"Muss neue Instrumente geben" CSU lehnt Zwang zu Lockdown in vierter Welle ab
27.06.2021, 11:32 Uhr
Die CSU will in einer vierten Welle nicht automatisch wieder alles schließen.
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Delta wird die dominante Coronavirus-Variante - das ist sicher. Dass die vierte Welle kommt, ist auch ziemlich sicher. Und wenn es nach dem Willen der CSU geht, ist noch etwas sicher: Es wird nicht automatisch einen erneuten Lockdown geben.
Die CSU lehnt einen neuen Lockdown im Fall einer vierten Corona-Welle ab. "Wenn sich tatsächlich im Herbst erneut eine Infektionswelle aufbauen sollte, gibt es keinen Lockdown-Automatismus mehr", sagte Generalsekretär Markus Blume dem "Tagesspiegel am Sonntag" und ergänzte: "Dank umfassendem Impfschutz und massenhafter Testkapazitäten sollten uns dann andere Möglichkeiten zur Verfügung stehen."
Ähnlich hatte sich bereits Bayerns Ministerpräsident Markus Söder geäußert. "In einer denkbaren vierten Welle mit der Delta-Mutation muss es neue Instrumente geben", sagte der CSU-Politiker dem "Münchner Merkur". "Wir müssen bei einem Anstieg nicht sofort wieder zur klassischen Notbremse greifen, also automatisch Geschäfte und Gastronomie schließen." Die Gefahr sei nun wegen der fortschreitenden Impfungen eine andere, denn die Delta-Variante greife weniger die Älteren an, sondern eher Schüler und Studenten. "Wir müssen deshalb die Schulen besser vorbereiten." Außerdem forderte der CSU-Chef mehr Tempo beim Impfen.
Derweil forderte Blume außerdem die Europäische Fußball-Union UEFA auf, ihr Stadien-Konzept für die Europameisterschaft "noch einmal genau zu prüfen". "Niemandem ist geholfen, Europameister im Inzidenz-Höhenflug zu werden", sagte der CSU-Politiker. Die UEFA müsse Vorbild für Großereignisse sein. "Dazu gehört auch, die Maskenpflicht in Stadien durchzusetzen", sagte Blume. Er bekräftigte das Angebot, Spiele vom aktuellen Corona-Hotspot London nach München zu verlegen: "Wir sind in München zu allem bereit."
Quelle: ntv.de, jwu/dpa