Panorama

Tragisches Urlaubsende in TaiwanBusfahrer reißt Reisegruppe in den Tod

11.09.2016, 13:34 Uhr
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Dramatische Rettungsversuche: Zwei Person versuchen die Scheiben des Busses einzuschlagen, um die Menschen im Innern zu retten. (Foto: picture alliance / dpa)

Im Juli kommen 25 Menschen bei einem vermeintlichen Busunglück auf dem Weg zum Flughafen zu Tode. Ermittlungen ergeben nun: Der Busfahrer beging Selbstmord und riss die Insassen mutwillig aus dem Leben.

Ein Busfahrer in Taiwan hat mit seinem Suizid eine chinesischen Reisegruppe mit in den Tod gerissen. Wie die taiwanische Staatsanwaltschaft mitteilte, setzte Su Ming Cheng den Bus in Brand, der daraufhin auf einer Schnellstraße in eine Leitplanke fuhr. Der Fahrer, der 25 Menschen mit in den Tod riss, saß demnach betrunken am Steuer.

Su habe Suizid begangen, indem er Benzin über den Fahrersitz und den Gang gegossen und dieses angezündet habe, erklärte die Staatsanwaltschaft. Der Mann hatte 24 Touristen aus der Volksrepublik China - 15 Frauen, sechs Männer und drei Kinder - zum Flughafen nahe der taiwanischen Hauptstadt Taipeh fahren sollen. Außer den Touristen und dem Busfahrer kam auch der taiwanische Reiseleiter ums Leben. Der Unfall hatte sich bereits im Juli zugetragen.

Die Ermittler fanden auf dem Handy des Busfahrers Mitschnitte von Telefongesprächen zwischen ihm und seiner Familie. Seine Angehörigen flehten ihn darin an, sich nicht das Leben zu nehmen, und erinnerten ihn an seine drei Kinder. Laut Staatsanwaltschaft waren gegen Su Strafverfahren wegen Handgreiflichkeiten und sexueller Belästigung eingeleitet worden. In beiden Fällen war er betrunken gewesen. Im Mai wurde der Busfahrer kurzzeitig suspendiert, weil er mit einem Reiseleiter aneinandergeraten war. Die Fahrt zum Flughafen im Juli war sein erster Auftrag nach seiner Rückkehr in den Job.

Quelle: ntv.de, apo/AFP

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