Erstmals seit September Bundes-Inzidenz ist wieder einstellig
19.06.2021, 04:56 Uhr
Menschen in Stuttgart genießen den Sommer, fast wie vor Corona.
(Foto: imago images/Arnulf Hettrich)
Nach neun Monaten und sechs Tagen erreicht die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erstmals wieder einen Wert unter zehn. Entwarnung will das RKI aber noch nicht geben. Noch hätten zu wenige Menschen einen vollständigen Impfschutz.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Fälle ist erstmals seit gut neun Monaten wieder im einstelligen Bereich. Das Robert-Koch-Institut gab den Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mit 9,3 an. Zuletzt war am 13. September 2020 ein einstelliger Inzidenzwert auf Bundesebene registriert worden.
Samstagfrüh meldete das RKI 1108 Corona-Neuinfektionen. 99 Infizierte starben. Am Samstag vergangener Woche waren 1911 Neuinfektionen sowie 129 Todesfälle registriert worden.
Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt laut den neuesten RKI-Angaben bei 3.721.139. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 90.369. Die Zahl der von einer Covid-19-Erkrankung Genesenen bezifferte das RKI auf rund 3.601.200.
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Am 14. Mai war der Wert bundesweit unter hundert gefallen. Ihren bislang höchsten Stand hatte sie am 22. Dezember mit 197,6 erreicht.
Wieler: Vollständig impfen lassen
Trotz der sinkenden Inzidenz und steigender Impfquoten hatten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und RKI-Präsident Lothar Wieler am Freitag vor den Gefahren durch die sehr ansteckende Delta-Variante gewarnt. Die Zahl der Infektionen mit dieser zuerst in Indien festgestellten Variante bewege sich in Deutschland zwar noch auf niedrigem Niveau, steige aber schnell an, betonten sie. Die Frage sei nicht, ob, sondern wann sie zur dominierenden Variante hierzulande werde.
Wieler mahnte, sich auf jeden Fall vollständig impfen zu lassen - nur dann würden die Impfungen sehr gut gegen die Delta-Variante schützen. Laut Spahn haben hierzulande mittlerweile 41,5 Millionen Menschen eine erste Impfdosis erhalten, ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung erhöhte sich damit auf 50,1 Prozent. 29,6 Prozent haben nach seinen Angaben bereits den vollen Impfschutz, der zumeist nach der zweiten Impfung erreicht wird.
Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.
Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.
Quelle: ntv.de, ino/AFP