Wie Spanien und die USA Auch Portugal setzt auf Kurz-Quarantäne
30.12.2021, 19:34 Uhr
Im Zug durch Lissabon: Omikron ist in Portugal auf dem Vormarsch.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Obwohl Omikron zu täglich neuen Rekorden bei den Infektionszahlen führt, folgt Portugal mit einer verkürzten Quarantäne dem Vorbild Spaniens. Deutschland hinkt in dieser Frage hinterher: Noch ist die Zahl der Ansteckungen nicht so hoch und die Datenlage zu schlecht.
Portugal folgt dem Beispiel Spaniens und verkürzt die Corona-Isolationsdauer von zehn auf sieben Tage. Die Reduzierung gelte für Infizierte ohne Symptome sowie für Menschen mit einem noch nicht bestätigten Verdacht auf eine Corona-Ansteckung, teilte die Gesundheitsbehörde DGS mit. Erst am Montag hatten die USA die empfohlene Isolationsdauer nach einer Corona-Infektion von zehn auf fünf Tage verkürzt. Zuvor hatte Großbritannien eine Verkürzung von zehn auf sieben Tage eingeführt.
Das Thema wird auch in Deutschland diskutiert. Hier empfiehlt das Robert-Koch-Institut (RKI) derzeit bei einer Ansteckung mit der Omikron-Variante, dass sich Infizierte und ihre Kontaktpersonen für 14 Tage isolieren beziehungsweise in Quarantäne begeben sollen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach lässt eine Verkürzung prüfen. Allerdings kann er sich derzeit nicht auf valide Daten verlassen, weil über den Jahreswechsel die Zahl der Meldungen hinterherhinkt.
In Spanien gilt die Verkürzung der verordneten Isolationsdauer nach einer Corona-Ansteckung nach jüngsten Angaben sogar auch für Infizierte mit leichten Symptomen. Das berichtete der staatliche Fernsehsender RTVE nach einer Anfrage beim Madrider Gesundheitsministerium. Das Ministerium hatte am Vortag nur mitgeteilt, die Verkürzung gelte für Infizierte ohne Symptome sowie auch für nicht geimpfte Menschen mit einem noch nicht bestätigten Verdacht auf eine Corona-Ansteckung. Geimpfte, die Kontakt zu einem Infizierten hatten, müssen sich in Spanien nicht isolieren.
Ab Samstag Hochrisikogebiete
In Spanien nimmt unterdessen die Zahl der Neuinfektionen trotz einer sehr hohen Impfquote von rund 80 Prozent weiterhin rapide zu. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit bei einem Rekordwert von 915, nachdem Mitte Oktober noch ein Jahrestiefstwert von rund 18 erreicht worden war. Mit 101.760 binnen 24 Stunden neu gemeldeten Infektionen wurde erstmals seit Pandemiebeginn die Marke von 100.000 übertroffen.
Spanien und auch Portugal, wo die Zahlen ebenfalls rasant ansteigen, gelten ab Samstag wieder als Hochrisikogebiet. Reiserückkehrer, die weder geimpft noch genesen sind, müssen in Deutschland bis zu zehn Tage in Quarantäne. Die Lage in den Krankenhäusern beider Länder war nach Angaben der zuständigen Behörden weiterhin weitgehend unter Kontrolle. Allerdings gibt es bereits Probleme bei der Grundversorgung.
Quelle: ntv.de, mau/dpa