Bücher

Björk "Voltaic"

AP080212050738.jpg

(Foto: AP)

Man mag sie - oder man mag sie nicht. Björk, das zauberhafte Fabelwesen aus Island, scheint nicht älter zu werden. Ihre Fans kaufen ihre Alben wahrscheinlich blind.

Man mag sie - oder man mag sie nicht. Björk, das zauberhafte Fabelwesen aus Island, scheint nicht älter zu werden. Ihre Fans kaufen ihre Alben wahrscheinlich blind. Und selbst, wenn man dann mit dem neuesten Werk nicht so ganz einverstanden ist, hat man eben ein Björk-Album mehr im Regal und hofft, dass man sich später doch noch "reinhört".

Leichte Kost ist das eh nicht, denn Björks Mischung aus Elektronik, Gitarren-Pop und ihrer unverwechselbaren Stimme geht den einen gewaltig auf die Nerven und sie suchen vergeblich nach einer Art von Musik. Die anderen lieben einfach, was die Ausnahmekünstlerin da abliefert.

Das ist bei "Voltaic" wohl nicht anders. Es gibt diese Stücke, bei denen man einfach anfangen möchte zu tanzen, zu hüpfen, wo einem Teletubbies auf der Wiese in den Sinn kommen, dann gibt es wieder Stücke, die einen schnellstens zur Hausapotheke sprinten lassen, um nach einem wirklich starken Kopfschmerzmittel zu suchen - oder zumindest nach Ohrstöpseln.

Eine für alle!

Die 43-Jährige allerdings kontert auch dieses Gefühl wieder, in dem sie auf der gleichen CD etwas zum Entspannen, ja geradezu zum Meditieren abgibt. Mein Lieblingslied: "the dull flame of desire - modeselektor remix for girls".

Mit "Voltaic" zieht die wichtigste Pop-Künstlerin der zuletzt so gebeutelten isländischen Insel nun jedenfalls eine optisch wie akustisch brillante Bilanz ihrer weltweiten Aktivitäten im Gefolge des letzten Studioalbums "Volta": Björk live in Paris, Reykjavik und in den Londoner Olympic Studios, Björk als faszinierende Video-Künstlerin, und Björk im Remix angesagter Sound- und Groove-Tüftler – mehr geht nicht auf zwei DVDs und zwei CDs.

Visuell und musikalisch spektakulär

"Björk liefert eine Performance ab, die ebenso visuell spektakulär wie musikalisch innovativ ist. Auch im 15. Jahr ihrer Solo-Karriere bleibt Björk der kompromissloseste und fantastischste Pop-Superstar", schrieb die englische Tageszeitung "The Guardian" über ein Konzert der eigenwilligen und vielfältig schillernden Isländerin.

Dem begeisterten Urteil wird zumindest der zustimmen, der die 25 Stücke gesehen und gehört hat, die Björk auf ihrer "Volta"-Tour in Paris und bei einem Heimspiel in Reykjavik für die erste "Voltaic"-DVD mitschneiden ließ. Zum Repertoire zählen neben aktuellem Material aus dem letzten Album (etwa "Earth Intruders", "Wanderlust" oder "Declare Independence") auch ältere Björk-Favoriten wie "Hunter", "Joga", "Army Of Me" und "Hyperballad". Begleitet wird sie dabei von Mark Bell (LFO, Computer, Keyboards), Damian Taylor (Keyboards, Programming), Chris Corsano (Drums, Percussion) sowie einer zehnköpfigen, komplett weiblichen Bläsergruppe aus ihrer Heimat.

Musik als Kunst

Als Ergänzung dazu versammelt die zweite "Voltaic"-DVD sämtliche Videos, die für "Volta" gedreht wurden und einmal mehr beweisen, wie sehr Björk dieses Medium als Kunstform durchdrungen und geprägt hat. Beispielhaft kann dafür etwa der fantastische Clip stehen, den der französische Oscar-Regisseur Michel Gondry für "Declare Independence" in Szene gesetzt hat. Oder auch das unglaubliche "Earth Intruders"-Video unter der Regie seines Landsmannes, des Animationsfilmers Michel Ocelot.

Einen etwas anderen Blick auf und in die wundersam-wundervolle Björk-Welt ermöglichen die zwei CDs des wirklich wunderschönen "Voltaic"-Pakets. Kurz vor ihrem Auftritt beim Glastonbury-Festival ging die zweifache Mutter in die legendären Olympic Studios in London, um an einem Nachmittag 11 ausgewählte Songs des "Volta"-Tourrepertoires live in einem Rutsch einzuspielen. Dazu kommen auf CD 2 die wichtigen Remixe, die Björk für die "Volta"-Songs in Auftrag gab, etwa "Innocence" in der Version von Simian Mobile Disco, "Declare Independence" in der Bearbeitung von Matthew Herbert, "Earth Intruders" im Lexx-Remix oder die zwei Versionen von "The Dull Flame Of Desire", die Modeselektor "for girls" und "for boys" abmischte.

"Volta" sei "eine donnernde Rückkehr" und dabei "so entzückend wie 'Debut', schrieb der New Musical Express über das letzte Studioalbum von Björk. Während die Kollegen von "Q" notierten, es sei "das beste Album von Björk seit einer Dekade – eine Erinnerung daran, welch’ vitale Kraft sie ist."

Mit "Voltaic" setzt die wonder woman aus Island ihrer letzten Schöpfung nun die gebührende Krone auf.

 

 

 

 

Quelle: ntv.de, Vollkontakt/soe

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen