Sohn postet Foto mit VaterDe Vries nach wie vor in kritischem Zustand

Es dringen kaum Informationen zum Gesundheitszustand des niedergeschossenen Journalisten de Vries an die Öffentlichkeit. Medien berichten, der 64-Jährige sei noch nicht außer Lebensgefahr. Dessen Sohn meldet sich zumindest mit einem Bild auf Twitter.
Nach dem Mordanschlag auf den prominenten niederländischen Reporter Peter R. de Vries hat dessen Sohn für ein älteres Familienfoto, das ihn mit seinem Vater zeigt, großen Zuspruch bekommen. Tausende Menschen markierten das auf Twitter veröffentlichte Bild mit "Gefällt mir". Bereits am frühen Nachmittag stand der Zähler auf rund 27.000 Likes, zudem wurde das Foto Hunderte Male retweetet.
Der Sohn Royce de Vries machte keine Angaben zu der Aufnahme, er stellte ein Herzsymbol dazu. Sein 64 Jahre alter Vater war Dienstagabend mitten in Amsterdam niedergeschossen und lebensgefährlich verletzt worden. Zu seinem Gesundheitszustand gibt es bislang keine weiteren offiziellen Mitteilungen. In Medienberichten hieß es, er sei weiterhin kritisch.
Kurz nach dem Anschlag waren zwei Männer aufgrund von Aussagen von Augenzeugen und Kamerabildern festgenommen worden. Ein 21-jähriger Rotterdamer soll der Schütze sein. Ein 35 Jahre alter Pole mit Wohnsitz im Dorf Maurik im Südosten der Niederlande soll das Fluchtauto gefahren haben. Die Untersuchungshaft der beiden Tatverdächtigen wurde am Freitag um zunächst zwei Wochen verlängert.
"Gut geölte Tötungsmaschine"
Die Polizei nannte bislang keine Einzelheiten über Hintergründe oder Motive. Weithin wird in den Niederlanden das organisierte Verbrechen für den Mordanschlag verantwortlich gemacht. De Vries ist Vertrauensperson des Kronzeugen in einem großangelegten Prozess gegen den mutmaßlichen Drogenboss Ridouan Taghi. Nach früheren Angaben von de Vries stand er auf Taghis "Abschussliste". Der Drogenboss gilt als meistgesuchter Verbrecher der Niederlande, seine Organisation wird von Staatsanwälten als "gut geölte Tötungsmaschine" beschrieben.
Der Angriff auf den Journalisten hatte in den Niederlanden für Entsetzen gesorgt. Auf Initiative von Einwohnern wurden am Freitag 4000 weiße Rosen auf dem Dam abgelegt, dem zentralen Platz von Amsterdam.