Panorama

Wegner ruft nach BöllerverbotBerliner Polizei will sich Silvester-Randalierer vorknöpfen

21.12.2025, 15:22 Uhr
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Die Polizei in der Hauptstadt bereite sich bereits seit Monaten auf den Einsatz rund um den Jahreswechsel vor. (Foto: picture alliance/dpa)

Der Jahreswechsel war in der Hauptstadt zuletzt auch von Gewalt geprägt. Berlin will in der kommenden Silvesternacht härter durchgreifen. Unterdessen kommt es bereits vor Neujahr in Sachsen-Anhalt zu einer Verletzung durch einen illegalen Böller.

Illegale Kugelbomben, Angriffe auf Einsatzkräfte, brennende Wohnungen: Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner kündigt in der Hauptstadt ein konsequenteres Vorgehen der Polizei gegen Silvester-Randalierer an. "Wer Krawall macht und Straftaten begeht, wird den Rechtsstaat konsequent zu spüren bekommen", sagte der CDU-Politiker. "Uns ist wichtig: Jeder kann fröhlich feiern, jeder kann Spaß haben. Aber wenn es zu Straftaten kommt, wird die Polizei wie in den vergangenen Jahren sehr konsequent und sehr robust einschreiten."

Die Berliner Polizei bereite sich seit Monaten auf den Einsatz rund um Silvester vor, sei sehr gut aufgestellt und werde im Stadtbild sehr präsent sein. "Wir werden alles unternehmen, damit diese Nacht eine friedliche und fröhliche Silvesternacht wird, in der wir das neue Jahr begrüßen", sagte Wegner. "Viele Polizistinnen und Polizisten werden im Einsatz sein und dafür sorgen, dass einige wenige Menschen die Silvesternacht nicht für Randale oder schwere Straftaten missbrauchen."

Wegner für bundesweites Feuerwerksverkaufsverbot

Wer Kugelbomben oder andere illegale Pyrotechnik in Menschenmengen oder Richtung Polizei und Einsatzkräfte werfe, begehe Straftaten, so Wegner. "Ich hoffe, dass diese Straftaten verhindert werden können." Sicherheitsbehörden hätten in den vergangenen Wochen schon große Mengen illegaler Pyrotechnik sicherstellen können. "Die Strategie der Polizei geht also auf - und ist eine Warnung an alle, die illegale Pyrotechnik nach Berlin bringen und verkaufen wollen."

Zur Debatte um ein Böllerverbot in Deutschland sagte Wegner: "Ein Böllerverbot funktioniert nur, wenn es ein allgemeines Verkaufsverbot gibt." Ein solches Verbot nur in Berlin hätte aus seiner Sicht zur Folge, dass Menschen Pyrotechnik im Nachbarland Brandenburg kaufen. "Es müsste also ein Feuerwerksverkaufsverbot in ganz Deutschland geben. Dafür gibt es unter den Bundesländern allerdings keine Mehrheit."

Berlin werbe vor diesem Hintergrund weiter für mehr Regulierung auf Bundes- wie auch auf europäischer Ebene. Wegner erinnerte daran, dass Kugelbomben schon heute verboten seien. "Wir müssen also dafür sorgen, gemeinsam mit unseren europäischen Partnern, dass Kugelbomben und andere illegale Pyrotechnik gar nicht mehr verkauft werden dürfen - egal in welchem Land."

Unfälle mit illegalen Böllern

Alle Jahre wieder gefährden Randalierer in Berlin zum Jahreswechsel andere Menschen mit gefährlichem Feuerwerk, setzen Wohnungen in Brand oder greifen Polizei oder Rettungskräfte mit Böllern an. In der Silvesternacht 2024/25 waren mehrere Menschen durch illegale Kugelbomben schwer verletzt worden, zudem entstand durch die Wucht der Detonationen teils hoher Sachschaden an Gebäuden. Kugelbomben dürfen nur von professionellen Feuerwerkern gekauft und abgeschossen werden.

Bereits vor Silvester kam es in Sachsen-Anhalt zu einem schweren Unfall mit einem nicht zugelassenen Böller: Wie die Polizei in Stendal mitteilte, zündete ein 14-Jähriger in Gommern einen Feuerwerkskörper, der zunächst nicht detonierte. Ein 13-jähriges Mädchen nahm den Böller daraufhin in die Hand. In diesem Moment explodierte dieser und fügte ihr schwere Verletzungen zu. Das Mädchen wurde zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

Quelle: ntv.de, bho/dpa/AFP

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