Panorama

Verletzte in München Aggressive Stimmung bei Rap-Festival

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Die Polizei erhöhte die Zahl der eingesetzten Beamten am Samstag von etwa 300 auf 400.

Die Polizei erhöhte die Zahl der eingesetzten Beamten am Samstag von etwa 300 auf 400.

(Foto: picture alliance/dpa)

Während Hunderttausende in Berlin und Hamburg bei schönstem Wetter ausgelassene Open-Air-Partys feiern, geht es bei einem Rap-Festival in München so hitzig zu, dass die Veranstaltung kurz vor dem Abbruch steht. Die Besucher seien "bemerkenswert aggressiv" gewesen, teilt die Polizei mit.

Bei einem großen Rap-Festival mit mehr als 40.000 Besuchern ist es am Wochenende in München zu Ausschreitungen und Verletzten gekommen. Ein Sprecher des Münchner Polizeipräsidiums berichtete, dass die Stimmung beim Publikum "bemerkenswert aggressiv" gewesen sei. Bereits am Freitag, dem ersten Tag des dreitägigen Rolling-Loud-Festivals, seien neun Ordner verletzt worden, es sei zu Flaschen- und Steinwürfen gekommen. Auch einzelne Besucher seien an den Tagen verletzt worden.

Laut Polizei zog ein Sicherheitsunternehmen wegen der Vorfälle auf dem Gelände an der Münchner Messe seine 65 Ordner ab. Es seien aber mehrere Sicherheitsunternehmen vor Ort gewesen. Die Polizei hatte wegen der Vorfälle die Zahl der eingesetzten Beamten am Samstag von etwa 300 auf 400 erhöht. Zwischenzeitlich habe sogar ein Abbruch der Veranstaltung im Raum gestanden. Nach Angaben der Polizei wurde die Stimmung dann ab Samstagabend ruhiger. Am Sonntag seien die Konzerte wie geplant weitergelaufen.

Keine Zwischenfälle in der Hauptstadt: Rund 200.000 Menschen feierten bei "Rave the Planet" in Berlin.

Keine Zwischenfälle in der Hauptstadt: Rund 200.000 Menschen feierten bei "Rave the Planet" in Berlin.

(Foto: picture alliance/dpa)

Auf die Probleme sei damit reagiert worden, dass in die Menschenmenge zusätzliche sogenannte Wellenbrecher eingebaut worden seien. Mit diesen Gittern werden bei Großveranstaltungen die Besucher voneinander getrennt und in Gruppen separiert. Zudem sind laut Polizei Matten auf den Boden gelegt worden, damit Konzertbesucher keine Kieselsteine mehr zum Werfen aufheben können. Begonnen hatten die Probleme am ersten Tag an der zweiten Bühne des Musikfestivals. "Es waren mehr Menschen vor der Bühne als eigentlich zugelassen sind", meinte ein Polizeisprecher. Letztlich habe die Stadt München entschieden, diese Bühne an diesem Tag vorzeitig zu schließen. Zwei Auftritte hätten deswegen dann dort nicht mehr stattfinden können. An der Hauptbühne sei das Programm weitergegangen.

Das Festival Rolling Loud fand zum ersten Mal in Deutschland statt. Seinen Start hatte das Festival im US-Bundesstaat Florida, später entwickelten sich dann weltweit Ableger, die Veranstalter sprechen vom größten Rap-Festival der Welt. Von den Veranstaltern war bislang keine Stellungnahme zu erhalten. Eine Sprecherin kündigte allerdings eine "umfassende Pressemitteilung" an, die bis zum frühen Sonntagabend noch nicht vorlag.

Die Organisatoren hatten im Vorfeld der Deutschland-Premiere erklärt, dass sich Rolling Loud "von einem bescheidenen eintägigen Festival in Miami zu einer massiven, weltweiten Attraktion mit zahlreichen Events auf mehreren Kontinenten entwickelt" habe. Der internationale Erfolg sei "ein Beweis für die immense globale Zugkraft von Hip-Hop". Für die Konzerte in München waren die Künstler Travis Scott, Kendrick Lamar und Wizkid als Zugnummern angekündigt.

Berlin und Hamburg: Feiern bis tief in die Nacht

Bestes Partywetter sorgte bei "Schlagermove", "Rave The Planet" und etlichen anderen Open-Air-Veranstaltungen für entsprechende Laune: Bei Temperaturen bis zu 35 Grad ließ es sich am Wochenende bis tief in die Nacht hinein gut feiern. Allerdings stellte die Hitze viele auch vor Herausforderungen: Bei so manchem Paradegast spielte der Kreislauf nicht mehr mit.

Die Feuerwehr in Berlin, wo am Samstag die Techno-Parade "Rave The Planet" mit rund 200.000 Teilnehmern lief, vermeldete angesichts der Hitze ein erheblich erhöhtes Einsatzaufkommen. Beim "Schlagermove" in Hamburg mit rund 400.000 Gästen richtete die Feuerwehr einen kühlenden Sprühregen ein. Bis zu 35,7 Grad heiß war es am Samstag nach vorläufigen Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD).

Das nach eigenen Angaben größte Festival für Weltmusik im thüringischen Rudolstadt lockte am Wochenende mehr als 90.000 Besucher an. Damit seien rund 10.000 Musikfans mehr angereist als im vergangenen Jahr, teilte die Festivalleitung zum Abschluss mit. Die 31. Auflage des Festivals für Roots, Folk und Weltmusik hatten den Angaben nach rund 1000 Künstler aus mehr als 30 Ländern bestritten. Die Organisatoren hatten bei der Sommerhitze eine Turnhalle als Ruhepunkt und zusätzliche medizinische Versorgungsstelle bereitgestellt.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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