Deutschlandweite Rekordwerte Bundesland meldet keine neuen Corona-Fälle
18.05.2020, 18:39 Uhr
Mecklenburg-Vorpommern weist deutschlandweit am wenigsten Infektionen pro 100.000 Einwohner auf.
(Foto: picture alliance/dpa)
Nach Sachsen-Anhalt meldet nun auch Mecklenburg-Vorpommern einen Tag ohne Coronavirus-Neuinfektionen. Der Gesundheitsminister mahnt trotzdem zur Vorsicht - denn ein kritischer Zeitraum steht noch bevor.
Erstmals seit dem 14. März hat es in Mecklenburg-Vorpommern einen Tag ohne nachgewiesene Corona-Neuinfektion gegeben. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales mitteilte, blieb die Zahl der registrierten Corona-Fälle bei 751, auch die Zahl der Corona-Toten lag unverändert bei 20. Mecklenburg-Vorpommern weist 46 Infektionen pro 100.000 Einwohner auf - der deutschlandweit mit Abstand niedrigste Wert.
Landesweit waren erstmals am 3. März Infektionsfälle im Landkreis Vorpommern-Greifswald nachgewiesen worden. Bereits am Samstag war auch in Sachsen-Anhalt keine Neuinfektion bekanntgeworden. Allerdings war wegen des Wochenendes unklar, wie viele Landkreise überhaupt Zahlen übermittelt hatten. Mecklenburg-Vorpommerns CDU-Gesundheitsminister Harry Glawe betonte, die Situation könne sich rasch wieder ändern. Es sei weiter wichtig, das Abstandsgebot zu wahren, Masken an den vorgeschriebenen Orten zu tragen und die Hygienestandards einzuhalten. "Wir kommen in eine entscheidende Phase der Pandemie ab dem 25. Mai." Dann treten Lockerungen etwa im Tourismus oder mit der Öffnung von Rehakliniken in Kraft.
Nach den vergangenen Wochen mit täglichen Neuinfektionszahlen fast nur im einstelligen Bereich sei die Entwicklung zu erwarten gewesen, sagte der Tropenmediziner Emil Reisinger von der Universitätsmedizin Rostock. Dafür gebe es mehrere Gründe: Mecklenburg-Vorpommern sei sehr dünn besiedelt und keine Karnevals- beziehungsweise Skifahrer-Hochburg. Zudem habe das Land mehr Zeit als andere Bundesländer gehabt, sich auf die Pandemie vorzubereiten.
Wichtig sei auch gewesen, so Reisinger, dass bei den ersten Fällen die Kontaktketten nachverfolgt und Erkrankungswellen verhindert werden konnten. Dies sei jüngst ebenfalls bei Erntehelfern gelungen. So müsse auch künftig vorgegangen werden. Wenn sich das Land wieder für den Tourismus öffne, komme es zwangsläufig zu einzelnen Neuinfektionen. Mit schnellem Erkennen und Kontakt-Rückverfolgungen seien Ausbrüche einzudämmen, sagte der Experte.
Quelle: ntv.de, agr/dpa