Coronavirus-Liveticker +++ 23:48 Studie: Mehr Ladenbesuche in US-Staaten mit niedriger Impfquote +++
28.12.2021, 22:00 UhrIn mehreren US-Bundesstaaten mit geringerer Impfquote besonders viele Menschen bei ihren Feiertags-Einkäufen in Läden geströmt. In Arkansas, Kentucky und West Virginia - alle drei mit einer Impfquote von unter 55 Prozent – verzeichnete der stationäre Handel zwischen dem 01. November und dem 24. Dezember ein Umsatzplus von mehr als zehn Prozent auf, wie aus einer Analyse von Mastercard-Daten durch die Nachrichtenagentur Reuters hervorgeht. Im Durchschnitt betrug der Anstieg dagegen 8,1 Prozent. Staaten an der Ostküste mit höheren Impfquoten verzeichneten deutlich geringere Zuwächse. Die Gemengelage aus Maskentragen, Impfstatus und das Risikobewusstsein wirke sich offenbar auch auf das Einkaufsverhalten aus, erklärt der Einzelhandel-Beratungsdienst Kantar.
+++ 22:57 Bundesländer melden 29.636 Neuinfektionen und 419 Todesfälle +++
Die Gesundheitsämter der 16 Bundesländer melden 29.636 Neuinfektionen. Der Vergleich mit der Vorwoche ist aufgrund von Meldelücken durch die Feiertage kaum sinnvoll.
Sinkende Inzidenzwerte an Weihnachten und Neujahr spiegeln nicht unbedingt das tatsächliche Infektionsgeschehen wider. Während der Feiertage werden aus verschiedenen Gründen weniger Ansteckungen erfasst. Einerseits gehen generell weniger Menschen zum Arzt, nur wenige Praxen haben überhaupt geöffnet, in Schulen und Kitas wird während der Ferien nicht getestet. Andererseits wird auch in Laboren und Gesundheitsämtern teils nur eingeschränkt gearbeitet. Die Folge: Die Zahl der gemeldeten Fälle geht zurück, die Dunkelziffer steigt, der Blick auf die Corona-Lage wird vorübergehend unscharf.
Die Gesamtzahl der bestätigten Infektionen beträgt 7.040.481. Die Dunkelziffer gilt jedoch als erheblich. Das RKI schätzt die Zahl der Genesenen seit Pandemie-Beginn auf 6.272.445 Menschen. Nach Nordrhein-Westfalen und Bayern überschreitet auch Baden-Württemberg die Marke von einer Million Infektionen insgesamt. Bundesweit gelten derzeit 657.076 Menschen als infiziert.
Zudem melden die Gesundheitsämter 419 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Insgesamt sind seit Pandemie-Beginn 110.960 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben.
Den R-Wert gibt das Robert-Koch-Institut derzeit mit 0,75 an. Am Vortag liegt der Wert (unkorrigiert) noch bei 0,77. Das heißt, dass derzeit 100 Infizierte 75 weitere Menschen mit Covid-19 anstecken.
In elf Bundesländern sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner - am stärksten in Thüringen, mit 52,6 auf 494,6. In Bremen steigt sie derzeit am stärksten an – um 21,43 auf 286,1. Allerdings stehen auch diese Werte massiv unter dem Eindruck der Meldeverzögerungen über die Feiertage.
So weisen etwa auch Schleswig-Holstein (1131 Neuinfektionen) und Bremen (474 Neuinfektionen) derzeit Rekordwerte bei den täglichen Neuinfektionen seit Pandemie-Beginn aus. Diese können allerdings ebenfalls in erheblichen Meldelücken begründet sein.
+++ 22:30 Schweiz meldet 13.000 Neuinfektionen - Mehr als die Hälfte wohl Omikron-Variante +++
Omikron ist nun auch in der Schweiz die vorherrschende Coronavirus-Variante. Rund 55 Prozent der Infektionsfälle seien inzwischen auf die Omikron-Variante zurückzuführen, teilen Behördenvertreter mit. Am Dienstag werden demnach mehr als 13.000 Neuinfektionen gemeldet. Landesweit habe es zudem rund 40 Fälle gegeben, in denen Erkrankte trotz einer Booster-Impfung ins Krankenhaus eingewiesen werden mussten, sagt Patrick Mathys, Leiter der Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit beim Bundesamt für Gesundheit. 22 Prozent der Schweizer haben bislang eine Auffrischungsimpfung erhalten, rund 65 Prozent sind zwei Mal geimpft.
+++ 22:14 Brandenburger glauben nicht an Überwindung der Pandemie im kommenden Jahr +++
Die Mehrheit der Brandenburger rechnet einer Umfrage zufolge nicht mit einer Überwindung der Corona-Pandemie im kommenden Jahr. 88 Prozent der Befragten gehen davon aus, noch länger mit der Pandemie leben zu müssen, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der "Märkischen Allgemeinen Zeitung" ergibt. Trotzdem sind 70 Prozent der Brandenburger mit ihrer persönlichen Lebenssituation zurzeit zufrieden oder sehr zufrieden. 28 Prozent zeigten sich laut der am Montagabend veröffentlichten Umfrage weniger zufrieden beziehungsweise unzufrieden - vor allem die unter 30-Jährigen. Am größten ist der Anteil der nicht Zufriedenen mit 58 Prozent unter den AfD-Wählern.
+++ 21:57 Omikron dominiert Niederlande - Hoffen auf Lockdown-Wirkung +++
Angesichts einer raschen Ausbreitung der Omikron-Variante in den Niederlanden stellen sich die Gesundheitsbehörden darauf ein, dass die Zahl der Krankenhausaufnahmen in den nächsten Wochen wieder steigen wird. Omikron werde mittlerweile bei mehr als der Hälfte aller Infektionen festgestellt und sei damit zur dominanten Variante geworden, teilt das staatliche Gesundheitsinstitut RIVM mit. Es gebe allerdings die Hoffnung, dass der am 19. Dezember in den Niederlanden verhängte harte Lockdown hilft, "den erwarteten zusätzlichen Druck auf das Gesundheitswesen soweit wie irgend möglich zu begrenzen". Die strengeren Maßnahmen hätten zunächst einen Rückgang der Krankenhausaufnahmen bewirkt - in der vergangenen Woche um etwa ein Viertel auf etwas mehr als 1000. Die schnelle Ausbreitung der ansteckenderen Omikron-Variante werde jedoch zu einem Anstieg der Infektionszahlen führen. Der Lockdown soll zunächst bis zum 14. Januar andauern.
+++ 21:49 Vorsitzende der Evangelischen Kirche begrüßt Triage-Urteil +++
Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, lobt die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zu einer Triage-Regelung. "Ich begrüße, dass das Bundesverfassungsgericht klargestellt hat: Eine Benachteiligung von behinderten Menschen bei einer möglichen Triage im Rahmen intensivmedizinischer Behandlungen darf es nicht geben", sagt Kurschus dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Der Staat habe nun eine konkrete Schutzpflicht, Maßnahmen zu ergreifen, dass eine solche Benachteiligung auch tatsächlich nicht eintritt, so Kurschus.
+++ 21:40 USA heben Einreisebeschränkungen für afrikanische Staaten auf +++
US-Präsident Joe Biden hebt die wegen Omikron verhängten Beschränkungen der Einreisen aus Ländern im südlichen Afrika zum 31. Dezember wieder auf. Die Beschränkungen seien nicht mehr notwendig, um die öffentliche Gesundheit zu schützen, heißt es in einer Direktive. Der Schritt kommt nicht überraschend. US-Medien hatten am Wochenende bereits darüber berichtet. Zuvor hatte Biden erklärt, die Beschränkungen überprüfen zu wollen. Omikron war Ende November erstmals im südlichen Afrika nachgewiesen worden. Um die Ausbreitung zu verlangsamen, verhängte die US-Regierung daraufhin strikte Beschränkungen für Einreisen aus mehreren Ländern des südlichen Afrikas, darunter Südafrika und Simbabwe.
