
Namibia - das Land der Wüsten und hohen Dünen.
(Foto: Edition Panorama)
Hier werden Deutsche Deutschländer genannt, deutschstämmige Namibier hingegen Deutsche: Das Land, das seinen Namen von der ältesten Wüste der Welt, der Namib, hat, ist reich an Kolonialgeschichte - und an atemberaubenden Landschaften.
Namibia, das Land im Südwesten Afrikas, liegt zwar am Meer - es wird im Westen auf einer Länge von etwa 1500 Kilometern vom Atlantik begrenzt -, geprägt wird es aber vor allem durch seine Wüsten. Da ist einerseits die Namib, von der sich der Name des Landes ableitet - mit ihren etwa 80 Millionen Jahren ist sie die älteste Wüste der Erde, ihre Dünen gehören zu den welthöchsten. Und da ist die Kalahari, die mit ihren westlichen Ausläufern im Osten nach Namibia hineinreicht.

"Namibia Panorama" ist bei Edition Panorama erschienen zum Preis von 48 Euro.
(Foto: Edition Panorama)
Auch der Etosha-Nationalpark, eins der bekanntesten Tierschutzgebiete der Welt, liegt in Namibia, und der nicht so bekannte Namib-Naukluft-Park - immerhin das viertgrößte Naturschutzgebiet der Erde. Das Land ist nicht nur überreich an landschaftlichen Attraktionen, es verfügt zudem über ein gemäßigtes Klima, ist frei von Naturkatastrophen, für Reisende relativ sicher und gehört zu den politisch stabilsten Ländern des Kontinents. Es gilt daher als ideal für Afrika-Einsteiger.
Großformatige Einblicke
Für deutsche Touristen mit historischem Interesse besonders spannend: die Kolonialgeschichte Namibias. Schließlich war das Land von 1883/84 bis 1915 deutsche Kolonie. Bis heute finden sich hier Zeugnisse aus dieser Zeit. Großformatige Einblicke auf diese historischen Überbleibsel und in die atemberaubenden Landschaften bietet der Panorama-Bildband "Namibia" der Edition Panorama. Für die Abbildung der scheinbar endlosen Weiten ist das große Format besonders geeignet. Der Band verfügt über 160 Seiten mit 65 doppelseitigen Panorama-Fotografien (30 mal 40 Zentimeter) von Hans Gasser. Der ausführliche Begleittext (auf Deutsch und Englisch) stammt von Iris Lemanczyk.

Autoleiche in Solitaire in Zentral-Namibia am Rand des Namib-Naukluft-Parks.
(Foto: Edition Panorama)
Nach einer allgemeinen Einführung ist der Text gegliedert in die Abschnitte "Im Süden", "Zentral-Namibia", "Im Nordwesten", "Im Nordosten & Buschmannland". Abschließend folgen Tourenvorschläge. Die Texte sind poetisch und atmosphärisch formuliert, aber dennoch informativ. Die beeindruckenden Fotos von Hans Gasser, der mehrere Reisen durch Namibia unternommen hat, zeigen neben der einmaligen Natur auch die wichtigsten Städte des Landes, die noch heute deutliche Spuren der Kolonialzeit aufweisen. So etwa das Jugendstilstädtchen Kolmannskuppe, das seine Existenz dem Diamantenrausch verdankt. 1956 ging der letzter Bewohner, heute ist die leere Minenstadt eine Touristenattraktion.
In Swakopmund findet man Zeugnisse deutsch-afrikanischer Geschichte und "echt deutsche Gemütlichkeit". Die Stadt hat heute etwa 45.000 Einwohner; früher war sie ein wichtiger Hafen für Einwanderer aus Deutschland und die Kolonialverwaltung. In ihrem Zentrum finden sich saubere Straßen und schicke Häuser, viele davon im Kolonialstil, und gleich am Stadtrand beginnt die Wüste.
"Land der wasserlosen Flüsse"
Die Bilder zeigen auch die herbe Schönheit des "Landes der wasserlosen Flüsse" mit seinen grandiosen Sanddünen und Felsen - etwa die Namib-Wanderdünen, bis zu 350 Meter hoch und 30 Kilometer lang. Menschen hingegen sind im Buch kaum abgebildet. Namibia ist allerdings auch sehr dünn besiedelt - es ist doppelt so groß wie Deutschland, hat aber weniger Einwohner als Hamburg, nur gut zwei Millionen.
Wer Namibia bereits bereist hat, für den ist der prächtige Bildband eine gute Gelegenheit, in Erinnerungen zu schwelgen. Wer noch nicht da war, bekommt beim Blättern garantiert Lust, dies nachzuholen.
Quelle: ntv.de