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Es weihnachtet schwer Der Münster-"Tatort" im Schnellcheck

Natürlich braucht ein Weihnachts-"Tatort" zwingend eine Glühweinszene.

Natürlich braucht ein Weihnachts-"Tatort" zwingend eine Glühweinszene.

(Foto: WDR/Martin Valentin Menke)

Weil in Münsters Gerichtssälen nur rumgerotzt wird, bekommt ein junger Russe eine zweite Chance - und Boerne und Thiel jede Menge Extraarbeit. Die aber lohnt sich, schließlich wurde Kollegin Nadeshda entführt. Lohnt sich auch das Einschalten?

Das Szenario

Staatsanwältin Klemm (Mechthild Großmann) muss die letzte Gerichtsverhandlung des Jahres vorzeitig abbrechen, weil der halbe Saal inklusive Richter und Verteidiger vor sich hin schniefen, dass keiner mehr etwas versteht. Für den jungen Russen Kirill (Oleg Tikhomirov), der seine Unschuld beteuert, obwohl alle Indizien gegen ihn sprechen, ist das Glück im Unglück: Ein als Weihnachtsmann verkleideter Unbekannter mit russischem Akzent entführt Kommissar Thiels (Axel Prahl) Assistentin Nadeshda (Friederike Kempter) und verlangt von dem Ermittler, den Fall nochmal neu aufzurollen und die Unschuld Kirills zu beweisen.

Haben finsteres im Sinn: Jörn Weig (David Bennent) und Elisabeth Lange (Heike Trinker).

Haben finsteres im Sinn: Jörn Weig (David Bennent) und Elisabeth Lange (Heike Trinker).

(Foto: WDR/Martin Valentin Menke)

Zusammen mit Professor Boerne (Jan-Josef Liefers) gräbt sich Thiel nochmal tiefer in die Akten und findet tatsächlich bald Ungereimtheiten in der angeblichen Mordgeschichte: Die Spur führt zu einer Juwelierin (Heike Trinker) und ihrem undurchsichtigen Sidekick Jörn Weig (David Bennent), die Übles im Sinn haben. Währenddessen schließt Nadeshda Freundschaft mit ihrem Entführer Artjom (Alexander Geršak), der sich als Vater des inhaftierten Kirill herausstellt.

Die eigentliche Botschaft

"Väterchen Frost" ist ein Weihnachtsmärchen, es geht vor allem darum, ein gutes Gefühl bei den Zuschauern zu erzeugen. Das schafft der Film, transportiert aber auch noch nebenbei, dass Homosexualität einen schweren Stand in Russland hat - und dass man nie sicher wissen kann, ob an den schönen Diamanten unter dem Weihnachtsbaum nicht Blut klebt.

Darüber wird in der Mittagspause geredet

Dieser Weihnachtsmann hat keinen Sack voller Geschenke auf dem Rücken, dafür aber immerhin eine entführte Polizistin.

Dieser Weihnachtsmann hat keinen Sack voller Geschenke auf dem Rücken, dafür aber immerhin eine entführte Polizistin.

(Foto: WDR/Martin Valentin Menke)

In der abschließenden Actionszene ballern Thiel und sein Gegenspieler Weig in einer Mühle herum, als gäbe es kein Morgen mehr. Feuer plus Mehl gleich Staubexplosion, hat im Filmteam davon noch niemand etwas gehört?

Der Plausibilitätsfaktor

Nochmal: "Väterchen Frost" ist ein Weihnachtsmärchen, da muss es nicht besonders plausibel zugehen. Tut es dann auch nicht.

Die Bewertung

7 von 10 Punkten. Dieser Weihnachts-"Tatort" kann selbst Klamauk-Kritiker versöhnlich stimmen.

Quelle: ntv.de

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