+++ 21:19 Linken-Vorsitzende Mohamed Ali fordert Lohnerhöhung für Pflegepersonal +++
Die Vorsitzende der Linken-Bundestagsfraktion Amira Mohamed Ali sieht nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur sogenannten Triage und zum Schutz von Menschen mit Behinderungen weiteren Handlungsbedarf. Deshalb brauche es umgehend ein Programm zur Rückgewinnung von Pflegekräften "Bonuszahlungen für alle Pflegekräfte, höhere Löhne und bessere Personalschlüssel sind der richtige Weg", sagt sie dem "Spiegel". Dass die Bundesregierung "praktisch nichts unternimmt, um für mehr Pflegepersonal in den Krankenhäusern zu sorgen, ist schlicht unverantwortlich", so Mohamed Ali.
+++ 21:00 Mehr als 32.000 Neuinfektionen in der Türkei +++
Auch in der Türkei nehmen die Neuinfektionen wieder zu. Nachdem die Zahlen ab Mitte November lange abnehmen, steigen sie derzeit wieder deutlich an. 32.176 neue Fälle melden die Behörden aktuell. Das ist der höchste Wert seit Mitte Oktober. Der Wert liegt zudem deutlich über dem Sieben-Tage-Schnitt von 22.237 Neuinfektionen täglich. Am Vortag werden nur 26.099 Fälle gemeldet. Zudem versterben aktuell 184 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Im Sieben-Tage-Schnitt sind es 163 Todesfälle täglich.
+++ 20:43 Belgischer Staatsrat: Theater und Kulturzentren dürfen wieder öffnen +++
Theater und Kulturzentren in Belgien dürfen zunächst wieder öffnen. Der belgische Staatsrat gibt einem entsprechenden Eilantrag statt, wie die Nachrichtenagentur Belga berichtet. Mehrere Kulturvereinigungen hatten vor dem für verwaltungsrechtliche Fragen zuständigen Gericht gegen verschärfte Corona-Maßnahmen geklagt. Der Staatsrat befindet, dass nicht ausreichend nachgewiesen sei, dass es in den Sälen eine erhöhte Ansteckungsgefahr gebe. Daher seien die Schließungen zunächst nicht gerechtfertigt. Die Entscheidung stellt zunächst nur für einen Teil des Kultursektors einen Sieg gegen die als drakonisch empfundenen Maßnahmen dar. Kinos müssen Belga zufolge weiterhin geschlossen bleiben.
+++ 20:22 Brandanschlag auf Gesundheitsamtsgebäude in Bremerhaven +++
Unbekannte werfen am Montagabend Brandsätze gegen die Fassade des Gesundheitsamtes in Bremerhaven. Das teilt die Polizei mit. Nach ersten Erkenntnissen habe ein Tatverdächtiger das Feuer an der Rückseite des Gebäudes entzündet. Die Brandsätze seien von allein erloschen. Die Polizei ermittelt und sucht nach Zeugen. In Bremerhaven nehmen am Montag an zwei Corona-Demonstrationen rund 380 Menschen teil. Dort werden zehn Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Verstößen gegen die Corona-Maßnahmen eingeleitet. Einen Zusammenhang zwischen der Tat und der Demonstration kann die Polizei nicht bestätigen.
+++ 20:06 Omikron dominiert USA, aber Anteil geringer als gedacht +++
Die US-Gesundheitsbehörde CDC korrigiert ihre Schätzungen zur Verbreitung von Omikron deutlich nach unten - die neue Variante bleibt aber dominant. Für die Woche bis zum 25. Dezember schätzt die Behörde, dass rund 59 Prozent der Neuinfektionen in den USA auf die Omikron-Variante zurückgehen. Für die Vorwoche gibt die CDC nun einen Wert von knapp 23 Prozent an - zuvor hatte die Behörde hier noch etwa 73 Prozent geschätzt. Die Behörde betont, dass die Zahlen sich zu einem späteren Zeitpunkt, wenn mehr Daten vorliegen, ändern könnten. In den vergangenen vier Wochen ist der Omikron-Anteil den aktuellen Schätzungen zufolge dennoch deutlich gestiegen: von 0,6 Prozent Anfang Dezember auf nun rund 59 Prozent Ende Dezember. Auch die Anzahl der Corona-Neuinfektionen schnellt in den USA in die Höhe. In zahlreichen Bundesstaaten werden Rekorde bei den täglich gemeldeten Neuinfektionen gemeldet.
+++ 19:53 Brandenburg startet im Januar mit Präsenzunterricht +++
Nach den Weihnachtsferien sollen am 3. Januar alle Schulen und alle Jahrgangsstufen grundsätzlich mit Präsenzunterricht starten. "Brandenburg hält weiterhin an seinem Kurs fest, die Schulen offenzuhalten und setzt auf Präsenzunterricht als beste aller Unterrichtsformen", teilt Bildungsministerin Britta Ernst mit. Das sei auch die klare Haltung der Kultusminister. Ernst sei davon überzeugt, dass das auch von einer sehr großen Mehrheit der Eltern, Jugendlichen und Kinder unterstützt werde. "Die Kinder und Jugendlichen haben auch in der Corona-Pandemie ein Recht auf Bildung und Teilhabe." Die Lehrer-Gewerkschaft GEW und der Landeselternrat Brandenburg hatten sich angesichts einer erwarteten Welle der Omikron-Virusvariante für erneuten Wechselunterricht in den Schulen ausgesprochen. Das Bildungsministerium verwies darauf, dass vorsorglich Optionen für die Schul- und Unterrichtsorganisation erarbeitet würden - das gilt demnach für den Fall einer Steigerung der Krankheitsquote.
+++ 19:40 Gesundheitsdienstleister in Katar streicht Urlaub von Pflegepersonal +++
Angesichts der rapide ansteigenden Corona-Infektionsfälle streicht der größte Gesundheitsdienstleister in Katar allen Angestellten, die mit Covid-19-Patienten zu tun haben, den Urlaub. Die Maßnahme gelte "ab sofort und bis auf Weiteres" für alle Betroffenen des medizinischen Personals und der Verwaltung, heißt es in einer internen Mitteilung der staatlichen Hamad Medical Corporation. Demnach werden auch bereits erteilte Genehmigungen für Urlaubsanträge wieder zurückgezogen. Die Betroffenen würden für alle Überstunden entschädigt. Der Konzern betreibt in dem Golfemirat zwölf Krankenhäuser.
+++ 19:27 Sachsens Innenminister für Schnellverfahren bei Ausschreitungen +++
Sachsens Innenminister Roland Wöller will mit schnellen Verfahren auf die Ausschreitungen bei den Corona-Protesten in Bautzen reagieren. "Zwölf verletzte Polizeibeamte, die gestern Abend mit Pyrotechnik und Flaschen allein in Bautzen angegriffen wurden als sie die Corona-Notfallverordnung durchsetzen wollten, sind nicht nur eine traurige Bilanz", erklärt Wöller. "Das Geschehen zeigt leider auch, dass sich unsere Befürchtung einer verstärkten Radikalisierung des Protestgeschehens bewahrheitet. Recht und Ordnung werden zunehmend ignoriert und Aggressivität potenziert sich." Wöller sagt weiter: "Es kann nicht sein, dass die, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Schaden von anderen abzuwehren und Recht und Sicherheit durchsetzen, zur Zielscheibe werden. Wir müssen jetzt mit schnellen Verfahren wie in Bayern eine klare Antwort auf derartige Gewalt liefern, damit die Strafe auf dem Fuß folgt." Der Minister begründet: "Das sind wir auch den Polizistinnen und Polizisten schuldig, die zum Schutz der Demokratie ihre Gesundheit riskieren."
+++ 19:00 Neuer Rekord: Knapp 130.000 Neuinfektionen in Großbritannien +++
Die ohnehin schon extrem hohen Neuinfektionszahlen in Großbritannien steigen weiterhin. Die 129.471 aktuell gemeldeten Fälle stellen erneut einen Rekordwert seit Pandemie-Beginn dar. Der Sieben-Tage-Schnitt steigt auf 114.591 tägliche Fälle. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle ist mit 18 sehr gering. Im Sieben-Tage-Schnitt versterben aktuell täglich 84 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Allerdings werden Infizierte erst etwa 10 bis 14 Tage nach ihrer Infektion in ein Krankenhaus eingeliefert.
