Razzia in vier Bundesländern Ermittler decken Geschäft mit Scheinehen auf
25.07.2018, 14:28 Uhr
150 Polizisten durchsuchten 19 Wohungen und Gewerbeobjekte in Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Baden-Württemberg.
(Foto: imago/CHROMORANGE)
Bis zu 30.000 Euro kassieren Vermittler von Scheinehen, mit denen Chinesen sich das Aufenthaltsrecht in der EU erkaufen. Polizei und Staatsanwaltschaft kommen ihren Methoden auf die Schliche und ermitteln nun gegen drei Hauptverdächtige.
Wegen des Verdachts der Vermittlung von Scheinehen hat die Bundespolizei zahlreiche Gebäude in vier Bundesländern durchsucht. Wie die Beamten mitteilten, richten sich die Ermittlungen gegen eine Tätergruppe aus Frankfurt am Main, die chinesischen Bürgern mithilfe von Scheinehen zu einer Aufenthaltserlaubnis in Deutschland verhalf. Dafür sollen die Verdächtigen bis zu 30.000 Euro kassiert haben.
Insgesamt 150 Polizisten durchsuchten demnach am gestrigen Dienstag 19 Wohnungen und Gewerbeobjekte in Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Baden-Württemberg. Dabei fanden sie Heiratsurkunden und erschlichene EU-Aufenthaltskarten sowie Bargeld, Luxusaccessoires und eine Pistole. Einige der 40 überprüften Menschen sollen sich illegal in Deutschland aufhalten.
Wie eine Sprecherin der Bundespolizei sagte, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen drei Hauptverdächtige, zwei Deutsche und einen Mann aus Singapur. Sie sollen in mehr als 20 Fällen chinesischen Kunden Ehepartner aus EU-Staaten vermittelt haben. Die Ehen wurden demnach in Dänemark geschlossen. Dafür hätten die Ehepartner bis zu 10.000 Euro bekommen.
Anschließend sollen die Verdächtigen ihre Kunden zu den anstehenden Behördengängen für die Anmeldung in Deutschland begleitet haben, meist in Frankfurt. Dafür gaben sie den Chinesen teils gefälschte Miet- und Arbeitsverträge.
Quelle: ntv.de, fhe/AFP