Schlag gegen Mafia Ermittler fassen Bosse der Cosa Nostra auf Sizilien
11.02.2025, 11:27 Uhr Artikel anhören
Bei der Razzia waren rund 1200 Einsatzkräfte beteiligt.
(Foto: picture alliance/dpa/Carabinieri Palermo)
Durch Telefonabhörungen kommen die Carabinieri zahlreichen mutmaßlichen Mitgliedern der italienischen Mafia auf die Schliche. Bei einer groß angelegten Razzia auf Sizilien nehmen sie auch bekannte Clan-Bosse fest. Einige Kriminelle waren offenbar über die Aktion informiert.
Bei einem Schlag gegen die organisierte Kriminalität auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien sind mehr als 180 mutmaßliche Mafiosi festgenommen worden. Darunter seien mehrere Bosse von berüchtigten Clans der Cosa Nostra, der sizilianischen Mafia, aus der Gegend um Palermo, teilten die Carabinieri mit. An der Razzia waren mehr als 1200 Einsatzkräfte beteiligt.
Die Einsätze der Carabinieri fokussierten sich vor allem auf die Inselhauptstadt sowie die umliegenden Provinzen und Orte. Den Festgenommenen werden verschiedene kriminelle Aktivitäten vorgeworfen, die mit der Cosa Nostra in Verbindung stehen, wie die Carabinieri weiter mitteilten. Ihnen werden Mord, Körperverletzung, Erpressung sowie Drogen- und Waffenhandel zur Last gelegt.
Die Behörden kamen den mutmaßlichen Mafiosi durch Telefonabhörungen auf die Spur. Den Berichten zufolge kommunizierten bereits inhaftierte mit noch freien Mafia-Bossen über Handys mit spezieller Verschlüsselungssoftware, gaben aus ihren Zellen Befehle und steuerten die Geschäfte auf der Straße. Offenbar fühlten sie sich dabei so gut geschützt, dass sie in den Gesprächen Namen nannten.
Den Ermittlern gelang es, die Telefonate abzuhören und so die Verdächtigen zu identifizieren und aufzuspüren. Offenbar hatten einige Mafiosi von den bevorstehenden Festnahmen erfahren und bereits ihre Ausreise ins Ausland geplant. Die Cosa Nostra gehört mit der 'Ndrangheta aus Kalabrien sowie der Camorra aus Neapel zu Italiens mächtigsten Mafiagruppen.
Quelle: ntv.de, mdi/dpa