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Infizierten je 100.000 Einwohner steigt derweil in Großbritannien auf 1137,9. Trauriger Spitzenreiter ist die britische Hauptstadt London mit 1898,2.
+++ 18:43 München untersagt Anti-Maßnahmen-Proteste - 3000 Euro Bußgeld drohen +++
Die Stadt München untersagt unangemeldete Proteste gegen Corona-Maßnahmen für diesen Mittwoch und Donnerstag ausdrücklich. Damit solle einem Wildwuchs an Demonstrationen mit zum Teil gewaltbereiten Teilnehmern vorgebeugt werden, bei denen weder Mindestabstände eingehalten noch Mund-Nasen-Bedeckungen getragen würden. Das teilt die Stadt mit. Die Teilnahme an nicht angemeldeten und nicht auflagenkonformen Demos gegen die Pandemiebekämpfung sei eine Ordnungswidrigkeit, heißt es weiter. Teilnehmern drohe ein Bußgeld von bis zu 3000 Euro. Demonstrationen müssen bei der zuständigen Behörde angemeldet werden. Das war bei den sogenannten vermeintlich unorganisierten „Spaziergängen“ nicht der Fall. Die Behörden sehen darin keine zufälligen Treffen. Mit der neuen Allgemeinverfügung kann die Polizei nun besser dagegen vorgehen und Verstöße ahnden.
+++ 18:24 Auftakt des Prozesses gegen Corona-Maßnahmen in den Niederlanden +++
Vor dem Gerichtshof in Den Haag beginnt die Verhandlung über eine Klage gegen die Corona-Maßnahmen. Mit dem Lockdown verstoße die Regierung gegen Grund- und Menschenrechte der Bevölkerung, erklärt Rechtsanwalt Bart Maes im Namen mehrerer Kläger. Die Regierung macht hingegen geltend, dass eine Beendigung des Lockdowns vorerst nicht in Frage komme. "Es gibt schlicht und einfach keine anderen Maßnahmen, die ebenso effektiv wirken wie diese", erklärt die Anwältin der Regierung, Jannetje Bootsma, nach Angaben der Nachrichtenagentur ANP. Ein Urteil soll am 4. Januar verkündet werden.
+++ 18:07 Neuinfektionen in Griechenland binnen 24 Stunden mehr als verdoppelt +++
Die Zahl der Neuinfektionen in Griechenland explodiert. Nachdem am Vortag mit 9284 neuen Fällen bereits der Höchststand seit Beginn der Pandemie vermeldet wird, ist der aktuelle Wert mehr als doppelt so hoch. 21.732 Neuinfektionen melden die griechischen Behörden aktuell. Dieser Extremwert scheint tatsächlich nicht mit Nachmeldungen über die Feiertage zu erklären zu sein, sondern ist womöglich auf das Grassieren der Omikron-Variante zurückzuführen. Der aktuelle Sieben-Tage-Schnitt liegt bei 8798 täglichen Fällen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus ist dagegen weiterhin rückläufig. 61 Todesfälle werden aktuell gemeldet. Im Sieben-Tage-Schnitt versterben täglich 72 Menschen.
+++ 17:52 Gericht: Tanzverbot in Berliner Clubs ist rechtmäßig +++
Das Berliner Verwaltungsgericht bestätigt das Tanzverbot in Klubs und Diskotheken der Hauptstadt. Die Richter weisen Eilanträge mehrerer Betreiber von Tanzklubs gegen die entsprechende Verordnung ab. Die dort getroffene Regelung zum Schutz der Bevölkerung vor Infektionen mit dem Coronavirus sei "verhältnismäßig". Das Infektionsgeschehen solle dadurch verlangsamt, Zeit für Impfungen gewonnen und die Belastung für das Gesundheitswesen insgesamt reduziert werden, heißt es. Selbst wenn dadurch das Tanzen verstärkt in den Privatbereich verlagert werden sollte, so sei zu berücksichtigen, dass solche privaten Zusammenkünfte ihrerseits strengen Kontaktregeln unterlägen. Die Regelung sei angemessen, auch wenn sie einen erheblichen Eingriff in die Berufsfreiheit der Betreiber von Diskotheken und Klubs darstelle, argumentieren die Richter. Den wirtschaftlichen Nachteilen insbesondere wegen des Ausfalls von Silvesterpartys stünden "Individual- und Gemeinschaftsgüter höchsten verfassungsrechtlichen Rangs gegenüber, die gegenwärtig höchst gefährdet seien".
+++ 17:35 Neuinfektionen in Niederlanden gehen zurück +++
In den Niederlanden geht die Zahl der Neuinfektionen weiterhin zurück. Allerdings liegt der aktuelle Sieben-Tage-Schnitt von 12.013 neuen Fälle noch immer über den Höchstständen aller bisherigen Pandemiewellen. Ganz aktuell melden die Behörden 9111 Neuinfektionen. Der Melderückgang kann allerdings auch durch die Feiertage bedingt sein. Für Deutschland wird vermutet, dass erst Anfang Januar wieder belastbare Zahlen zum täglichen Infektionsgeschehen vorliegen.
+++ 17:23 Wer profitiert besonders von der Anti-Corona-Pille? +++
Kurz nachdem die US-Arzneimittelbehörde Paxlovid eine Notfallzulassung erteilt hat, macht sich auch Deutschland an die Beschaffung des Corona-Medikaments. Einer der Vorteile ist, dass es als Pille zu Hause eingenommen werden kann. Doch wer soll das Mittel bekommen und was bewirkt es?
+++ 17:18 Finnland lässt Ungeimpfte nicht mehr ins Land +++
Zur Eindämmung der Omikron-Welle schließt Finnland seine Grenzen für ungeimpfte Reisende aus dem Ausland. Einreisen dürfe nur noch, wer gegen Corona geimpft oder von einer Covid-19-Erkrankung genesen sei und gleichzeitig einen Negativtest vorweisen könne, teilt das Innenministerium mit. Die Regelung ist bereits in Kraft und gilt auch für EU-Bürger. Ein Sprecher der finnischen Grenzschutzbehörden bestätigt, dass alle Ausländer über 16 Jahren, welche die Kriterien nicht erfüllen, an der Grenze zurückgewiesen werden. Ausnahmen gelten den Angaben zufolge für Gesundheits- und Transportpersonal, Grenzgänger aus bestimmten Gemeinden in Schweden und Norwegen sowie bei dringenden familiären Angelegenheiten.
+++ 17:00 Allgäuer Protestler gegen Corona-Regeln lassen Kinder bei Kälte im Auto zurück +++
Teilnehmer einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Immenstadt im Allgäu lassen ihre Kinder allein im Auto zurück. Ein Passant wird am Montagabend auf die weinenden drei und fünf Jahre alten Kinder aufmerksam und informiert die Polizei, wie diese in Kempten mitteilt. Zu dieser Zeit herrschten Außentemperaturen von drei Grad. Die Polizisten informieren das Jugendamt. Wie in bundesweit zahlreichen anderen Städten protestieren auch in Immenstadt bis zu 180 Menschen gegen die Corona-Politik. Der Großteil trägt den Angaben zufolge keine Masken, auch Abstände werden kaum eingehalten.
+++ 16:46 Corona-Ausbrüche an Bord zweier Luxus-Kreuzfahrtschiffe +++
An Bord der Luxus-Kreuzfahrtschiffe "Europa" und "Europa 2" gibt es mehrere Corona-Fälle - die Schiffe müssen deshalb ihre geplanten Fahrten abbrechen beziehungsweise ändern. "Bei routinemäßigen Tests an Bord der "Europa" und "Europa 2" haben wir Fälle von Covid-19 identifiziert. Den betroffenen Personen geht es gut, sie haben keine beziehungsweise nur milde Symptome", teilt Hapag-Lloyd Cruises mit. Konkrete Zahlen nennt das Unternehmen zunächst nicht. Die positiv Getesteten sowie Kontaktpersonen seien umgehend an Bord getrennt voneinander isoliert worden. "Geplant ist, dass die positiv getesteten Personen in Dubai ausgeschifft werden und hier in Quarantäne gehen, wo sie durch einen medizinischen Dienstleister betreut werden."
