Genie hinter Michael Jackson Produzenten-Legende Quincy Jones ist tot
04.11.2024, 09:20 Uhr
Er war maßgeblich für Michael Jacksons "Thriller"-Album verantwortlich und produzierte Hits für Frank Sinatra, Aretha Franklin und viele weitere Stars. Nun ist Quincy Jones im Alter von 91 Jahren gestorben.
Er war eine Legende im Musikbusiness, nun ist der US-amerikanische Produzent und Komponist Quincy Jones im Alter von 91 Jahren gestorben. Wie sein Pressesprecher Arnold Robinson mitteilte, sei Jones am Sonntagabend (Ortszeit) in seinem Haus in Bel Air im Kreise seiner Familie gestorben. "Heute Abend müssen wir mit vollem, aber gebrochenem Herzen die Nachricht vom Tod unseres Vaters und Bruders Quincy Jones überbringen", sagte seine Familie in einer Erklärung. "Und obwohl dies ein unglaublicher Verlust für unsere Familie ist, feiern wir das großartige Leben, das er geführt hat, und wissen, dass es nie wieder einen wie ihn geben wird."
Der Musiktitan wirkte in den 1980er-Jahren an drei der erfolgreichsten Alben von Michael Jackson mit, "Off The Wall", "Thriller" und "Bad". "Thriller" gehört mit rund 67 Millionen Exemplaren bis heute als das meistverkaufte aller Zeiten. Die Karriere des 2009 verstorbenen King of Pop wäre ohne seine Zusammenarbeit mit Jones vermutlich nicht so erfolgreich verlaufen.
Außerdem gestaltete Jones die Charity-Produktion "We Are The World", mit der 1985 Spendengeld für die Opfer der Hungersnot in Äthiopien eingenommen wurde. Neben Michael Jackson sangen viele weitere Stars wie Diana Ross, Bruce Springsteen und Lionel Richie den Song mit. Noch dazu schrieb er preisgekrönte Film- und Fernsehmusik und arbeitete auch mit Größen wie Frank Sinatra, Ella Fitzgerald, George Benson, Louis Armstrong, Stevie Wonder, Ray Charles und vielen anderen Künstlern zusammen.
Das "Times"-Magazin wählte ihn zu einem der einflussreichsten Jazzmusiker des 20. Jahrhunderts. Mit 28 Siegen war Jones der Künstler mit den zweithäufigsten Grammy-Auszeichnungen aller Zeiten. Am 17. November sollte er den Ehren-Oscar "Academy Honorary Awards" erhalten.
Vom Gangster zur Legende
Jones gehörte in seiner Jugend einer Straßenbande in der South Side von Chicago an und stieg von dort bis in die höchsten Sphären des Showbusiness auf. Seine Karriere begann Anfang der 1950er-Jahre als Trompeter der Hamptons Band. Auch für Elvis Presley und Dizzy Gillespie spielte er Trompete. Wenige Jahre später zog er nach Paris, studierte dort, trat auf und ließ sich von der französischen Musik inspirieren. In Frankreich traf er zum ersten Mal Frank Sinatra, dessen berühmten Song "Fly Me To The Moon" er später produzierte.
Er wurde einer der ersten schwarzen Unternehmer, die in Hollywood Erfolg hatten, und schuf Musik für die Geschichtsbücher. Seine Reichweite reichte bis in die Politik. So pflegte er nicht nur Freundschaften mit Musikern und Filmstars, sondern auch mit Präsidenten und ausländischen Führungskräften. 1993 organisierte er die erste Amtseinführungsfeier von US-Präsident Bill Clinton.
Von Jazz über Pop bis zum Hip-Hop in nahezu jeder Stilrichtung zu Hause. Nebenbei produzierte der vielfache Grammy-Gewinner Filme und Fernsehsendungen wie die Erfolgs-Sitcom "Der Prinz von Bel-Air", die Schauspieler Will Smith zum Star machte, und förderte die Karriere von Talkshow-Queen Oprah Winfrey. Für den Film "Die Farbe Lila", der Winfrey international bekannt machte, schrieb er die Filmmusik.
Bis zuletzt war Quincy Jones aktiv und von einer Schaffenskraft getrieben. Auch im hohen Alter wollte er nicht kürzertreten. Er beteiligte sich 2022 am fünften Album "Dawn FM" von The Weeknd und veröffentlichte noch ein Buch "12 Notes On Life and Creativity" mit Tipps zur Selbstentfaltung.
Quincy Jones hatte sieben Kinder von fünf verschiedenen Frauen. Seine Tochter Rashida Jones ist als Schauspielerin tätig und wirkte unter anderem in den Hit-Serien "The Office" und "Parks and Recreation" mit. In den 90er-Jahren war er vier Jahre mit der deutschen Schauspielerin Nastassja Kinski liiert.
Quelle: ntv.de, lpe/AFP/spot