Kino

Portman als Jacqueline Kennedy "Jackie" - Idol, Ikone, Ideal

Was man mit Make Up alles machen kann!

Was man mit Make Up alles machen kann!

Natalie Portman sagt: "Ich habe Jackie schon immer bewundert" - und wir bewundern Natalie Portman, die die 35. First Lady mit solcher Anmut, Grazie und einer gewissen Portion Flapsigkeit verkörpert, dass es sogar einen Oscar geben könnte.

Für Natalie Portman war ihr jüngstes Engagement eines der schwersten ihrer Karriere. Das lag nicht unbedingt an der Rolle oder am Material, sondern an der Tatsache, dass sie selbst ein unglaublicher Fan ihrer Figur war. Und genau darin liegt auch die Gefahr, an "Jackie" zu scheitern. Tut sie aber nicht, diese nun Oscar-nominierte Natalie Portman. Man muss sich nur erst einmal an ihren Slang und ihre ganze Art gewöhnen. Denn eines ist klar: Jeder hat ein eigenes Bild von '"seiner Jackie". Und das will man nicht so gern verändert sehen.

Vorzeigepaar mit ein paar nicht vorzeigbaren Problemen: John F. und Jackie Kennedy.

Vorzeigepaar mit ein paar nicht vorzeigbaren Problemen: John F. und Jackie Kennedy.

(Foto: dpa)

Ich habe mir Jackie auf jeden Fall stärker und souveräner vorgestellt - irgendwie. Aber in dem Film von Pablo Larrain geht es ja auch "nur" um ein paar Tage im Leben der Witwe von John F. Kennedy. Dies sind jedoch die Tage, die zweifelsohne ihr ganzes Leben verändert und auf den Kopf gestellt haben. Von der Ermordung ihres Mannes am 22. November 1963 über die sofortige Vereidigung seines Nachfolgers Lyndon B. Johnson bis zur Trauerfeier, die nicht nur sie, sondern auch das Weiße Haus bis ins kleinste Detail planten - wir sehen eine Jackie Kennedy in ihren schwersten Stunden. Diese Stunden erlebt der Zuschauer, weil sie einem Reporter ein Interview gibt und mehr erzählt, als sie eigentlich will. Sie ist verletzlich, auf der Hut, kühl, arrogant, traurig, enttäuscht, klar, zerrissen - einfach alles, was eine so junge Witwe ausmacht.

Gleich wird sie Kisten packen müssen ...

Gleich wird sie Kisten packen müssen ...

(Foto: dpa)

Aber sie bleibt stets perfekt. Ja, selbst einen Kuchen hat sie zur Hand, als ihr Söhnchen mitten in den schlimmsten Tagen Geburtstag feiert und gar nicht versteht, warum der Papa nicht mehr kommt. Ganz klare Vorstellungen hat sie, auch davon, wie sie mit ihren Kindern weiterhin umgeht. Wir würden "Jackie" gerne weiter beobachten auf ihrem Lebensweg: Wie sie zu Jackie O. (Onassis) wird, an der Seite eines millionenschweren Machos und Reeders, wie sie als Journalistin arbeitet, wie sie ihre Kinder großzieht. Wie sie mit weiteren Schicksalsschlägen umgehen wird - denn es wird noch einiges auf sie zukommen. Bei John F. Kennedys Ermordung ist sie erst 34 Jahre alt. Sie wird unter anderem noch - recht bald - ihren Schwager Robert verlieren und ihren Sohn, der bei der Trauerfeier seines Vaters als Knirps salutiert und der mit 38 Jahren bei einem Flugzeugunglück ums Leben kommt.  

Von all dem weiß Jacqueline Lee Bouvier Kennedy, das Mädchen aus gutem Haus, zum Zeitpunkt der Ermordung ihres Mannes, des beliebtesten Präsidenten der Vereinigten Staaten, noch nichts.

Portman, Jennifer Grey und Jane Fonda kürzlich beim "Women' s March" in Los Angeles.

Portman, Jennifer Grey und Jane Fonda kürzlich beim "Women' s March" in Los Angeles.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Als sich Natalie Portman das erste Mal als Jackie im Spiegel sah, war sie erstaunt: "Das ist total wild, echt irre. Was durch Make-up und Haare heute alles möglich ist, erstaunt auch mich immer wieder. Und ich arbeite schließlich in diesem Business." Jackie Kennedy Onassis war ein Mensch, der über Generationen hinaus Frauen begeistert hat. Als Schauspielerin "spüre man den Druck, diese Rolle gut hinkriegen zu wollen", so Portman. "Für mich persönlich war und ist Jackie eine absolute Stil-Ikone. Und ich weiß sehr wohl, dass Millionen von Frauen ganz genau hinschauen, wenn der Film anläuft", erklärt die Oscar-Gewinnerin ("Black Swan").

Jackie - unkopierbar

Jackie musste beobachten, wie ihr Ehemann, der damalige US-Präsident John F. Kennedy, im Auto erschossen wurde. Ein unglaubliches Trauma, das für Portman "nicht nur aus professioneller Sicht, auch persönlich sehr bewegend war. "Die ganze Welt hat auf sie geschaut, und sie hat es geschafft, die Conténance zu behalten. Unfassbar", so die Schauspielerin.

Eine Kämpferin: Jackie Kennedy.

Eine Kämpferin: Jackie Kennedy.

(Foto: AP)

Im Film sagt sie immer wieder, dass sie versucht habe, seinen Kopf "zuzuhalten". Blut und Gehirnmasse flossen über sie, waren noch Stunden später auf ihrem Kostüm zu sehen. Die Szene, wie Jackie duscht und sich das Blut ihres Mannes vom Körper wäscht, ist eine der ergreifendsten Szenen des Films. Überhaupt birgt der Film so einiges an Überraschungen, und obwohl jeder das Ende kennt, zittert man jede Sekunde mit.

Portman, die aktuell mit ihrem zweiten Kind schwanger ist, scheint die Arbeit als Schauspielerin und ihre Mutterrolle bisher jedenfalls mühelos vereinbaren zu können. Aber ganz ohne Probleme geht es auch für den Hollywood-Star nicht über die Bühne.

"Nein, das ist nicht leicht, aber solange die Kinder klein sind, geht das schon noch. Sie können ja mitreisen. Ich glaube, wenn sie im Schulalter sind, dann wird es etwas schwieriger."

"Jackie" startet am 25. Januar in den deutschen Kinos. Bitte überzeugen Sie sich selbst davon, dass es der neuen Präsidentengattin nur schwer gelingen wird, die Klasse einer Jackie zu erreichen, auch wenn sie sie bestens kopiert. Von "Jackie" allerdings könnte Melania noch lernen, dass es immer irgendwie weitergeht. Dass nichts für immer sein muss - schon gar nicht eine Ehe mit einem Präsidenten der Vereinigten Staaten, der augenscheinlich weder seine eigene noch andere Frauen schätzt oder respektiert.

Quelle: ntv.de, mit spot

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