Kinder, die auf etwas zeigenBanksy bringt in London zwei neue Kunstwerke an
Banksy erregt mit seinen Street-Art-Kunstwerken immer wieder Aufsehen. Urplötzlich tauchen sie an Wänden in verschiedenen Städten auf. Jetzt schießt sich der Brite wieder auf London ein. Gleich zwei neue Bilder gibt es dort zu sehen.
Pünktlich zu Weihnachten hat Banksy in London zwei neue Werke auf Wände aufgetragen. An einer Fassade in Queen's Mews im Stadtteil Bayswater, die der Streetart-Künstler offenbar zuvor geweißt hat, zeigt seit Montagmorgen ein in Schwarz-Weiß gehaltenes Bild zwei auf dem Rücken liegende Kinder. Sie tragen Wintermützen und Stiefel, schauen nach oben und zeigen zum Himmel. Banksy, dessen Identität weltweit Spekulationen hervorruft, hatte sich erst nicht zu den Werken bekannt. Erst nach Stunden veröffentlichte er selbst am Abend zwei Bilder des Werks in Onlinediensten.
Bei dem Kunstwerk sieht es so aus, als lägen die Figuren auf einem Wellblechdach einer Garage. Auf einem Foto in Banksys Instagram-Account ist in einer Gasse neben der Garage ein überquellender Müllcontainer zu sehen, aus dem Abfall auf den Bürgersteig fällt. Über dem Gebäude ragt ein Kran empor, an dessen Spitze nachts ein rotes Licht zu sehen ist - möglicherweise eine Anspielung auf einen Weihnachtsbaum.
Zugleich wurde über ein fast identisches zweites Kunstwerk spekuliert, das Passanten wenige Kilometer entfernt von Queen's Mews entdeckten. Auf dem Wandbild unter dem Centre-Point-Hochhaus in der Tottenham Court Road sind die beiden Kinder zu sehen, wie sie zu dem bekannten Londoner Wolkenkratzer hinaufschauen. Allerdings ist bisher nur das Kunstwerk in Queen's Mews auf Banksys Online-Kanälen gepostet worden. Viele Menschen machten Fotos von sich mit den Graffiti im Hintergrund.
Der aus Bristol stammende Banksy erregt mit seinen Street-Art-Kunstwerken in aller Welt immer wieder Aufsehen, seine Werke werden zu Millionenbeträgen verkauft. Über die Identität des Künstlers wird seit Jahren spekuliert, er selbst hält sich von der Öffentlichkeit fern.
Im September hatte der Künstler mit einem Werk an einem Gebäude des Justizzentrums für politische Debatten gesorgt. Das wenig später von den Behörden wieder entfernte Graffito zeigte einen Richter in bedrohlicher Pose über einem Demonstranten und war kurz nach Massenprotesten gegen das britische Verbot einer radikalen propalästinensischen Gruppe entstanden.