Panorama

Verspätete Briefe in "Hotspots" Deutsche Post räumt Zustellprobleme ein

In bestimmten "Hotspots" fehlten bis zu 30 Prozent des Personals, heißt es.

In bestimmten "Hotspots" fehlten bis zu 30 Prozent des Personals, heißt es.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Beschwerden über verlorene oder verspätete Briefe häufen sich zuletzt. Die Deutsche Post gibt nun Probleme bei der Auslieferung zu und verweist auf einen hohen Corona-Krankenstand. Ein flächendeckendes Problem gebe es aber nicht.

Die Deutsche Post hat bei der Zustellung von Briefen erhebliche Probleme eingeräumt. In bestimmten "Hotspots" fehlten bis zu 30 Prozent des Personals, sagte das zuständige Post-Vorstandsmitglied Nikola Hagleitner in Bonn. Dies liege unter anderem an einem hohen Corona-Krankenstand. In anderen Gegenden sehe es besser aus, im Gesamtschnitt fehlten zwei Prozent des Personals in der Zustellung.

Dies gehe auf eine Verkettung verschiedener Umstände zurück: die allgemein angespannte Personallage, ein hoher Corona-bedingter Krankenstand sowie "sehr volatile Sendungsmengen". In einigen Fällen seien auch Notfallkonzepte zu spät aktiviert worden. In der Folge habe es Verzögerungen bei der Auslieferung gegeben. Während im vergangenen Jahr noch bundesweit 89 Prozent aller Briefe einen Tag nach Versand zugestellt wurden, sind es derzeit nach Angaben von Post-Manager Thomas Schneider nur 83 bis 84 Prozent. "Es gibt kein flächendeckendes Problem", unterstreicht Hagleitner.

Rekrutierungsoffensive gestartet

Die Personalprobleme führen außerdem dazu, dass von den rund 50.000 Zustellbezirken 100 nicht bedient werden können. Hagleitner betonte, dass das Netz bundesweit stabil sei. "Aber die lokalen Probleme möchte ich nicht beschönigen." Bei den Zustellproblemen geht es im Schwerpunkt um Briefe, bei der Paket-Auslieferung sieht es besser aus. Von Juli bis September gingen bei der Bundesnetzagentur 11.500 Beschwerden wegen verlorener oder verspäteter Sendungen ein, die allermeisten richteten sich gegen den Marktführer, die Deutsche Post.

Die Post habe darauf unter anderem mit einer Rekrutierungsoffensive reagiert und verzeichne derzeit "einen sehr guten Zulauf an Bewerbungen", erklärt Hagleitner. Auch Schneider sprach von einer mittlerweile "positiven" Entwicklung, die Zahl der betroffenen Postbezirke gehe zurück. "Wir sind vorbereitet auf das Erwartbare", so Hagleitner. Dazu gehöre auch das Weihnachtsgeschäft. Sie bestätigte Medienberichte, wonach Büromitarbeiter aufgerufen seien, nach Möglichkeit in Verteilzentren und bei Zustellungen auszuhelfen.

Quelle: ntv.de, lar/dpa/AFP

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