Unterhaltung

"Ich imitiere keinen nach" Menderes stellt mal was klar

Das letzte Mal versuchte es Menderes bei DSDS "incognito" - vergebens.

Das letzte Mal versuchte es Menderes bei DSDS "incognito" - vergebens.

(Foto: Menderes Bagci)

Er ist Deutschlands wohl berühmtester Michael-Jackson-Fan: Menderes Bagci. Seine schrägen Casting-Auftritte bei "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) sind Kult. Wer also wäre zum ersten Todestag des "King of Pop" ein besserer Gesprächspartner als er? n-tv.de sprach mit Menderes über den schwierigen Abschied von seinem Idol, mit dem er partout nicht verglichen werden will.

n-tv.de: Vor einem Jahr ist Michael Jackson gestorben. Weißt Du noch, wie Du davon erfahren hast?

Menderes Bagci: Ja, ich war gerade im Hotel in Griechenland, wo ich als Animateur gearbeitet habe. Erstmals habe ich in den RTL-News etwas davon mitbekommen. Da wurde gerade noch spekuliert, ob er jetzt wirklich tot ist oder im Koma.

Was war Deine Reaktion als feststand, dass er wirklich tot ist?

Ich war voll traurig. Das war schon ein Schock für mich. 

Hast Du geweint?

Ja. Ich wollte eigentlich gar nicht weinen, aber ich konnte das nicht unterdrücken. Als ich mit meinen Kollegen dort vor Ort zusammen am Frühstückstisch saß, sind mir dann doch die Tränen gekommen.

Zwölf Tage später fand in Los Angeles die große Trauerfeier für Michael Jackson statt. Du bist eigens dafür in die USA gereist ...

Ja, ich hatte die Hoffnung, dass ich zu der Trauerfeier in das Staples Center reinkomme, damit ich mich irgendwie verabschieden kann. Das hat leider nicht geklappt. Aber schließlich war ich dann noch auf der Neverland Ranch und konnte mich auf diese Weise von Michael verabschieden.

Auf der Neverland Ranch wurdest Du ja festgenommen. Wie ist denn das passiert?

Naja, das ist ja ein ganz großes Areal, und da sind ja auch nicht an jedem Zaun Wachmänner oder so. Also bin ich auf das Gelände gegangen …

"Ich bin kein Imitator": Menderes Bagci.

"Ich bin kein Imitator": Menderes Bagci.

… was nicht erlaubt war …

Genau. Aber ich sag mal: No risk no fun. Ich kannte das Risiko, bin das aber eingegangen. Ich wollte einfach unbedingt da hin. Ich wollte schon immer mal auf die Neverland Ranch und hatte nie die Chance dazu. Und ich wollte vor der Ranch noch eine Rose ablegen, um mich zu verabschieden. Auf jeden Fall war ich dann halt auf dem Gelände und bin ertappt worden.

Und dann?

Dann bin erstmal festgehalten worden. Die Polizei war da und hat das aufgenommen. Dann haben wir das aber nach etwa einer halben Stunde aufgeklärt. Ich habe mich entschuldigt. Ich hatte noch einmal Glück im Unglück und bin ohne Strafe davon gekommen.

Eine saftige Strafe droht indes Jacksons ehemaligem Leibarzt Conrad Murray. Für viele Fans ist er schuld an Jacksons Tod. Wie siehst Du das?

Ich weiß es natürlich auch nicht ganz genau. Ich kann jetzt nicht sagen, dass er schuldig ist, ich war ja nicht vor Ort. Aber ich habe da auch so meine Vermutungen. Ich denke, es könnte so sein, wie Michaels Vater das schon einmal gesagt hat, dass die alle unter einer Decke stecken …

Wen meinst Du mit "alle"?

Ich meine den Konzertveranstalter AEG (Ausrichter der geplanten Abschiedstournee von Michael Jackson, Anm. d. Red.) und den Arzt. AEG hatte im Vorfeld ja wohl eine Versicherung abgeschlossen genau für den Fall, dass Michael zum Beispiel an einer Medikamentenüberdosis verstirbt. Also vielleicht haben die das ja irgendwie eingefädelt. Kann ja sein, wer weiß.

Was wir wissen, ist, dass Deine Auftritte bei den DSDS-Castings legendär sind. Seitdem hast Du den Ruf als Deutschlands vielleicht nicht unbedingt bester, aber zumindest bekanntester Michael-Jackson-Imitator …

Ja, ja, das wird immer falsch dargestellt. Eigentlich bin ich gar kein Imitator.

Sondern? Als was siehst Du Dich selbst?

Ich sehe mich als ganz normalen Menschen. Ganz einfach als Menderes. Ich imitiere keinen nach. Michael Jackson ist ein großes Vorbild für mich und ich singe gerne Songs von ihm. Aber ich bin kein Imitator. Das wollte ich nie sein.

Nerven Dich also die Michael-Jackson-Vergleiche?

Auf den Spuren seines Idols: Menderes Bagci in der Nähe der Neverland Ranch.

Auf den Spuren seines Idols: Menderes Bagci in der Nähe der Neverland Ranch.

(Foto: Menderes Bagci)

Ja, weil es da doch überhaupt keinen Vergleich gibt. Mann, er ist der "King of Pop". Damit kann man mich doch nicht vergleichen. Da kann ich ja nur verlieren.

Bei der letzten DSDS-Staffel hast Du im Casting ja auch ein Lied von Stevie Wonder gesungen …

Ja, nicht nur da. Ich habe schon des öfteren andere Songs vorgetragen. Das wurde nur nicht im Fernsehen ausgestrahlt. Die haben halt meistens von mir nur die Songs von Michael Jackson präsentiert. Die zeigen halt das, was sie zeigen wollen.

Stevie Wonders "I just called to say I love you" hast Du sogar als Single veröffentlicht. Wie liefen die Verkäufe?

Pff, das weiß ich gar nicht. Ich vermute mal nicht so gut. Ganz ehrlich, ich bin auch selbst damit nicht so zufrieden. Ich bin jetzt auch auf der Suche nach anderen Produzenten. Das war einfach nichts.

Die beiden letzten DSDS-Finalisten Mehrzad Marashi und Menowin Fröhlich haben ja auch einige Songs von Stevie Wonder und Michael Jackson gesungen. Wie fandest Du etwa Menowins Performance von "Billie Jean"?

Die haben das schon toll gemacht. Ich kann das jetzt nicht so als Profi beurteilen oder so. Aber mir hat es sehr gut gefallen. Menowin war auch immer mein Favorit. Ich war auch ein bisschen enttäuscht, dass er nicht gewonnen hat.

An Deinem Gesang hat die DSDS-Jury indes nie ein gutes Haar gelassen ...

Ja, ich weiß das ja selbst. Ich bin ja nicht irgendwie durchgedreht und sage: "Hey, ich bin der tollste Sänger." Ich weiß doch, was ich kann und was nicht. Singen kann ich halt noch nicht so gut und muss mich da weiter verbessern. Dieter Bohlen hat daher auch Recht, wenn er mich nicht weiter lässt. Ich will nicht durch Mitleid irgendwie durchkommen. Ich komme mit Kritik klar. Es muss aber halt konstruktive Kritik sein. Die bringt mich dann auch weiter.

Bist Du also bei der nächsten DSDS-Staffel wieder mit von der Partie?

Da sage ich immer meinen Standardsatz: Lasst Euch überraschen.

Mit Menderes Bagci sprach Volker Probst

Mehr von Menderes? Hier geht es zu seiner Homepage.

Quelle: ntv.de

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