Panorama

Großbritannien als Mahnung Impfzahlen erfreuen Spahn, Delta-Welle nicht

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Mehr als die Hälfte der Deutschen sind mindestens einmal geimpft. Das nährt die Hoffnung auf einen unbeschwerten Sommer, trotzdem warnen Gesundheitsminister Spahn und RKI-Chef Wieler vor zu viel Euphorie. Die Delta-Variante muss weiter eingedämmt werden.

Die Impfkampagne in Deutschland hat eine symbolisch wichtige Marke genommen. Mittlerweile sind mit 50,1 Prozent mehr als die Hälfte der Deutschen mindestens einmal geimpft. Das entspreche 41,5 Millionen Menschen, hat Bundesgesundheitsminister Spahn in Berlin mitgeteilt. 29,6 Prozent hätten mit der Zweitimpfung mittlerweile den vollen Schutz. "Diese Zahlen machen zuversichtlich", betonte der CDU-Politiker. "Das kann ein guter Sommer werden."

Trotz der allgemein positiven Entwicklung der Corona-Lage warb Spahn für weiter nötige Vorsicht vor allem in der anstehenden Hauptreisezeit. Probleme könnte seinen Angaben zufolge vor allem die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus bereiten, die sich auch in Deutschland langsam aber sicher ausbreitet. Die Zahl der Infektionen mit dieser zuerst in Indien festgestellten Variante bewege sich zwar noch auf niedrigem Niveau, steige aber schnell an, sagte Spahn. Die Frage sei nicht, ob, sondern wann sie zur dominierenden Variante hierzulande werde.

Großbritannien als Mahnung

"Die Delta-Variante wird überhandnehmen, weil sie einen höheren R-Wert hat", sagte auch Lothar Wieler, der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI). Wann dies geschehe, hänge vom Verhalten der Menschen ab - aber spätestens werde es im Herbst so weit sein. "Wichtig ist daher, dass wir die Ansteckungen jetzt unten halten."

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Sowohl Spahn als auch Wieler verwiesen auf Großbritannien als mahnendes Beispiel, wo die Delta-Variante die Zahl der Neuinfektionen trotz hoher Impfquote deutlich in die Höhe treibt. Bereits geplante Lockerungen wurden deshalb aufgeschoben. Dies gelte es zu vermeiden, sagte Spahn. Er verwies darauf, dass das Maskentragen deshalb in Innenräumen und öffentlichen Verkehrsmitteln weiterhin wichtig sei, um sich und andere zu schützen.

Der Anteil der Delta-Variante betrug in Deutschland laut RKI in der ersten Juni-Woche 6,2 Prozent. In der Woche davor waren es noch 3,7 Prozent.

Quelle: ntv.de, chr/dpa/rts

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