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Hochwasser und Wintereinbruch Alarmstufe 2 in Schöna, Lawinengefahr in Bayern

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Die Höhenlagen der Allgäuer Alpen am Nebelhorn sind tief verschneit.

Die Höhenlagen der Allgäuer Alpen am Nebelhorn sind tief verschneit.

(Foto: IMAGO/Jan Eifert)

Schwere Niederschläge machen auch Deutschland zu schaffen. In einigen Orten gelten erste Alarmstufen, der Wasserpegel der Elbe in Dresden ist höher als vier Meter. In den Hochlagen der bayerischen Alpen besteht Lawinengefahr, in München hat ein Rollstuhlfahrer noch Glück im Unglück.

Dauerregen und Schnee sorgen in Teilen Deutschlands für eine angespannte Lage. In den bayerischen Alpen bringt der Wintereinbruch eine erhöhte Lawinengefahr in höheren Lagen mit sich. Oberhalb von etwa 1200 Metern hat sich dort eine geschlossene Schneedecke gebildet. In den Hochlagen ist diese laut dem Lawinenwarndienst Bayern bis zu einem Meter dick.

Frischer, durch den teils starken Wind angesammelter Schnee sei problematisch und könnte sich im kammnahen Steilgelände als Schneebrett lösen, heißt es weiter "In den Hochlagen der Berchtesgadener Alpen fällt am meisten Neuschnee." Lawinen mittlerer Größe, die für eine Verschüttung ausreichen, seien möglich.

Der Lawinenwarndienst rechnet damit, dass die Lage in den kommenden Tagen angespannt bleiben wird. Zudem seien in höheren Gebieten viele Wanderwege schneebedeckt, vereist und rutschig. Schnee-Hotspots sind derzeit die Berchtesgadener und Chiemgauer Hochlagen mit teils mehr als einem Meter. Dies sei besonders für die Jahreszeit. An der Station Dürrnbachhorn oberhalb von Winklmoos in den Chiemgauer Alpen betrage die Schneehöhe etwa 1,20 Meter, auf dem Zugspitzplatt seien es knapp 90 Zentimeter.

Alarmstufe 1 in Dresden

Wegen der Niederschläge und des Hochwassers wurden in einigen Orten Deutschlands erste Alarmstufen ausgerufen. Im Laufe des Tages und am Montag werden vor allem in Teilen Sachsens und Bayerns starke Regenfälle erwartet, weswegen die Pegel dort teilweise noch ansteigen sollten.

In Sachsens Landeshauptstadt Dresden galt am Morgen laut Landeshochwasserzentrum die Alarmstufe 1 für die Elbe. Der Wasserpegel war höher als vier Meter. Erwartet wird, dass der Pegel noch bis Mitte der kommenden Woche weiter steigt.

Die Einsatzkräfte schlossen die Aufräumarbeiten an der teilweise eingestürzten Carolabrücke vorläufig ab. "Es ist geschafft", meldete die Dresdner Feuerwehr am Samstagabend. "Der Bereich am Neustädter Brückenkopf der Carolabrücke ist vollständig von den Trümmerteilen des abgerissenen Brückenzuges C beräumt." Der Brückenteil, der in die Elbe gestürzt ist, soll hingegen zunächst dort verbleiben. Die Trümmer haben nach Einschätzung des Dresdner Umweltamts keine großen Auswirkungen auf das Hochwasser.

An der Elbe gilt in Schöna die Alarmstufe 2, was laut Landeshochwasserzentrum eine beginnende Überflutung signalisiert. Ebenfalls Alarmstufe 2 herrschte an der Lausitzer Neiße bei Görlitz. Hier begann der Pegel aber bereits wieder zu sinken.

Rollstuhlfahrer gerät in die Isar

In München kam es wegen des Hochwassers zu einem Unglück, das aber noch gut ausging. Ein Rollstuhlfahrer wollte nach seiner Aussage am Samstagabend das Hochwasser in der Nähe der St.-Emmeram-Brücke beobachten. Dabei wurde er vom Wasser erfasst und in den Fluss gezogen - hatte aber noch Glück: Strömungsretter holten den 19-Jährigen aus dem Wasser. Er blieb unverletzt. Die Feuerwehr ging laut einem Sprecher von einem Unfall aus.

In dem Zusammenhang wies die Feuerwehr noch mal auf die Gefahren bei Hochwasser hin. Die Ufer sollten möglichst nicht betreten werden. Auch Fahrräder und E-Scooter sollten nicht in der Nähe der Flüsse abgestellt werden. Am Samstag mussten die Einsatzkräfte mehrmals ausrücken, um sie abzusichern.

Laut Hochwassernachrichtendienst waren allerdings die Scheitelpunkte der Wasserstände am Morgen in Bayern weitgehend erreicht. Der Regen ab Nachmittag werde zunächst nur ganz im Osten für einen moderaten Wiederanstieg sorgen, sagte der Dienst des bayerischen Landesamts für Umwelt voraus.

Entspannung am Mittwoch

Die weitere Entwicklung sei noch unsicher, hieß es. Nach aktuellen Prognosen würden in den betroffenen Regionen bis Dienstag noch einmal ähnlich hohe Pegelstände vorhergesagt wie aktuell. Im Laufe des Dienstags sollte der Regen deutlich schwächer werden, am Mittwoch werde sich die Lage in Bayern voraussichtlich entspannen.

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In Passau erreichte der Pegel der Donau demnach am frühen Morgen den Scheitelpunkt. Einige flussnahe Wege und Parkplätze wurden gesperrt, wie die Stadt mitteilte. Bei Ruhstorf an der Rott wurde die Meldestufe Drei in der Nacht zu Sonntag erreicht, hier sollte der Wasserstand bis Sonntagmittag noch leicht ansteigen.

In München sollte Meldestufe 2 am diesem Sonntag wieder unterschritten werden. Auch in Brandenburg wurde teilweise Hochwasser erwartet, es galten aber keine Alarmstufen.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP/dpa

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