Wieder was gelernt Permafrost - die Zeitbombe unter der Arktis
06.01.2020, 06:00 Uhr
Auftauender Permafrost im Lena-Delta in Sibirien. Foto: Alfred-Wegener-Institut
Permafrostböden sind Böden, die das ganze Jahr hindurch gefroren sind. Aber immer mehr der gigantischen Eisspeicher tauen auf und geben das Kohlenstoffdioxid von Hunderten und Tausenden Jahren frei. Wir sitzen auf einer tickenden Zeitbombe.
Darum geht's in dieser Folge von "Wieder was gelernt". Lesen Sie hier einen kurzen Auszug.
"Tauender Permafrost - eine unterschätzte Gefahr für das Weltklima." Das schreibt die Bundesregierung treffend auf ihrer Internetseite. Auftauende Permafrostböden spielen selten eine Rolle, wenn es um die größten Umweltgefahren geht. Aber die gigantischen Eisspeicher sind eine globale Umweltkatastrophe im Wartezustand, sagt Guido Grosse. Er ist Professor für Permafrost im Erdsystem am Alfred-Wegener-Institut in Potsdam.
"Permafrostböden sind ein langfristiger Speicher für Kohlenstoff. Pflanzenmaterial, das in diesen Regionen abstirbt, wird in den Boden eingearbeitet, friert langsam über Jahrhunderte, Jahrtausende und sogar Jahrzehntausende ab und und wird gespeichert, weil es eben nicht verrottet. Man kann sich das wie eine Gefriertruhe vorstellen, die gefüllt und nie aufgemacht wird."
Wir befinden uns in einem Teufelskreis: Durch den menschengemachten Klimawandel erwärmt sich die Erde. Durch die steigenden Temperaturen schmilzt das ewige Eis. Der Kohlenstoff, der darin gefangen ist, entweicht mit der Zeit, wodurch sich der Klimawandel weiter beschleunigt. Dann schmilzt wiederum weiterer Permafrost, noch mehr Kohlenstoff entweicht und die Erde erwärmt sich noch schneller.
Welch gigantische Mengen Kohlenstoff in Dauerfrost-Gebieten unter der Arktis lauern, hören Sie im Podcast.
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Quelle: ntv.de, sks