Bereits ab Mittwoch Bayern führt verkürzte Isolationspflicht früher ein
12.04.2022, 18:37 Uhr
Die Quarantäne für enge Kontaktpersonen entfällt vollständig.
(Foto: Sebastian Gollnow/dpa)
Ab Mai sollen sich Coronainfizierte früher aus der Isolation testen können. Bayern führt die verkürzte Isolationspflicht nun schon eher ein und verzichtet größtenteils auf das Freitesten. Lässt der Infektionsdruck weiter nach, soll die Isolation freiwillig werden, kündigt der bayerische Gesundheitsminister an.
Corona-Infizierte müssen in Bayern bereits von diesem Mittwoch an nur noch fünf Tage in Isolation - diese fünf Tage sind aber verpflichtend, nicht freiwillig. Ein abschließendes Freitesten ist für die meisten Bürgerinnen und Bürger nicht notwendig, wie der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek von der CSU mitteilte. Voraussetzung ist allerdings eine Symptomfreiheit von mindestens 48 Stunden.
Ausnahmen gibt es für Personal in Kliniken oder Pflegeheimen. Die Quarantäne für enge Kontaktpersonen entfällt vollständig. Bislang gilt für Infizierte eine verpflichtende Isolation von zehn Tagen - ein Freitesten ist frühestens nach sieben Tagen möglich.
Die Verkürzung auf fünf Tage ist Konsens zwischen Bund und Ländern, Bayern setzt dies aber nun schneller um als andere. Wer etwa in Kliniken oder Pflegeheimen arbeitet, kann jedoch laut Holetschek nach dem Ende der Isolation erst dann wieder arbeiten, wenn ein negatives Testergebnis vorgelegt wird, entweder ein negativer Antigentest oder ein PCR-Test mit einem Ct-Wert über 30. Für alle anderen Bürgerinnen und Bürger sei eine abschließende Testung nicht mehr notwendig.
Vergangene Woche waren zunächst Pläne von Bund und Ländern zu einer Umstellung der Isolation von Infizierten auf Freiwilligkeit bekannt geworden, ab Anfang Mai. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kassierte die Ankündigung der Freiwilligkeit dann in einer ZDF-Talkshow überraschend wieder ein und bezeichnete die Pläne als "klaren Fehler". Mit der Kehrtwende zog der SPD-Politiker heftige Kritik auf sich, Holetschek warf ihm ein "Kommunikationsdesaster" vor.
Holetschek betonte nun: "Wir wollen die Eigenverantwortung der Menschen stärken. Lässt der Infektionsdruck weiterhin nach, soll im Rahmen einer zweiten Stufe die Isolation freiwillig werden." Diesen Übergang wolle man gestalten und die Menschen mitnehmen. Auf der Gesundheitsministerkonferenz am 25. April wolle man dies noch einmal intensiv beraten "und möglichst einen Zeitplan zum weiteren Vorgehen entwickeln, ab wann die Isolation nicht mehr verpflichtend ist".
Quelle: ntv.de, hek/dpa