+++ 16:30 Weniger Todesfälle aber wieder mehr Neuinfektionen in Österreich +++
Die Neuinfektionszahlen sinken seit ihren Höchstständen Mitte November kontinuierlich in Österreich. Aktuell scheint der Trend allerdings gestoppt. Im Schnitt der letzten sieben Tage melden die Behörden täglich 2186 Neuinfektionen. Für den 27. Dezember werden dagegen 2433 neue Fälle gemeldet, also knapp 250 mehr als im Durchschnitt. Das kann allerdings auch mit Meldeverzögerungen über die Feiertage zu tun haben. Ähnlich wie in Deutschland, wird sich das Meldeaufkommen vermutlich erst im Januar wieder normalisieren. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus nimmt dagegen weiter ab. Aktuell melden die Behörden acht Todesfälle. Mitte November versterben noch mehr als 60 Menschen am Tag.
+++ 16:19 Nach Ausschreitungen: Linke will rechtsextreme Partei Freie Sachsen verbieten +++
Nach Ausschreitungen bei Corona-Protesten in Bautzen werden Forderungen nach einem Verbot der rechtsextremen Partei Freie Sachsen laut. Alle Kriterien seien erfüllt, Innenminister Roland Wöller müsse handeln, schreibt die Linke-Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz auf Twitter. Derweil wächst der Unmut bei der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Landeschef Hagen Husgen argwöhnt, die Polizei werde als Ersatz des politischen Meinungsstreits missbraucht. Die Polizei sei bei den unerlaubten Demonstrationen in Ostsachsen unterbesetzt und überfordert gewesen, sagt Innenpolitikerin Köditz. Ein Verbot der Freien Sachsen löse das Problem zwar nicht, räumte sie ein. "Aber es kann Teil einer Lösung des Problems sein." Zugleich brauche es ein Umdenken der Polizeiführung.
+++ 16:04 Berliner Bürgermeisterin Giffey: Lockdown nicht ausgeschlossen +++
Berlins neue Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey schließt einen Lockdown in der Hauptstadt nicht aus. "Unsere Aufgabe als Politik ist es, sehr, sehr kurzfristig zu reagieren auf die Situation, die sich verändert", sagt die SPD-Politikerin nach dem Besuch einer Intensivstation der Charité. "Ich habe nach wie vor die Haltung, dass wir noch nicht - auch nach dem Gespräch heute - an dem Punkt für einen Lockdown sind", so Giffey. "Aber das ist ein Vorerst, denn es ist klar, wenn die Situation sich verschärft, müssen wir reagieren." Giffey wies auf die verschärften Corona-Regeln hin, die seit Dienstag auch in Berlin gelten. "Wir werden uns sehr genau anschauen, was in den nächsten Tagen darüber hinaus notwendig ist", so die Regierende Bürgermeisterin. Es gehe um eine Balance zwischen dem Aufrechterhalten des öffentlichen Lebens, dem Schutz der Bevölkerung, aber auch der Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur.
+++ 15:52 Infizierter "Kitzloch"-Mitarbeiter wohl ungeimpft aber kein Omikron-Fall +++
Bei dem neuen Corona-Fall im durch die Masseninfektionen im März 2020 berühmt-berüchtigt gewordenen Skilokal "Kitzloch" in Ischgl handelt es sich nicht um die Omikron-Variante des Virus. Dies habe eine Labor-Auswertung ergeben, berichtet die Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf die Tiroler Behörden. Außerdem hätten Prüfungen ergeben, dass die in Österreich geltenden gesetzlichen Bestimmungen unter anderem zur Kontaktnachverfolgung eingehalten worden seien. Am Montag hatten die österreichischen Behörden mitgeteilt, dass ein Mitarbeiter des "Kitzloch" positiv auf das Virus getestet wurde. Das Land Tirol rief deshalb "vorsorglich und sicherheitshalber" alle Menschen zu einem PCR-Test auf, die am 23. oder 24. Dezember in der Bar waren. Laut einem Bericht der von APA zitierten "Tiroler Tageszeitung" vom Dienstag ist der betroffene Mitarbeiter ungeimpft. Er ist nach Angaben von "Kitzloch"-Chef Bernhard Zangerl der einzig positiv getestete Mitarbeiter.
+++ 15:36 Söder will wegen Omikron geänderte Quarantäne-Regeln +++
Angesichts der befürchteten raschen Verbreitung der Omikron-Variante auch in Deutschland bekräftigt CSU-Chef Markus Söder seine Forderung nach einer Überarbeitung der Quarantäne-Regelungen. "Natürlich müssen wir die derzeitigen Quarantäne-Regeln überprüfen. Wir können bei einer rasant wachsenden Epidemie nicht einfach das ganze Land von einem Tag auf den anderen lahmlegen", sagt der bayerische Ministerpräsident der "Bild"-Zeitung. "Das gilt nicht nur für die kritische Infrastruktur, sondern auch für das ganz normale Leben der Menschen." Die Bundesregierung müsse jetzt schnell einen Vorschlag dazu machen, fordert Söder.
+++ 15:18 Indien: Notfallzulassung für Anti-Corona-Tablette und zwei Impfstoffe +++
Indien erteilt der Corona-Tablette von Merck (Molnupiravir) sowie den Impfstoffen Covovax und Corbevax eine Notzulassung. Das Medikament sowie die Impfstoffe sollen in Indien hergestellt werden, wie Gesundheitsminister Mansukh Mandaviya auf Twitter mitteilt. Bislang sind in Indien unter anderem der lokal hergestellte Astrazeneca-Impfstoff Covishield, sowie Covaxin, Sputnik V, Moderna und Johnson & Johnson zugelassen. Das Land ist als Apotheke der Welt bekannt und stellt generell einen Großteil der Impfstoffe weltweit her - besonders für ärmere Länder. Indien hat erst kürzlich Grünes Licht für Booster-Shots für ältere Menschen sowie Impfungen für Kinder gegeben.
+++ 15:11 Bundesregierung will rasch neues Gesetz auf den Weg bringen +++
Bundesjustizminister Marco Buschmann kündigt eine rasche Reaktion der Bundesregierung zum Triage-Beschluss des Bundesverfassungsgerichts an. "Das erste Ziel muss sein, dass es erst gar nicht zu einer Triage kommt. Wenn aber doch, dann bedarf es klarer Regeln, die Menschen mit Handicaps Schutz vor Diskriminierung bieten", schreibt er auf Twitter. Die Bundesregierung werde dazu zügig einen Gesetzentwurf vorlegen. Das Karlsruher Gericht hatte auch mit Verweis auf die Behindertenrechtskonvention entschieden, der Bundestag müsse "unverzüglich" Vorkehrungen zum Schutz von Menschen mit Behinderungen im Fall einer Triage treffen - also wenn Ärzte entscheiden müssen, wen sie angesichts knapper Ressourcen retten und wen nicht.
+++ 15:05 Polizeigewerkschaft: Einschränkungen für Demos aufheben +++
Vor dem Hintergrund massiver Corona-Proteste und gesunkener Infektionszahlen regt die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Sachsen an, Einschränkungen des Versammlungsrechts aufzuheben. Angesichts der sich wöchentlich wiederholenden Versammlungen und dadurch notwendigen Polizeieinsätze entstehe das Gefühl, "dass die Polizei als Ersatz des politischen Meinungsstreits missbraucht wird", erklärt GdP-Landeschef Hagen Husgen. "Gesellschaftliche Probleme lassen sich aber grundsätzlich nicht mit polizeilichen Mitteln lösen." Deswegen sollten mit Auslaufen der aktuellen Verordnung Änderungen beim Versammlungsrecht geprüft werden. In Sachsen sind laut Corona-Verordnung nur ortsfeste Versammlungen mit maximal zehn Teilnehmern erlaubt. Dies wird regelmäßig von Gegnern der Corona-Maßnahmen unterlaufen, die vor allem montagabends teils in Aufzügen mit mehreren Hunderte Menschen durch Sachsens Städte ziehen. Die Polizei müsse durch eine lebensnahe Rechtslage in die Lage versetzt werden, sich auf gewalttätige Verläufe, die durch Extremisten provoziert werden, zu konzentrieren, heißt es von der GdP. "Es darf nicht Aufgabe der Polizei sein, einen breit auf der Straße ausgeführten Meinungsstreit, sofern er friedlich ist, mit polizeilichen Mitteln zu stoppen, nur weil die Politik diesen Disput an die Polizei outgesourct hat."
