Panorama

Proteste in "Fabrik der Welt" Chinesen durchbrechen Corona-Sperren in Guangzhou

4151d90288952dc724aa9c65d967855e.jpg

China verfolgt eine rigorose Null-Covid-Strategie.

(Foto: AP)

In Stadt Guangzhou ist die Zahl der Corona-Infektionen so hoch wie an keinem anderen chinesischen Ort. Dies schürt die Angst vor weiteren Lockdowns und bringt die Bevölkerung auf die Barrikaden. Im Internet veröffentlichte Videos zeigen chaotische Szenen.

In der südchinesischen Wirtschaftsmetropole Guangzhou kommt es inmitten eines deutlichen Anstiegs der Corona-Fallzahlen zu Protesten in der Bevölkerung. Menschenmengen durchbrachen am Montagabend Corona-Sperren in der Stadt und marschierten durch die Straßen, wie im Internet veröffentlichte Videos mit chaotischen Szenen zeigen. Unter den jüngsten Ausbrüchen in der Volksrepublik ist Guangzhou, das auch als "Fabrik der Welt" bezeichnet wird und fast 19 Millionen Einwohner zählt, die Stadt mit den meisten Fällen.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen übertraf erstmals die Marke von 5000 Fällen und schürte Spekulationen, dass örtliche Lockdowns ausgeweitet werden könnten. Auf Twitter gepostete und weit verbreitete Videos, die Reuters nicht unabhängig überprüfen konnte, zeigten am späten Montagabend Szenen im Stadtteil Haizhu, in denen Menschen durch die Straßen stürmten und mit in weißen Schutzanzügen gekleideten Arbeitern protestierten.

Mehrere Hashtags zum Thema "Unruhen" in der Gegend wurden am Morgen von Chinas Twitter-Rivalen Weibo gelöscht. Weder die Stadtregierung von Guangzhou noch die Polizei der Provinz Guangdong waren für eine Stellungnahme erreichbar.

Die chinesischen Behörden meldeten für den 14. November 17.772 lokale Neuinfektionen, 1700 mehr als am Vortag und die meisten seit April. Viele Städte haben die Routinetests ihrer Einwohner zurückgefahren, nachdem Ende vergangener Woche leichte Lockerungen der strikten chinesischen Corona-Maßnahmen bekannt gegeben worden waren, wie eine Verkürzung der Quarantänezeiten für enge Kontaktpersonen und Reisende aus dem Ausland.

Während das bei vielen Menschen für verhaltenen Optimismus sorgt, wächst gleichzeitig die Sorge über die steigenden Infektionszahlen und die Verwirrung über die Teststrategie. Die neuen Vorschriften sehen vor, dass Tests gezielter vorgenommen werden, was eine erhebliche finanzielle Entlastung für die Städte bedeutet.

In Pekings bevölkerungsreichstem Bezirk Chaoyang wurden am Montag einige Teststellen näher an Wohngebiete verlegt. Dadurch erhöht sich zwar die Gesamtzahl der Teststellen, doch führte dies auch zu langen Wartezeiten. Das sorgt für zusätzliche Frustration in der Bevölkerung, da an vielen Arbeitsplätzen und anderen Orten weiterhin negative Testergebnisse innerhalb von 24 Stunden verlangt werden.

Quelle: ntv.de, ghö/rts

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen