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Der "dicke Jos" Berüchtigter Drogenboss soll 96 Millionen Euro an Niederlande zahlen

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"Bolle Jos" ist einer der berüchtigtsten Drogenhändler und steht seit Jahren auf der Liste "Most Wanted" von Europol.

"Bolle Jos" ist einer der berüchtigtsten Drogenhändler und steht seit Jahren auf der Liste "Most Wanted" von Europol.

(Foto: dpa)

Einst verdiente er Millionen mit Kokain, jetzt fordert die Justiz ihr Stück vom Kuchen. Der "dicke Jos" oder "Bolle Jos" ist Europas meistgesuchter Drogenboss. Nun soll er 96 Millionen Euro zahlen. Doch der 34-Jährige bleibt unauffindbar.

Einer der meistgesuchten internationalen Drogenhändler muss nach einem Gerichtsurteil rund 96 Millionen Euro an den niederländischen Staat bezahlen. Der Niederländer Jos Leijdekkers wurde mehrfach in Abwesenheit zu langen Gefängnisstrafen verurteilt. 34-Jährige habe fast 127 Millionen Euro mit Kokainschmuggel verdient, stellte ein Gericht in Rotterdam fest. Kokain im Wert von rund 30 Millionen Euro war zuvor bereits beschlagnahmt und vernichtet worden.

Doch die Frage ist, wie die Justiz an das Geld kommen will. Die Justiz könnte nun etwa Ansprüche auf internationale Immobilien von Leijdekkers anmelden. Doch ob das Erfolg hat, ist zweifelhaft.

Die Staatsanwaltschaft ist zuversichtlich. Die Untersuchung der Vermögenswerte laufe noch, sagte ein Sprecher. "Wenn wir jetzt zum Beispiel auf Immobilien oder Luxusgegenstände stoßen, die ihm gehören, können wir sie durch dieses Urteils leichter beschlagnahmen."

"Bolle Jos" drohen 24 Jahre Haft

Leijdekkers, genannt "Bolle Jos", ist seit Jahren flüchtig. Er ist einer der berüchtigtsten Drogenhändler und steht seit Jahren auf der Liste "Most Wanted" von Europol. Er war zuletzt in Sierra Leone lokalisiert worden. Doch das westafrikanische Land liefert ihn nicht aus.

Leijdekkers war im vergangenen Jahr in Abwesenheit zu 24 Jahren Haft wegen Kokainhandels und eines Auftragsmordes verurteilt worden. Auch in Belgien muss er noch eine langjährige Gefängnisstrafe verbüßen.

Die Staatsanwaltschaft wollte eigentlich 221 Millionen Euro von "Bolle Jos" beschlagnahmen. Doch das Gericht in Rotterdam reduzierte die Summe. Nicht bei allen Vermögenswerten sei zweifelsfrei erwiesen, dass sie mit kriminellem Geld erworben worden seien. Nach Angaben des Gerichts hatte er aber große Mengen Kokain eingeschleust und mit den Verdiensten 150 Kilogramm Gold gekauft.

Quelle: ntv.de, mbr/dpa

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