+++ 14:48 Israel lockert Quarantäne-Regeln für Geimpfte +++
Israel lockert einen Monat nach der Entdeckung der Omikron-Variante im eigenen Land die Quarantäne-Regeln für Geimpfte. Wer vollständig gegen Corona geimpft ist und in Kontakt mit einem Infizierten kommt, muss nur noch in Quarantäne, bis ein negatives Testergebnis vorgelegt werden kann. Das teilt das Büro von Ministerpräsident Naftali Bennett mit. Zudem müssten Betroffene zehn Tage lang Orte mit vielen Menschen und den Kontakt zu besonders gefährdeten Personen meiden. Bisher war eine Quarantäne von mindestens sieben Tagen für alle Personen vorgeschrieben. Dies gilt künftig nur noch für Ungeimpfte. Als vollständig geimpft gilt in Israel, wer in den vergangenen sechs Monaten seine zweite Impfung oder bereits die Booster-Impfung erhalten hat. Hintergrund der Regierungsentscheidung ist nach Medienberichten die Befürchtung, dass sonst aufgrund der infektiöseren Omikron-Variante in Kürze große Teile der Bevölkerung in Quarantäne wären.
+++ 14:31 "Zurzeit herrscht bei Triage-Entscheidungen Willkür" +++
Das Bundesverfassungsgericht verpflichtet den Bundestag, im Falle von Triage-Entscheidungen die Bevorzugung von Menschen mit Behinderung gesetzlich festzuschreiben. Der Patientenschutz ich hocherfreut über diese Entscheidung. Im Gespräch mit ntv erläutert Stiftungsvorstand Eugen Brysch, warum.
+++ 14:13 WHO warnt vor zahlreichen Krankenhauseinweisungen in Europa +++
Obwohl die Omikron-Variante des Coronavirus offenbar leichtere Krankheitsverläufe auslöst, wird sie in Europa nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu "einer großen Zahl von Klinikeinweisungen" führen. Dies sei einfach durch die zu erwartende Masse an Infektionen der Fall, sagt Catherine Smallwood von der WHO-Europadirektion. Vor allem Ungeimpfte werden ihren Angaben zufolge betroffen sein. Zwar deuteten vorläufige Daten aus den zuerst in Europa betroffenen Ländern England, Schottland und Dänemark darauf hin, dass Omikron weniger schwere Covid-19-Erkrankungen auslöse als die bisher dominierenden Varianten des Coronavirus, so Smallwood. Diese Auswertungen müssten aber "mit Vorsicht" betrachtet werden. Bei den beobachteten Fällen handele es sich vor allem "um junge Leute mit guter Gesundheit in Ländern mit einer hohen Impfquote", führt die WHO-Expertin aus. "Wir kennen noch nicht die Auswirkungen von Omikron bei den besonders gefährdeten Gruppen: ältere Menschen, die noch nicht vollständig geimpft sind."
+++ 13:57 Israel vergibt Booster drei Monate nach zweiter Impfung +++
Israel vergibt die Booster-Impfung gegen das Coronavirus ab sofort schon drei Monate nach der zweiten Impfung. Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Nachman Asch, habe eine entsprechende Anweisung gegeben, teilt das Ministerium mit. Bisher hatte Israel die Booster-Impfung erst fünf Monate nach der zweiten Impfung vergeben. Angesichts der Omikron-Variante des Coronavirus sei es notwendig, die Immunität in der Bevölkerung so schnell wie möglich zu steigern, heißt es in der Mitteilung.
+++ 13:33 Lauterbach begrüßt Gerichtsbeschluss zu Triage +++
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach begrüßt den Beschluss des Bundesverfassungsgerichts zur sogenannten Triage "ausdrücklich" . Bei Twitter schreibt der SPD-Politiker weiter: "Menschen mit Behinderung bedürfen mehr als alle anderen des Schutzes durch den Staat. Erst recht im Falle einer Triage. Jetzt aber heißt es, Triage durch wirksame Schutzmaßnahmen und Impfungen zu verhindern." Das Karlsruher Gericht hatte auch mit Verweis auf die Behindertenrechtskonvention entschieden, der Bundestag müsse "unverzüglich" Vorkehrungen zum Schutz von Menschen mit Behinderungen im Fall einer Triage treffen - also wenn Ärzte entscheiden müssen, wen sie angesichts knapper Ressourcen retten und wen nicht. Bei der Umsetzung habe der Gesetzgeber Spielräume.
+++ 13:13 Söder fordert Pflegebonus für gesamte Gesundheitsbranche +++
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert die Ausweitung des geplanten Pflegebonus auf alle Beschäftigten in der Gesundheitsbranche. "Wir brauchen einen Pflegebonus für alle, die mit der medizinischen Versorgung zu tun haben", sagt der CSU-Chef zu "Bild"-Zeitung. Es gehe dabei um Beschäftigte in Krankenhäusern bis hin zu Arzthelferinnen. Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP will eine Bonuszahlung für Pflegekräfte veranlassen. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte angekündigt, dafür würde "erstmal eine Milliarde Euro" bereitgestellt.
+++ 13:01 Epidemiologe Ulrichs: Corona könnte 2022 Pandemie-Potenzial verlieren +++
Der Epidemiologe Timo Ulrichs hält es für möglich, dass sich die Corona-Pandemie infolge der Durchseuchung in der Bevölkerung und der Impfungen 2022 zur Endemie abschwächt. "Es könnte schon nächstes Jahr so weit sein, dass das Coronavirus in Form der Omikron-Variante sein pandemisches Potenzial verliert", sagt der Wissenschaftler von der Berliner Akkon Hochschule für Humanwissenschaften dem Nachrichtenportal Watson. Neben der sich rasch ausbreitenden Virusvariante sorge die Durchimpfung mit der vierten Dosis im Frühjahr dafür, dass das Virus sein pandemisches Potenzial verliere. Ulrichs schränkte allerdings ein, sollte sich eine aggressivere und andersartige Virusvariante bilden, könnte das einen Strich durch die Rechnung machen.
+++ 12:42 Anti-Covid-Medikament: Regierung kauft eine Million Packungen +++
Die Bundesregierung kauft eine Million Packungen des Medikaments Paxlovid der US-Firma Pfizer gegen schwere Covid-Verläufe. Das sagt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Mit ersten Lieferungen werde noch im Januar gerechnet.
+++ 12:26 Zahl der Omikron-Fälle steigt um 45 Prozent +++
Das Robert-Koch-Institut (RKI) zählt bislang 10.443 Covid-19-Fälle in Deutschland, die der Omikron-Variante des Coronavirus zugeordnet werden. Das entspreche einem Zuwachs von 45 Prozent oder 3218 Fällen gegenüber dem Vortag, teilt das RKI mit. Es werde allerdings mit einer hohen Anzahl an Neu- und Nachmeldungen gerechnet. Inzwischen stehen insgesamt vier Todesfälle in Verbindung mit der Omikron-Variante, drei der Toten waren im Alter von 60 bis 79 Jahren, eine Person zwischen 35 und 59 Jahre alt. Den ersten Omikron-Todesfall hatte das RKI am 23. Dezember gemeldet. Das RKI zählt nur Omikron-Fälle, bei denen ein Nachweis mittels Gesamtgenomsequenzierung oder ein labordiagnostischer Verdacht mittels variantenspezifischer PCR eine Infektion mit Omikron zeigte.
