Fliegerbombe wird entschärft Am Freitag geht in Berlin-Mitte nichts mehr
18.04.2018, 20:37 Uhr
Der Berliner Hauptbahnhof liegt im Sperrkreis.
(Foto: picture alliance / Kay Nietfeld/)
Nach dem Fund einer Fliegerbombe in Berlin-Mitte gibt die Polizei nun das Sperrgebiet bekannt. Die schlimmsten Befürchtungen bestätigen sich: Krankenhäuser, Ministerien, Senioreneinrichtungen müssen evakuiert werden. Der Hauptbahnhof wird komplett gesperrt.
Die Entschärfung einer Weltkriegsbombe im Zentrum Berlins wird am Freitag für erhebliche Probleme sorgen. Nach Angaben der Polizei müssen für die Aktion in der Nähe des Hauptbahnhofs Straßen und Gebäude im Umkreis von 800 Metern geräumt werden, darunter Krankenhäuser, Bundesministerien und Senioreneinrichtungen. Auch der Hauptbahnhof ist betroffen.
Wie die Deutsche Bahn mitteilte, befindet sich der Hauptbahnhof komplett in der Evakuierungszone. Ab Freitag um 10 Uhr würden Züge des Regional- und Fernverkehrs diesen nur noch ohne Halt durchqueren, ab 11.30 Uhr werde der Verkehr dort wegen der Entschärfung der Bombe ganz eingestellt. Es werde deshalb zu "Umleitungen und Unterbrechungen" kommen.
Auch der S-Bahnverkehr wird nach Bahnangaben betroffen sein. Während der Entschärfung sei die S-Bahnstrecke zwischen den Bahnhöfen Friedrichstraße und Tiergarten gesperrt. Falls wegen der Straßensperrungen möglich, werde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Passagiere sollten andere Linien nutzen. Nach Angaben der Polizei und anderer Behörden befinden sich in der Sperrzone unter anderem der Bundesnachrichtendienst, das Bundeswehrkrankenhaus, das Bundeswirtschaftsministerium, die Botschaften Indonesiens und Usbekistans, Seniorenheime sowie ein Sozialgericht.
Die alte 500-Kilogramm-Fliegerbombe war nach Angaben der Polizei bei Bauarbeiten an der Heidestraße im Bezirk Mitte nördlich des Hauptbahnhofs entdeckt worden. Der umliegende Bereich wird für die Entschärfung nach jetzigem Stand ab 9 Uhr am Freitag geräumt. Eine unmittelbare Gefahr gehe von dem Sprengkörper nicht aus, hieß es. Dessen Zustand sei derzeit "sicher".
Das Berliner Universitätsklinikum Charité teilte mit, dass es in geringerem Ausmaß von der Evakuierung erfasst sein werde. Betroffen seien das Medizinhistorische Museum, Teile der Verwaltung, einige ambulante Bereiche und etwa 40 stationäre Betten. Für das große Haupt-Bettenhaus gelte das jedoch nicht. Das Berliner Sozialgericht erklärte, es werde am Freitag schließen. 21 Verhandlungen seien abgesagt worden.
Quelle: ntv.de, uzh/AFP