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Das perfekte Verbrechen? Der Berliner "Tatort" im Schnellcheck

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Rubin (Meret Becker) und Karow (Marc Waschke) ermitteln gegen "Übermenschen".

(Foto: rbb/die film gmbh/Volker Roloff)

Wenn schwerreiche Studenten mit Allmachtsfantasien Nietzsche lesen und vom "Übermenschen" träumen, kann das kein gutes Ende nehmen. So ist es auch im neuen "Tatort" aus Berlin. Wie gut dagegen die Idee ist, den Film selbst zu sehen, lesen Sie hier.

Das Szenario

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Ausnahmetalent Benjamin (Anton von Lucke) vernachlässigt seine Beziehung für den Geheimklub.

(Foto: rbb/die film gmbh/Volker Roloff)

Eine junge Studentin klappt um Punkt 12 Uhr mitten auf dem belebten Berliner Gendarmenmarkt urplötzlich zusammen, in ihrem Hinterkopf klafft ein Einschussloch, gerissen von einem großkalibrigen Jagdgewehr. Die Berliner Kommissare Rubin (Meret Becker) und Karow (Marc Waschke) ermitteln schnell, dass der Schuss aus den Räumlichkeiten der "Berlin School of Law" abgefeuert wurde - und nehmen die vier schwerreichen und alles andere als sympathischen Studenten aufs Korn, die zum Tatzeitpunkt den Raum für ein Colloquium gebucht hatten.

Die elitären Kotzbrocken wohnen in einer luxuriösen Villa im Grunewald und erfreuen sich in ihrer freien Zeit daran, blutige Initiationsriten für potentielle neue Mitglieder abzuhalten - im aktuellen Fall mit dem jungen Benjamin, der aus ärmlichen Verhältnissen stammt und unbedingt ein Teil des einflussreichen Geheimbundes sein will. Karow und Rubin versuchen mit allen erlaubten und diversen unerlaubten Mitteln herauszufinden, ob der Mord an der Studentin ein Teil der Aufnahmeprüfung war - oder ob der Grund dafür am Ende sogar noch erschütternder, weil banaler, ist.

Die eigentliche Botschaft

Nummer eins: Geld regiert die Welt - wer genug davon hat, kann im Fall der Fälle auch ungestraft einen Mord begehen. Nummer zwei: Traue keinem, der Stehkragen trägt und Nietzsche zitiert.

Darüber wird in der Mittagspause geredet

Es gibt gegen Ende eine Szene, in der über eine Ratte Gericht gehalten wird: Das arme Ding wird für schuldig erklärt, die Todesstrafe soll direkt vollstreckt werden - in einer Miniatur-Guillotine.

Der Plausibilitätsfaktor

So lala. "Das perfekte Verbrechen" will kein perfektes Abbild der Wirklichkeit sein: Elitäre Geheimbünde mit verstörenden Aufnahmeprüfungen und Ähnliches sind vor allem in US-Thrillern ein beliebtes Motiv - nicht unbedingt wegen ihrer Glaubwürdigkeit, sondern weil sie für ein wohliges Gruseln beim Zuschauer sorgen.

Die Bewertung

7,5 von 10 Punkten. Der elfte Berliner "Tatort" mit Meret Becker und Marc Waschke ist spannende Krimikost, die sich an abgegriffenen Adels- und Reichtumsklischees bedient: Das ist nicht unbedingt realistisch, macht aber beim Zuschauen viel Freude.

Quelle: ntv.de

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