+++ 12:17 Erfolg für Klage zur Klärung der Triage +++
Krankenhäuser müssen mit harten Triagen rechnen. In einer Verfassungsbeschwerde fordern mehrere Menschen mit Behinderung eine gesetzliche Versicherung der eigenen Versorgung in einem solchen Notstand. Nun fällt das Bundesverfassungsgericht ein Urteil.
+++ 12:03 Grünen-Gesundheitsexperte: Erst Angebote, dann Impfpflicht +++
Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen spricht sich dafür aus, vor der Einführung einer allgemeinen Impfpflicht gegen Corona zuerst ausreichend Impfangebote zu schaffen. "Bevor wir eine Pflicht dann letztlich scharf schalten und umsetzen, müssen dem Ganzen auch hinreichend Angebote vorausgegangen sein", sagt er im Bayerischen Rundfunk. Dahmen verweist auf aktuell "lange Schlangen" vor Impfzentren und Arztpraxen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach habe für genug Impfstoff für das erste Quartal des Jahres gesorgt. "Das jetzt alles zu verimpfen und umzusetzen, bei allen Menschen, die ja gerade zur Zeit in großer Zahl bereit sind, sich auch impfen zu lassen, das muss alles vorgeschaltet sein. Und wenn das dann nicht reicht, dann wird auch eine Pflicht notwendig sein und gegebenenfalls greifen."
+++ 11:39 Infektionszahlen in Griechenland explodieren +++
In Griechenland wird erwartet, dass die Zahl der Corona-Neuinfektionen am Dienstag binnen 24 Stunden auf mehr als 15.000 Fälle steigt. Das sagt Gesundheitsminister Thanos Plevris im Staatssender ERT. Die genauen Daten veröffentlicht die Gesundheitsbehörde jeweils am frühen Abend. Erst am Vortag war mit 9284 Fällen der höchste Stand von Neuinfektionen seit Pandemiebeginn verzeichnet worden. Plevris äußert sich nicht zum Anteil der Omikron-Variante; die Zeitung "To Proto Thema" berichtet jedoch, im Großraum Athen könnte es sich nach Untersuchung der Daten mittlerweile bei gut 70 Prozent der Neuinfektionen um Omikron handeln.
+++ 11:23 Impftempo zieht nach Weihnachten wieder an +++
Nach den Weihnachtstagen mit vergleichsweise wenig Impfungen haben sich Anfang der Woche wieder deutlich mehr Menschen gegen Corona impfen lassen. Am Montag bekamen knapp 491.000 Bürger und Bürgerinnen in Deutschland eine Dosis verabreicht, wie aus Zahlen des Robert-Koch-Instituts vom Dienstag hervorgeht (Stand 8.00 Uhr). Vom 24. bis 26. Dezember bewegte sich die Zahl zwischen rund 36.000 und knapp 76.000. Bei den Auffrischungsimpfungen steht das Saarland an der Spitze (43,4 Prozent), gefolgt von Niedersachsen (39,6 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (39,5 Prozent). Das Schlusslicht bildet Sachsen (28,8 Prozent).
+++ 10:53 Frankreich erhöht Lohn von Intensivpersonal in Kliniken um 100 Euro +++
Frankreich erhöht den Monatslohn von Pflegerinnen und Pflegern auf den Intensivstationen der Krankenhäuser um 100 Euro. Die Prämie werde bereits ab Januar im Zuge einer geplanten grundlegenden Verbesserung der Arbeitsbedingungen gezahlt, kündigt Premierminister Jean Castex beim Besuch einer Klinik in Créteil bei Paris an. Angesichts der Corona-Krise werde Intensivpersonal dringender denn je benötigt. "Es geht nicht nur um eine moralische, sondern auch um eine materielle Unterstützung der Regierung", sagt Castex. Landesweit würden rund 24.000 Pflegerinnen und Pfleger von dem Lohnplus profitieren.
+++ 10:34 Infektionszahlen in Belgien sinken +++
In Belgien sinkt die Zahl der Corona-Infektionen. Laut der Gesundheitsbehörde Sciensano fällt die 14-Tage-Inzidenz auf 918 Fälle pro 100.000 Menschen. Tägliche Infektionen gehen laut den am Dienstag veröffentlichten Daten um 25 Prozent zurück, auf 6571. Rund 136 Corona-Patienten werden demnach täglich in Krankenhäuser eingewiesen, ein Rückgang von 29 Prozent. Laut dem Virologen Emmanuel André gehen rund 60 Prozent der Corona-Fälle in Belgien auf Omikron zurück.
+++ 10:04 Globales 40-Prozent-Impfziel der WHO wird verfehlt +++
Dutzende Länder vor allem in Afrika werden das Ziel von 40 Prozent Corona-Geimpften bis Ende dieses Jahres verfehlen. Dieses Ziel hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Sommer ausgegeben. Kurz vor Weihnachten waren nach ihren Angaben in rund der Hälfte der 194 Mitgliedsländer noch keine 40 Prozent der Bevölkerung geimpft. In rund 40 Ländern waren es noch nicht einmal zehn Prozent.
+++ 09:46 Grünen-Politiker Kellner gegen höhere Kassenbeiträge für Ungeimpfte +++
Der Bundesgeschäftsführer der Grünen, Michael Kellner, hat sich gegen höhere Krankenkassenbeiträge für Ungeimpfte ausgesprochen. "Unser Gesundheitswesen basiert auf dem Gedanken der Solidarität", sagt der neue Staatssekretär im Wirtschaftsministerium im ZDF. Es sei also egal, ob man jeden Morgen joggen gehe oder 20 Zigaretten am Tag rauche. "Die Beitragssätze sind für alle Menschen gleich." Das solle beibehalten werden. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hatte zuvor seinen Vorstoß bekräftigt, Ungeimpfte für den Fall einer allgemeinen Impfpflicht mit höheren Krankenkassenbeiträgen an den Kosten einer Covid-19-Behandlung zu beteiligen.
+++ 09:30 Verfassungsgericht verpflichtet Gesetzgeber zu Triage-Regelungen +++
Der Gesetzgeber muss "unverzüglich" Vorkehrungen zum Schutz von Menschen mit Behinderungen im Fall einer sogenannten Triage treffen. Er müsse in Pandemiezeiten der aus dem Grundgesetz folgenden Handlungspflicht nachkommen, teilt das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe mit.
+++ 09:20 Impfskepsis im Osten für Ramelow eine Überraschung +++
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow ist von der vergleichsweise großen Corona-Impfskepsis in den ostdeutschen Bundesländern überrascht worden. Er habe dies "überhaupt nicht" kommen sehen, sagt der Linken-Politiker in einem Interview der "Thüringischen Landeszeitung". "Bei DDR-sozialisierten Menschen und in den neuen Ländern generell war bisher nachweislich in allen Impfkategorien die Impfbereitschaft wesentlich höher als in Westdeutschland. Ich habe beim mRNA-Impfstoff nicht mit der Ablehnung durch 30 bis 40 Prozent der Bevölkerung gerechnet." Dass die relativ niedrigen Impfquoten ein Ausdruck einer Unzufriedenheit mit den Politikern sein könnten, weist Ramelow zurück: "Man muss mit gar keinem Politiker zufrieden sein, wenn es um medizinische Entscheidungen geht. Da sollte man mit seinem Arzt reden." Er bekräftigt seine Hoffnung, dass der jetzt zugelassene Totimpfstoff von Novavax ein Schlüssel sein könnte, um mehr Menschen für das Impfen zu erreichen.
+++ 08:56 Holetschek: Prüfen verkürzte Quarantänezeit +++
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek spricht sich dafür aus, über eine Verkürzung der Corona-Quarantänezeit nachzudenken. Man müsse sich das genau anschauen auch mit Bezug auf die kritische Infrastruktur, sagt der CSU-Politiker im ZDF. "Es ist schon wichtig, dass wir da die Quarantäne überprüfen." Er erwarte, dass das Robert-Koch-Institut dazu sehr zeitnah Vorschläge vorlegen werde. Der Vize-Vorsitzende der Unionsfraktion, Sepp Müller (CDU), hatte eine verkürzte Freitestmöglichkeit schon nach fünf Tagen ins Gespräch gebracht, um eine Massenquarantäne angesichts der hoch ansteckenden Virusvariante Omikron zu verhindern.
