdem sie erfahren habe, dass eine andere der Klägerinnen noch Jungfrau war, habe sie dies ohne Einwilligung mehrfach thematisiert - auch in Interviews und in den sozialen Medien.
Nach einem Auftritt habe Lizzo, die sich in der Öffentlichkeit für Body Positivity einsetzt, zudem auf eine Gewichtszunahme einer der Tänzerinnen aufmerksam gemacht. Zwar sei es nie explizit gesagt worden, es sei jedoch der Eindruck entstanden, dass eine der Klägerinnen diese "Gewichtszunahme erklären und vertrauliche, persönliche Details über ihr Leben preisgeben musste, um ihren Job zu behalten".
Die Art und Weise, "wie Lizzo und ihr Management-Team ihre Performer behandelt haben, scheint im Widerspruch zu allem zu stehen, wofür Lizzo öffentlich steht", heißt es in einem Statement von Ron Zambrano, Anwalt der Klägerinnen. Im Privaten erniedrige die Sängerin angeblich ihre Tänzerinnen auf eine Weise, "die nicht nur illegal, sondern absolut demoralisierend" sei.
Quelle: ntv.de, can/spot