Dauerregen über Europa "Ciaran" hat zwei neue Tiefs im Schlepptau
03.11.2023, 12:02 Uhr Artikel anhören
Ein Mann watet mit Schirm durch Campi Bisenzio, eine Gemeinde in Florenz. In der bei Touristen beliebten Toskana ist es in der Nacht zu Überschwemmungen gekommen.
(Foto: picture alliance / ANSA)
Nach dem Orkan "Ciaran" stehen mit "Gordian" und "Fred" neue Tiefs an, die dem Norden Italiens und dem Balkan weitere Regenmassen bescheren. Auf Frankreich und Spanien kommen zudem Orkanböen zu.
Nach dem Durchzug des Orkantiefs "Ciaran", das mehrere Todesopfer in Westeuropa gefordert hat, dauern etwa in Frankreich noch die Aufräumarbeiten an. Noch mehr als eine halbe Million Haushalte seien auch noch am heutigen Morgen ohne Strom, berichtet der Versorger Enedis. Am stärksten seien die Bretagne und die Normandie betroffen. Gleichzeitig sorgen zwei neue Tiefs erneut für teils gefährliche Aussichten. Denn laut ntv/RTL-Wetterteam nähert sich bereits das Unwetter-Tief "Gordian" über den Alpen und der Orkan "Fred" über dem Atlantik Europa. Damit drohen mehrere Unwetter-Zentren, die auch Auswirkungen auf das Wetter in Deutschland haben können.
So regnet es über Teilen der Alpen bis Norditalien heute noch weiter, die Intensität nimmt allerdings ab. Lokal kann es dort noch 20 bis 50 Liter Regen je Quadratmeter geben. Im Laufe des Samstags kommt von Westen auch neuer Regen an. Bis Sonntagvormittag sind lokal um 100 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden nicht ausgeschlossen. Zum Vergleich: In Magdeburg fallen 450 Liter pro Quadratmeter im ganzen Jahr. Auch am Balkan fallen lokal größere Regenmengen, es besteht Überflutungsgefahr.
Am Samstag und in der Nacht zum Sonntag trifft "Fred" den Wettercomputern zufolge mit Orkanböen auf die Atlantikküste Frankreichs. Auch Nordspanien kann die Auswirkungen davon spüren. Vieles spricht laut den ntv-Meteorologen Björn Alexander und Carlo Pfaff dafür, dass diese deutlich schwächer sein werden als "Ciaran". Allerdings können die Böen stellenweise 140 bis 160 Kilometer pro Stunde erreichen.
Auch hierzulande wird es von Westen her wieder stürmisch. Dazu nimmt über den Alpen der Föhn an Fahrt auf. Das sorgt dem ntv/RTL-Wetterteam zufolge dafür, dass Deutschland von der vollen Wucht von "Fred" verschont bleibt. Aber zu Bedenken bleibe, dass viele Bäume Laub tragen, was dem Wind viel Angriffsfläche biete. Dadurch, dass bereits der zweite Sturm innerhalb kurzer Zeit im Anmarsch ist, könnten angebrochene Äste zu einer Gefahr werden.
Das Wetter in Deutschland in den nächsten Tagen
Heute fällt im Südosten und im Nordwesten Deutschlands Regen, dabei wird es im Nordwesten windig und an der Küste stürmisch. Ansonsten ist mit ruhigem Herbstwetter mit etwas Sonne bei 6 bis 12 Grad zu rechnen. In der Nacht gibt es nur wenige Schauer, es ist meist trocken, teils klar und kalt. Die Temperaturen liegen bei 2 bis 8 Grad, am Alpenrand ist leichter Frost um minus 2 Grad möglich. Die Schneefallgrenze fällt bis in den Süden Deutschlands auf rund 1000 Meter.
Am Samstag ist es in der Osthälfte lange Zeit freundlich bis sonnig. In den Westen ziehen dagegen dichtere Wolken mit Regen bei stark bis stürmisch auffrischendem Wind. Die Temperaturen betragen 8 bis 12 Grad. Am Sonntag ist es in der Westhälfte oft trüb, nass und sehr windig bis stürmisch mit stärkeren Böen, vor allem rund um den Schwarzwald. Im Osten und Südosten gibt es etwas mehr Sonne und weniger Schauer. Es ist auch etwas milder, mit 9 bis 15 Grad.
Und wie geht es in der kommenden Woche weiter? In Deutschland ist weiterhin wechselhaftes und windiges Schmuddelwetter angesagt. Am meisten Sonne gibt es voraussichtlich im Südosten/Osten, aber auch im Westen etwas mehr Aufhellungen als am Wochenende. Temperaturen von 7 bis 13 Grad.
Quelle: ntv.de, ysc