+++ 08:28 Designierter FDP-Generalsekretär spricht sich gegen Impfregister aus +++
Der designierte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hält nichts von einemnationalen Impfregister. "Ich glaube, dass ein Zugriff des Staates auf Gesundheitsdaten ermöglicht werden soll, der definitiv nicht verhältnismäßig ist", sagt er im Deutschlandfunk. Im übrigen würde die Einführung eines solchen Registers viel Zeit und Geld in Anspruch nehmen. "Zeit haben wir gerade in der Pandemie-Bekämpfung nicht." Er gehe daher davon aus, dass wie bei den 3G-Regeln stichprobenartig auf eine Immunisierung geprüft und Verstöße mit Geldbußen geahndet werden sollten. "Aber Daten über die gesamte Bevölkerung zu sammeln, finde ich außerordentlich kritisch."
+++ 07:54 Justizminister Buschmann gegen nationales Impfregister +++
Bundesjustizminister Marco Buschmann spricht sich gegen den Aufbau eines nationalen Impfregisters aus, um die geplante allgemeine Impfpflicht zu überwachen. "Bei nationalen Registern, die Daten über die gesamte Bevölkerung speichern, bin ich stets zurückhaltend", sagt der FDP-Politiker der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Datenschützer befürchten hier den Einstieg in einen umfassenden Zugriff des Staates auf alle Gesundheitsdaten der Bürgerinnen und Bürger." Außerdem koste der Aufbau eines solchen Registers Zeit, die man nicht habe. Buschmann plädierte stattdessen für stichprobenartige Kontrollen ähnlich wie jetzt auch schon bei der 3G-Regel im Bahnverkehr und für ein Bußgeld bei Verstößen. "Der Staat kann und soll gar nicht jeden und alles jederzeit kontrollieren."
+++ 07:30 Indonesien meldet erste lokale Omikron-Übertragung +++
Indonesien meldet die erste lokal übertragene Omikron-Ansteckung. Dabei handele es sich um einem 37-jährigen Mann, der zuletzt nicht im Ausland gewesen sei und keinen Kontakt zu Reisenden gehabt habe, teilt das Gesundheitsministerium des südostasiatischen Landes mit. Er weise bislang keine Symptome auf und befinde sich in einem Krankenhaus in der Hauptstadt Jakarta in Quarantäne. Die Behörden versuchten seine Kontakte zu ermitteln.
+++ 07:00 30 Prozent mehr Neuinfektionen in der Türkei +++
In der Türkei ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen um 30 Prozent gestiegen und damit so stark wie noch nie in diesem Jahr. Das Gesundheitsministerium meldet für Montag 26.099 neue Ansteckungen. Angesichts der raschen Ausbreitung der neuen Virusvariante Omikron ruft Gesundheitsminister Fahrettin Koca die Bevölkerung zu Auffrischimpfungen auf. "Die Omikron-Variante breitet sich schneller aus als andere Varianten", twitterte Koca am Montagabend. Man müsse vorsichtig sein und sich einen Booster verabreichen lassen. Zuletzt waren die täglichen Neuinfektionszahlen auf ein Niveau von rund 20.000 gefallen von noch etwa 30.000 im Oktober.
+++ 06:47 Immunsystem von Kindern ist stärker als oft vermutet +++
Das Immunsystem von Kindern ist keineswegs schwächer als das von Erwachsenen, berichten Forscher im Fachmagazin "Science Immunology" nach entsprechenden Versuchen mit jungen Mäusen und menschlichen Zellen. Insbesondere die T-Zellen des Immunsystems reagierten blitzschnell und effektiv, wenn sie Kontakt mit einem zuvor unbekannten Virus hatten. Möglicherweise erkläre das - neben anderen Faktoren - auch den oft milderen Verlauf von Corona-Infektionen bei Kindern. Das kindliche Immunsystem habe den Ruf, schwach und unterentwickelt zu sein, sagt Studienleiterin Donna Farber vom Columbia University Medical Irving Center in New York.
+++ 06:15 NRW setzt Beschluss der Gesundheitsminister nicht um +++
Das Land NRW setzt sich mit seiner Dienstag in Kraft tretenden Corona-Schutzverordnung über eine Entscheidung der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) hinweg. Die Ministerrunde hatte Mitte Dezember entschieden, dass Menschen mit einer Auffrischungsimpfung gleichzusetzen seien mit doppelt Geimpften, die einen negativen Test vorweisen können (2G plus). Eine Sprecherin von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sagt der Düsseldorfer "Rheinischen Post" zur Begründung: "NRW hat sich mit Blick auf das Infektionsgeschehen entschieden, 2G-plus nur in sehr ausgewählten Bereichen anzuwenden." In diesen besonderen Bereichen, in denen zum Schutz keine Maske getragen werden könne, sei es auch für Geboosterte nach derzeitigem Stand infektiologisch geboten, einen ergänzenden aktuellen Test vorzulegen, "um diese Bereiche und Settings für alle Beteiligten möglichst sicher auszugestalten". Zudem verweist die Sprecherin auf die Omikron-Variante, die um einiges infektiöser sei als die vorangegangenen Virusvarianten.
+++ 05:49 Holetschek: Impfpflicht ohne Sanktionen ist "zahnloser Tiger" +++
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hält an seinem Vorstoß fest, Ungeimpfte mit höheren Krankenkassenbeiträgen an den Kosten einer Covid-19-Behandlung zu beteiligen. "Solidarität ist keine Einbahnstraße", sagt Holetschek bei "Bild" mit Blick auf die Kosten der gesetzlichen Krankenkassen, die durch die Behandlung ungeimpfter Covid-19-Patienten entstehen. Es gehe auch darum zu prüfen, wie die Impfpflicht und mit welchen Sanktionen sie umgesetzt werden könne. "Eine Impfpflicht ohne Sanktionen ist ein zahnloser Tiger."
+++ 05:09 RKI meldet 21.080 Neuinfektionen, Inzidenz bei 215,6 +++
Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 21.080 Neuinfektionen gemeldet. Das sind 2348 Fälle weniger als vergangenen Dienstag. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 215,6 von 222,7 am Vortag. 372 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Das RKI weist darauf hin, dass während der Feiertage und zum Jahreswechsel weniger getestet wird und demnach vermutlich weniger Fälle gemeldet werden.
Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.
Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.
+++ 04:40 Kontaktbeschränkungen sind in Kraft +++
Ab heute gelten in ganz Deutschland die von Bund und Ländern kürzlich beschlossenen Kontaktbeschränkungen. Drinnen und draußen dürfen sich nur noch bis zu zehn Geimpfte und Genesene zusammen aufhalten. Bei den Ungeimpften dürfen sich die Angehörigen eines Haushaltes nur noch mit zwei weiteren Menschen treffen. Clubs und Diskotheken werden geschlossen. Für Freizeit, Kultur und Einzelhandel gilt weiter die 2G- oder 2G-Plus-Regel. Ausgenommen sind Geschäfte des täglichen Bedarfs. In einigen Ländern waren verschärfte Corona-Regeln bereits zuvor in Kraft getreten.
+++ 03:48 Patientenschützer: Bundestag muss Triage regeln +++
Patientenschützer sehen den Bundestag in der Pflicht, Regelungen zur sogenannten Triage bei der Behandlung von Covid-19-Erkrankten festzulegen. "Die Bundestagsabgeordneten sind die einzigen, die demokratisch zu einer solchen Entscheidung legitimiert sind", sagt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Deutschen Presse-Agentur. Vor allem gehe es um die Frage, ob jemand vom Beatmungsgerät genommen wird. Die Regeln müssten in allen Krankenhäusern gleich sein, fordert Brysch. "Und lieber entscheidet das der Bundestag als Ökonomen."
