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Sperrung in München Folienballon verursacht S-Bahn-Chaos zur Wiesn

Zwischen Pasing und Ostbahnhof ging am Sonntagabend nichts mehr. Schuld war ein Folienballon wie dieser.

Zwischen Pasing und Ostbahnhof ging am Sonntagabend nichts mehr. Schuld war ein Folienballon wie dieser.

(Foto: Peter Kneffel/dpa)

Wissen wenige, ist aber so: Helium-Ballons sind in Bahnen und S-Bahn-Stationen verboten. Geraten sie in die Oberleitung, können sie Kurzschlüsse auslösen und den Verkehr lahmlegen - so geschehen am gestrigen Abend, ausgerechnet im Münchner Wiesn-Trubel.

Ein Folienballon hat am Abend des zweiten Wiesn-Sonntags eine stundenlange Sperrung der S-Bahn-Stammstrecke in München verursacht. Der beschichtete Ballon sei an die Oberleitung zwischen den Stationen Hauptbahnhof und Hackerbrücke geraten und habe einen elektrischen Überschlag ausgelöst, teilte die Deutsche Bahn auf Anfrage mit. Dadurch sei die Oberleitung abgerissen.

Hunderte Wiesn-Besucher mussten auf andere Verkehrsmittel ausweichen. Rund 600 Fahrgäste wurden aus drei liegengebliebenen Zügen auf der Strecke evakuiert. Rund 300 Einsatzkräfte seien an der Aktion beteiligt gewesen, teilte die Polizei mit.

Gegen 18 Uhr war der Bundespolizei von zwei lauten Knallgeräuschen und einem Lichtbogen im Tunnel der S-Bahn-Stammstrecke berichtet worden. Danach konnten zwischen Pasing und Ostbahnhof keine Züge mehr fahren. Die Reparaturarbeiten an der Oberleitung waren nach Angaben der Bahn sehr aufwendig und zogen sich bis in die frühen Morgenstunden. Zum Betriebsstart heute Morgen konnten die S-Bahnen wieder normal auf der Stammstrecke fahren, es kam nur noch vereinzelt zu Ausfällen.

Beschädigungen durch beschichtete Ballons gibt es immer wieder - deshalb sind sie an Haltestellen und in S-Bahnen verboten. "Luftballons können bei Berührung mit der 15.000 Volt führenden Oberleitung Kurzschlüsse verursachen und den S-Bahn-Verkehr - wie gestern Abend - zum Erliegen bringen", so eine Sprecherin der Bahn.

Wahrscheinlich hielt sich ein Wiesn-Besucher - vermutlich aus Unwissenheit - nicht an das Verbot und verlor den Ballon im Trubel. Große Hoffnungen, den Verursacher des Oberleitungsschadens zu finden, macht sich die Polizei nicht: "Es wird schwierig, bei der Masse an Leuten, den Verursacher ausfindig zu machen", sagt eine Sprecherin der Bundespolizei in München der "Passauer Neuen Presse".

Quelle: jog/dpa

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