Panorama

Kinder im Fokus des RisikoindexDas sind die unsichersten Länder der Welt

19.11.2018, 15:40 Uhr
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Die Lebensperspektiven dieses jungen Mädchens aus Indonesien haben sich nach einem Tsunami dramatisch verringert. (Foto: picture alliance / dpa)

Fast jedes vierte Kind lebt in einem Land, das von Krisen und Katastrophen betroffen ist. Das ist nur ein Ergebnis des Weltrisikoberichts. Demnach sind junge Menschen in Südostasien und Mittelamerika besonders gefährdet - oft mit langfristigen Folgen.

Erdbeben, Wirbelstürme und Überschwemmungen stellen für viele Länder eine Gefahr dar. Dabei sind es besonders Kinder, die unter den Folgen von Naturkatastrophen leiden. Zu diesem Schluss kommt der neue Weltrisikobericht, den das Bündnis "Entwicklung Hilft" und das Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der Ruhr-Universität Bochum in Berlin vorstellten. Anlass ist der Internationale Tag der Kinderrechte am Dienstag.

Laut dem Weltrisikoindex, der jährlich das Katastrophenrisiko von mehr als 170 Ländern durch eine kombinierte Analyse von Naturgefahren und Verwundbarkeit der Gesellschaft analysiert, befinden sich die Regionen mit dem höchsten Katastrophenrisiko in Ozeanien, Südostasien, Mittelamerika sowie in West- und Zentralafrika.

Unter den 15 Ländern mit dem höchsten Katastrophenrisiko sind neun Inselstaaten, da sie Naturgefahren wie Überschwemmungen, Wirbelstürmen und dem Anstieg des Meeresspiegels besonders ausgesetzt sind. Von den 15 Ländern mit der höchsten gesellschaftlichen Verwundbarkeit liegen 13 in Afrika.

Die Länder mit dem niedrigsten Katastrophenrisiko sind dem Index zufolge Saudi-Arabien, Malta und Katar, sie liegen auf Rang 170 bis 172. Deutschland belegt Platz 155.

Appell für mehr Katastrophenfürsorge

Der Bericht verweist darauf, dass laut dem UN-Kinderhilfswerk Unicef fast jedes vierte Kind weltweit in Gebieten lebt, die von Katastrophen betroffen sind. Diese beeinflussten die Entwicklung von Kindern massiv. Dabei erhielten die Bedürfnisse von Kindern in vielen Ländern nicht genügend Aufmerksamkeit.

Die Autoren des Weltrisikoberichts fordern, dass Kinder nach einer Katastrophe "so schnell wie möglich in ein funktionsfähiges, staatliches Schulsystem zurückgeführt" werden müssten. Auch schon vor extremen Naturereignissen müsse mehr getan werden, um Kinder zu schützen. In die Katastrophenvorsorge sollten sie aktiv einbezogen werden, damit sie auch zum Umweltschutz motiviert würden.

Quelle: cri/jpe/AFP

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