+++ 03:04 Lehrerverband fordert Vorbereitungen für Schul-Lockdown +++
Angesichts einer Zunahme schwerer Corona-Erkrankungen unter Kindern in den USA fordert der Deutsche Lehrerverband Vorbereitungen für mögliche Schulschließungen. "Sobald die fünfte Welle Deutschland erreicht, müssen wir schnell reagieren können", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger dem "Tagesspiegel". Sollten im Januar Distanz- und Wechselunterricht sowie Notbetreuung nötig werden, müssten die Pläne dafür jetzt in Gang gesetzt werden. Bis zur nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 7. Januar könne man damit nicht warten. Ein kurzer, harter Schul-Lockdown sei besser häufige Einzel-Schulschließungen in den kommenden Monaten.
+++ 02:37 Apple macht New Yorker Läden dicht +++
Apple schließt angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen seine Geschäfte in New York. Kunden könnten jedoch Artikel, die sie zuvor online bestellt hätten, dort abholen, teilt Apple mit.
+++ 01:53 KBV-Chef Gassen hält nichts von Impfpflicht +++
Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, lehnt eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus ab. "Besser, als jetzt ein großes, unbeherrschbares Rad zum Thema Impfpflicht und Impfregister zu drehen, wäre es, alle Anstrengungen aufs Impfen und Boostern zu richten", sagt Gassen der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die KBV halte "die zeitnahe Erstellung eines zentralen Registers zur Vorbereitung einer möglichen Corona-Impfpflicht für unrealistisch", so Gassen. Der Aufbau würde "Monate, vielleicht auch Jahre dauern". Man könne den Leuten „nicht ernsthaft eine Impfpflicht auferlegen und dann feststellen, dass die Wirkung des Impfstoffes immer nur ein paar Monate hält".
+++ 00:55 Zehn Polizisten bei Protesten in Bautzen verletzt +++
Zehn Polizisten sind bei Ausschreitungen bei Corona-Protesten in Bautzen verletzt worden. Außerdem seien einige Fahrzeuge beschädigt worden, teilt die Polizei mit. Nach Angaben eines Sprechers war ab etwa 18.00 Uhr ein starker Zulauf in der Stadt in der Oberlausitz zu verzeichnen. Insgesamt hätten sich etwa 500 bis 600 Menschen an den Demonstrationen beteiligt. Die Beamten hätten versucht, die Aufzüge zu stoppen. Dabei seien sie mit Flaschenwürfen und Pyrotechnik sowie körperlicher Gewalt angegriffen worden, schildert ein Polizeisprecher am späten Abend. Die Beamten hätten Reizgas und Schlagstöcke eingesetzt. Im vorderen Drittel der Demonstrationszüge seien "Personen eher dem extremistischen Spektrum zuzuordnen" gewesen. Letztlich sei es gelungen, zunächst etwa 100 Menschen festzusetzen und deren Identität aufzunehmen. Später seien etwas entfernt weitere rund 30 Personen gestoppt worden. Mehr dazu hier.
+++ 00:13 US-Gesundheitsbehörde verkürzt Quarantäne nach Infektion +++
Die US-Gesundheitsbehörde verkürzt die empfohlene Isolationsdauer nach einer Corona-Infektion von zehn auf fünf Tage. Grund seien wissenschaftliche Erkenntnisse, dass die meisten Ansteckungen früh im Krankheitsverlauf stattfinden - in der Regel in den ein bis zwei Tagen vor dem Auftreten der Symptome und in den zwei bis drei Tagen danach, teilt die CDC mit. Bisher hatte die Behörde eine Isolation von zehn Tagen empfohlen. Unter Isolation versteht die Behörde die Zeit nach einer bestätigten Infektion.
+++ 23:33 Personalausfall: Hunderte US-Flieger bleiben am Boden +++
Erneut sind in den USA wegen Personalmangels nach Omikron-Infektionen Hunderte Flüge ausgefallen. US-Medien berichten unter Berufung auf die Flugdaten-Website Flight Aware, dass am Montag rund 1000 Flüge innerhalb, in die oder aus den USA betroffen waren. Die Fluglinie Delta erklärt, dass sie mit mehr als 200 Streichungen ihrer mehr als 4000 geplanten Flüge für Montag rechnete. Neben Personalausfall aufgrund von Omikron sei dafür auch winterliches Wetter in Minneapolis, Seattle, Salt Lake City und anderen Gebieten der USA verantwortlich.
+++ 22:55 Omikron breitet sich aus: Dänemark und Island verzeichnen Höchstwerte bei Neuinfektionen +++
Dänemark und Island sind von Omikron schwer getroffen. Beide Länder vermelden neue Höchststände bei den Neuinfektionen. In Dänemark wurden binnen 24 Stunden 16.164 Corona-Fälle registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 1621, das ist der weltweit höchste Wert. Auch Island meldete eine Rekordzahl an Neuinfektionen. Binnen 24 Stunden wurden 672 Ansteckungen verzeichnet. Bis Mitte Dezember hatten die isländischen Behörden noch weniger als 200 neue Fälle pro Tag registriert. Vor der Ausbreitung der Omikron-Variante hatten Dänemark und Island mit die niedrigsten Infektionsraten in Europa aufgewiesen.
+++ 22:16 Tausende Menschen protestieren erneut gegen Maßnahmen +++
In zahlreichen deutschen Städten sind heute Zehntausende Menschen gegen Corona-Schutzmaßnahmen auf die Straße gegangen. Vor allem im Osten Deutschlands hatten die Demonstrationen großen Zulauf. In Mecklenburg-Vorpommern waren es in mehreren Städten nach Polizeiangaben insgesamt etwa 15.000 Teilnehmer. Im Süden Brandenburgs waren es an 16 Orten insgesamt rund 9000 Teilnehmer, rund 3000 davon in Cottbus. In Magdeburg zogen nach Angaben der Polizei rund 5000 Menschen vom Domplatz aus durch die Stadt. In Halle und in Halberstadt sprachen Polizeisprecher von jeweils rund 1500, in Wittenberg von 1900 und in Bitterfeld von 1100 Demonstranten.Auch in zahlreichen Thüringer Orten wurde wieder demonstriert. Allein in Gera gingen am Abend rund 2000 Menschen auf die Straße, wie eine Polizeisprecherin sagte. In Bautzen wollten Einsatzkräfte nach Polizeiangaben einen Aufzug stoppen. Dabei seien sie "massiv" mit Feuerwerkskörpern und Flaschen beworfen worden, schrieb die Polizei auf Twitter. In Pirmasens griffen zwei Teilnehmer einer Versammlung Einsatzkräfte an. Einer der beiden Angreifer sei zuvor auf die Pflicht zum Tragen einer Maske hingewiesen worden. Drei Beamte wurden nach Polizeiangaben leicht verletzt.

Bei einer Corona-Demo in Ravensburg werden Teilnehmer von Polizisten begleitet.
(Foto: picture alliance/dpa)
+++ 21:47 In diesen Bundesländer steigen die Neuinfektionen +++
Die Neuinfektionen in Bayern fallen aufgrund der Nachmeldungen aus der Reihe. Die 7.259 stammen von Samstag, Sonntag und Montag. Abgesehen davon steigen die Zahlen im Wochenvergleich in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, im Saarland und in Schleswig-Holstein. Der Anteil an Covid-19-Intensivpatienten ist im Wochenvergleich in Thüringen, Hessen sowie in Hamburg angestiegen.
+++ 21:05 Aktuelle Datenlage in Deutschland: 20.325 neue Fälle gemeldet +++
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 7.010.845 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 20.325 neue Fälle hinzu. Das sind 29,3 Prozent mehr als am Montag vergangener Woche. Damals wurden 15.725 Neuinfektionen gemeldet. Der Einbruch im Meldeaufkommen fällt aufgrund von Nachmeldungen aus Bayern weniger umfangreich aus als erwartet. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 196 auf 110.541. Damit steigen die Zahlen leicht an, am vergangenen Montag wurden bundesweit 184 neue Todesfälle übermittelt. Als aktuell infiziert gelten rund 679.173 Personen.
Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,77 angegeben (Vortag: 0,81). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 4201 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 2443 davon werden invasiv beatmet.
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Quelle: ntv.de, ino/dpa/AFP/rts