Wurfzeit von November bis Januar Erste Kegelrobbenbabys auf Helgoland geboren
05.11.2025, 18:25 Uhr Artikel anhören
Die Düne bei Helgoland ist mit ihren breiten Sandstränden ein beliebtes Aufenthalts- und Aufzuchtgebiet.
(Foto: Gemeinde Helgoland)
Jedes Jahr im Herbst zieht Helgoland zahlreiche Touristen an. Zur Wurfzeit der Kegelrobben. Über 900 Jungtiere werden im vergangenen Jahr gezählt, nun startet die neue Saison. Besucher müssen sich allerdings an strenge Regeln halten - die Robben reagieren äußerst empfindlich auf Störungen.
Auf der Helgoländer Düne hat die Wurfsaison der Kegelrobben begonnen. Die ersten vier Jungtiere seien bereits gesichtet worden, berichteten die Gemeinde Helgoland und der Verein Jordsand. Seit der ersten Kegelrobbengeburt im Winter 1996/97 sei die Geburtenzahl jährlich angestiegen.
In der vergangenen Wintersaison wurden dort zum geburtenstärksten Zeitpunkt 971 Jungtiere gezählt. Die tatsächliche Zahl ist den Angaben zufolge allerdings höher. Zum einen hätten einige Jungtiere zu diesem Zeitpunkt den Ort bereits verlassen. Zum anderen seien auch danach noch Geburten verzeichnet worden.
Helgolands Tourismusdirektorin Katharina Schlicht betonte, "die Kegelrobbenpopulation fühlt sich auf der Düne offensichtlich sehr wohl, und das positive Feedback der Gäste bestätigt, dass wir einen respektvollen Umgang mit der Natur ermöglichen". Besuchende seien begeistert, diese beeindruckenden Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu erleben, ohne sie zu stören. Die Düne bei Helgoland ist mit ihren breiten Sandstränden demnach ein beliebtes Aufenthalts- und Aufzuchtgebiet.
Mehr als 3000 Robben in Deutschland
Ihren Nachwuchs bringt die Kegelrobbe in den Wintermonaten von November bis Ende Januar zur Welt. Die Wurfzeit ist nach Angaben der Gemeinde und des Vereins Jordsand ein Naturspektakel. Helgoland beherbergt demnach den größten Kegelrobbenbestand in Deutschland.
Laut jüngster offizieller Zählung leben in Deutschland, den Niederlanden und Dänemark insgesamt rund 12.000 Exemplare. Im deutschen Bereich hielten sich etwa 3100 der Robben auf, rund 1000 davon konzentrierten sich auf Helgoland.
Die Kegelrobbe ist Deutschlands größtes Raubtier. Der Bestand steht unter Naturschutz und wird auf Helgoland im Rahmen eines Kooperationsvertrags durch den Verein Jordsand sowie die Gemeinde Helgoland betreut. Besonders in den ersten Lebenswochen sind die Tiere den Angaben zufolge empfindlich und benötigen eine geschützte Umgebung. Gleichzeitig wollen Touristen die Jungtiere beobachten.
Entlang eines Wintererlebnispfades mit besonderen Aussichtspunkten können Gäste in den Wintermonaten die Düne und den Wurfplatz der Kegelrobben erkunden. 30 Meter Abstand sollen verhindern, dass die Tiere gestresst werden. Jungtiere haben ein weißes Lanugofell, das relativ lang und nicht wasserabweisend ist. Das Wollfell wärmt die kleinen Robben an Land, saugt sich im Wasser jedoch schnell voll. Es erschwert den Tieren das Schwimmen und auch die Wärmeisolation ist dann nicht mehr gegeben.
Quelle: ntv.de, mwa/dpa/AFP