Mann war bereits verurteilt Berichte: Krefelder Brandstifter nutzte Dutzende Identitäten
11.10.2024, 20:28 Uhr Artikel anhören
Die Polizei konnte den Brandstifter stoppen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Am Tag nach der vermutlich verhinderten Feuerkatastrophe in einem Krefelder Kino werden immer mehr Details zum Täter bekannt. Demnach verfügt der 38-jährige Iraner bereits über eine ansehnliche Strafakte - inklusive der Verurteilung zu einer Gefängnisstrafe. In Deutschland lebte er mit einer Duldung.
Der mutmaßliche Krefelder Brandstifter hat Berichten zufolge ein langes Strafenregister und auch schon im Gefängnis gesessen. Zudem war er offenbar in Europa mit mehr als zwei Dutzend Identitäten unterwegs. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet, hatte das Landgericht den 38-jährigen Iraner im Juli 2010 zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Liste der damit geahndeten Verbrechen ist lang: gefährliche Körperverletzung in zwei Fällen, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, versuchte Vergewaltigung, Bedrohung und Sachbeschädigung.
Die Asylanträge des 2002 nach Deutschland eingereisten Mannes waren abgelehnt worden, er lebt aber mit einer Duldung hier. Seit Januar wird nach einer gut 15-monatigen Aussetzung wieder in den Iran abgeschoben.
Wie die Zeitung weiter berichtete, nutzte der psychisch auffällige Iraner diverse falsche Namen. Die "Bild"-Zeitung berichtet über 27 Identitäten. Am 8. Oktober habe er einen Sachbearbeiter des Krefelder Ausländeramts bedroht, der ihm nur eine weitere Aufenthaltserlaubnis unter seinem richtigen Namen ausstellen wollte.
Den Ermittlungen zufolge hatte der 38-jährige Krefelder mit iranischer Nationalität am Vortag zunächst einen Minibus der ambulanten Caritas-Drogenhilfe angezündet. Dann soll der Mann Feuer in seiner Dachgeschosswohnung gelegt und danach einen Brandsatz in das Gebäude der Arbeitsagentur geworfen haben.
Auf dem Weg in Richtung Hauptbahnhof soll er dann einen 16-jährigen Jugendlichen mit einem Messer bedroht haben. Schließlich habe er im Foyer des Kinos neben dem Hauptbahnhof Flüssigkeit aus einem Benzinkanister verschüttet. Benzingeruch breitet sich aus. Als er versucht habe, Feuer zu legen, schoss ein Polizist und verletzte den Mann. Er kommt in ein Krankenhaus, ist laut Polizei aber nicht in Lebensgefahr. Die genaue Motivlage sei noch unklar, teilt die Polizei Essen mit.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa